Wir leben in einer Zeit multipler Krisen: Kriege, Zoonosen und die Klimakrise bedrohen unseren Wohlstand. Besonders betroffen ist der Lebensmittelsektor, weil er auf globale Handelswege und ein stabiles Klima angewiesen ist.
Die Schweiz ist in hohem Masse auf Lebensmittelimporte angewiesen: Etwa 50% unserer Lebensmittel kommen aus dem Ausland. Diese Abhängigkeit macht unsere Versorgung besonders anfällig für Störungen in den Handelsrouten oder bei Schliessungen von Landesgrenzen. Ein wesentlicher Grund für diese hohe Importabhängigkeit ist die intensive tierische Landwirtschaft: 60% der inländischen Ackerflächen werden heute zur Produktion von Tiernahrung verwendet. Statt die wertvollen Ackerflächen direkt zur Ernährung der Menschen zu nutzen, werden sie für die Massentierhaltung verschwendet.
Dahinter steckt politischer Wille. Wie eine Studie von Vision Landwirtschaft zeigt, fliessen heute 82% der Agrarsubventionen in die Tierproduktion und nur 18% unterstützen pflanzliche Lebensmittel. Die finanziellen Anreize animieren Bäuer:innen dazu, in neue Ställe zu investieren und immer mehr Tiere auf immer weniger Fläche zu halten.
Tierproduktion reduzieren
Die Ernährungsinitiative will dies ändern. Sie fordert unter anderem einen Selbstversorgungsgrad von mindestens 75%, was nur durch eine starke Reduktion der tierlichen Landwirtschaft erreichbar ist. Als Folge könnte die Abhängigkeit vom Ausland halbiert werden.
Für die Tierrechtsorganisation Tier im Fokus (TIF) steht das Wohl der Tiere im Vordergrund. Wie unsere jahrelangen Recherchen bei Schweinen, Rindern oder Hühnern zeigen, kommt es immer wieder zu gravierenden Missständen in der Tierhaltung. Die Stossrichtung der Ernährungsinitiative, die Tierhaltung deutlich zu reduzieren, deckt sich deshalb mit der Strategie von TIF.
Dabei muss freilich auch die Bevölkerung mithelfen, indem sie weniger Tiere konsumiert. TIF setzt sich seit jeher für die vegane Ernährung ein, deren Popularität immer grösser wird. Der Fleischverzicht ist längst im Mainstream angekommen. Gemäss einer Untersuchung von Coop ernähren sich heute bereits 63% der Schweizer Bevölkerung flexitarisch.
TIF setzt sich seit vielen Jahren ein für eine Landwirtschaft ohne Tierausbeutung. Dazu zählt unsere Kampagne für die Massentierhaltungsinitiative oder unsere Porträts von veganen Bäuer:innen in der Schweiz. Für die Ernährungsinitiative sammeln wir Unterschriften in Zürich, Bern und Basel. Werde auch du aktiv!
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