Alle bisher vorgestellten künstlichen Intelligenzen sind nur "Imitatoren", die keinesfalls dazu in der Lage sind, einen Beitrag zur Gesetzgebung zu leisten. Diese Meinung hat Anatoli Wasserman, Publizist und Mitglied des Staatsduma-Ausschusses für Bildung, gegenüber der Zeitung Wsgljad erklärt.
Weder er noch seine Kollegen im russischen Unterhaus nutzten KI bei ihrer Tätigkeit, sagte Wasserman. Dem Publizisten zufolge handele es sich bei KI um Imitatoren, denn nur etwas, das selbstständig lernen könne, könne als Intelligenz angesehen werden.
Wenn einige Abgeordnete KI nutzen dürften, würden sie dies laut Wasserman wahrscheinlich nicht tun, da die für die Arbeit der Gesetzgeber notwendigen Informationen auf verschiedenen Wegen gefunden werden könnten. Die Ideen der Gesetzgeber würden eine aktive Teilnahme am Leben des Landes voraussetzen, so Wasserman weiter. Eine solche Beteiligung könne von den Imitatoren der Intelligenz nicht erwartet werden.
Außerdem betonte Wasserman die kreative Seite der gesetzgeberischen Tätigkeit, wofür die KI nicht genutzt werde:
"Die Imitatoren der Intelligenz werden die Abgeordneten sicher nicht ersetzen, denn diese Arbeit ist gewissermaßen kreativ, während diese Imitatoren nur nicht-kreative geistige Arbeit erfolgreich ersetzen. Wenn wir schließlich herausfinden, wie wir eine vollwertige künstliche Intelligenz schaffen können, wird sie sich natürlich anders entwickeln als die menschliche Intelligenz und daher aktiv mit dem Menschen interagieren, ihn aber keinesfalls ersetzen."
Laut Wasserman kann KI in der derzeitigen Entwicklungsphase nichts Nützliches für Abgeordnete tun. Zwar finde sie bestimmte Informationen schneller als herkömmliche Suchmaschinen, aber es habe sich mehr als einmal gezeigt, dass sie diese Informationen entweder nicht bewerten und von Fakes unterscheiden könne oder selbst Fakes produziere.
Mehr zum Thema – Ein digitaler Messias? KI-Jesus als Beichtvater in Luzern
Meist kommentiert