Berlin: 111 Gruppenvergewaltigungen im Jahr 2023

In Berlin wurden im Jahr 2023 insgesamt 111 Gruppenvergewaltigungen registriert. Die schockierende Zahl kam durch die parlamentarische Anfrage des Berliner Senatsabgeordneten Marc Vallendar (AfD) zum Vorschein. Dieser wollte von der Senatsinnenverwaltung erfahren, "wie viele sogenannte Gruppenvergewaltigungen (Tatbestände gem. § 177 ff. StGB in Mittäterschaft)" in der Hauptstadt im Jahr 2023 "zur Anzeige gebracht wurden". Die in der Beantwortung vom 14. Mai angegebenen Daten wurden der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) entnommen. Die PKS spricht dabei von "nicht alleinhandelnden tatverdächtigen Personen". 

Die Antwort des Senats erläutert einleitend, dass gemäß einer bundesweiten Vereinbarung der Tatbestand "Vergewaltigung durch Gruppen" seit dem Jahr 2018 nicht mehr als gesonderter PKS-Schlüssel gelistet, sondern unter "Vergewaltigung" (PKS-Schlüssel 111700) erfasst werde. Über ein sogenanntes "Fallmerkmal 'Tatverdächtige alleinhandelnd = nein'" könnten dabei Fälle "mit mehr als einer tatverdächtigen Person ausgewiesen werden". Die nüchterne Statistik lautet nach entsprechender Auswertung, dass es "im Jahr 2023 111 Fälle von Vergewaltigungen durch nicht alleinhandelnde tatverdächtige Personen gemäß PKS Berlin gab."

Diese 111 Listungen entsprächen damit der über Frage 2 eingeforderten Opferzahl im Jahr 2023. Die Listung benennt zu Beginn die "Altersstruktur der Opfer" mit "bis unter 6 Jahre (1 Opfer)". In der Altersgruppe "8 bis unter 10" sind zwei Fälle gelistet. Es folgen sechs Ereignisse bei den "12 bis unter 14-Jährigen" und 18 Ereignisse bei den "14 bis unter 16-Jährigen". Die weitere Listung stellt dar:

Abschließend 16 Ereignisse von Gruppenvergewaltigungen mit Opfern der Altersgruppen "40 bis 60 Jahre und mehr".

Zu den potenziellen Tatorten wird die Zahl von "27 unbekannten" Fällen gelistet. An der Spitze der Statistik werden Mehrfamilienhäuser (41 Tatorte) und Parks (16) genannt. "Sport- / Freizeiteinrichtungen", "Gaststätten" und auf der "Straße" mit jeweils 4 Ereignissen. Weitere lauten:

Es wurden demnach "106 Tatverdächtige" mit folgenden Altersangaben ermittelt:

Gefragt zu der kontrovers geführten Diskussion der Herkunft straffälliger Täter in Berlin, nennt die Senatsbeantwortung zum Thema "Anteil nichtdeutscher tatverdächtiger Personen zur Vergewaltigung (tatverdächtige Person nicht alleinhandelnd)" in Relation zu den 106 Tatverdächtigen die Zahlen von "deutsch: 49" und "nichtdeutsch: 57", dies entspreche damit 54 Prozent der Gesamtzahl. Eine erweiterte Differenzierung von Passdeutschen mit Migrationshintergrund wurde dabei nicht vorgenommen. 

Der Senat verweist sodann auf die Vorjahreszahlen zu Gruppenvergewaltigungen (2020: 98, 2021: 106, 2022: 89), um zu argumentieren:

"Vielmehr sind Schwankungen auf einem relativ gleichbleibenden Niveau ersichtlich. Eine Vielzahl von Sexualdelikten findet in geschlossenen Räumen bzw. unbekannter Tatörtlichkeit statt. Ihr Bekanntwerden ist deutlich von der Anzeigebereitschaft der Opfer abhängig und der konkrete Tatablauf häufig sehr individuell. Schwerpunkte sind nicht erkennbar."

Auf die Frage des AfD-Abgeordneten, "welche Erklärung der Senat für den Anstieg hat", heißt es in der Beantwortung durch die Senatsverwaltung schlicht:

"Es liegt kein Anstieg im Sinne der Fragestellung vor."

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