Admiral Bauer: Ohne Russlands Atomwaffen wären NATO-Truppen bereits in der Ukraine

Die NATO-Streitkräfte wären bereits in der Ukraine vor Ort und würden gegen die russischen Truppen kämpfen, wenn es nicht Moskaus Arsenal an Atomwaffen gäbe, sagte der scheidende Vorsitzende des Militärausschusses des von den USA geführten Blocks, Admiral Rob Bauer.

In seiner Rede am Sonntag während eines Verteidigungsgipfels in Prag erinnerte Bauer an die Erfahrungen der NATO bei der Teilnahme an Konflikten in Afghanistan und im Irak. Er merkte an, dass ein Kampf gegen Russland in der Ukraine jedoch "nicht dasselbe" wäre wie der Kampf in Afghanistan, da die militanten Taliban keine Atomwaffen besäßen.

"Ich bin mir absolut sicher, dass wir in der Ukraine wären, um sie rauszuschmeißen, wenn die Russen keine Atomwaffen hätten", sinnierte der Admiral.

Die Aussicht auf einen Einsatz von NATO-Soldaten vor Ort in der Ukraine ist seit der Eskalation der seit langem bestehenden Spannungen zwischen Russland und der Ukraine Anfang 2022 ein Streitpunkt im Westen. Zwar hat kein Land die Idee uneingeschränkt unterstützt, da befürchtet wird, dass dies zu einer direkten Konfrontation zwischen der NATO und Russland führen könnte. Einige, wie der französische Präsident Emmanuel Macron, haben aber vorgebracht, dass diese Option nicht völlig ausgeschlossen werden könne.

Im vergangenen Monat argumentierte auch der litauische Außenminister Gabrielius Landsbergis in einer Erklärung gegenüber Politico, dass Brüssel die Gespräche über "Bodentruppen" der EU in der Ukraine wiederbeleben sollte, insbesondere als Vergeltung für die angebliche Beteiligung nordkoreanischer Soldaten aufseiten Russlands.

Moskau hat wiederholt vor der Entsendung westlicher Streitkräfte in die Ukraine gewarnt, wobei der russische Präsident Wladimir Putin betonte, dass ein solcher Schritt zu einem "ernsthaften Konflikt in Europa und einem globalen Konflikt" führen könnte.

In der Zwischenzeit hat Russland auch seine Nukleardoktrin überarbeitet. Putin erklärte in diesem Zusammenhang, dass Moskau das Recht haben sollte, die nukleare Option in Betracht zu ziehen, wenn es von einem nicht-nuklearen Staat angegriffen wird, der von einem nuklear bewaffneten Staat unterstützt wird. Ein solcher Angriff sollte als gemeinsamer Angriff behandelt werden, wenn es um eine Vergeltungsmaßnahme gehe, erklärte Putin.

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