Auch Indonesien stellt Pariser Abkommen nach US-Ausstieg infrage

Der indonesische Sonderbeauftragte für Klimawandel und Energie, Hashim Djojohadikusumo, erklärte, dass er das Pariser Abkommen nach dem erneuten Austritt der USA für Indonesien nicht mehr für relevant hält.

„Wenn die Vereinigten Staaten das internationale Abkommen nicht einhalten wollen, warum sollte ein Land wie Indonesien es dann einhalten?“ fragte er am Freitag auf dem ESG Sustainable Forum 2025 in Jakarta.

Er begründete seine Aussage mit einem Vergleich der Kohlenstoffemissionen beider Länder.

Vergleich der Emissionen: Wer trägt die Hauptlast?

Während die USA etwa 13 Tonnen CO₂ pro Kopf und Jahr produzieren, liegt der Wert in Indonesien nur bei 3 Tonnen pro Kopf. Diese Zahlen zeigen deutlich, dass die Umweltverschmutzung in den USA erheblich schlimmer ist. Tatsächlich gelten die USA als einer der größten Verursacher von Treibhausgasen weltweit.

„Das ist eine Frage der Gerechtigkeit. Indonesien stößt 3 Tonnen Kohlenstoff aus, während die USA 13 Tonnen ausstoßen, und trotzdem wird uns gesagt, wir sollen unsere Kraftwerke schließen und unsere Dampfkraftwerke reduzieren. Wo ist hier also der Sinn für Gerechtigkeit?“ sagte Djojohadikusumo.

Deshalb prüfe Indonesien derzeit die Auswirkungen des US-Ausstiegs aus dem Pariser Abkommen, insbesondere die Folgen für laufende Energiewendeprojekte.

Indonesiens Dilemma: Nachhaltigkeit vs. Realität

Laut Djojohadikusumo werde die Umsetzung von Energiewendeprogrammen in der aktuellen unsicheren globalen Situation eine große Herausforderung für Indonesien darstellen.

„Indonesien will immer ‚ein guter Junge‘ sein. Aber die ‚großen Jungs‘ sind auch nicht unbedingt ‚gute Jungs‘, oder?“ sagte er mit Blick auf die USA und andere Industrieländer.

Der Rückzug der USA aus dem Abkommen habe Indonesien in ein Dilemma bei der Entwicklung neuer und erneuerbarer Energien gebracht, so der indonesische Minister für Energie und Mineralressourcen, Bahlil Lahadalia.

Er verwies auf die hohen Kosten für die Entwicklung erneuerbarer Energien im Vergleich zur weiterhin günstigeren Nutzung fossiler Brennstoffe.

Finanzierungsprobleme für die Energiewende

Angesichts des Rückzugs der USA als Hauptinitiator des Pariser Abkommens und der sinkenden Unterstützung internationaler Finanzinstitutionen für erneuerbare Energieprojekte müsse Indonesien nun seine Strategie überdenken, erklärte Lahadalia.

Trotz der Unsicherheiten bleibe das Land jedoch der Entwicklung neuer und erneuerbarer Energien verpflichtet – als Teil seiner sozialen Verantwortung für den Umweltschutz.

Trump und der zweite Austritt aus dem Abkommen

US-Präsident Donald Trump hatte bereits an seinem ersten Amtstag, dem 20. Januar, den erneuten Austritt der USA aus dem Pariser Abkommen angekündigt und es als:

„Ungerechte, einseitige Abzocke des Pariser Klimaabkommens.“

Es ist bereits das zweite Mal, dass Trump aus dem Abkommen austritt – 2017 hatte er während seiner ersten Amtszeit den Rückzug erklärt.

Das Pariser Abkommen wurde 2015 von 195 Mitgliedsstaaten der UN-Klimarahmenkonvention als Rahmen zur Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs auf deutlich unter 2 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau verabschiedet, mit dem Ziel, eine Begrenzung auf 1,5 Grad Celsius anzustreben.

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