1. Pressefreiheit in den Swing States
(reporter-ohne-grenzen.de)
Ein neuer Bericht der Organisation Reporter ohne Grenzen (PDF, englisch) zeigt, dass Journalistinnen und Journalisten in den Swing States der USA zunehmenden Feindseligkeiten und Informationsblockaden ausgesetzt seien, besonders jetzt, kurz vor den Wahlen. Zudem hätten lokale Medien mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen, so dass viele Regionen – vor allem in Florida und Pennsylvania – kaum noch mit lokalen Nachrichten versorgt würden.
2. Der Umgang mit Polizeiquellen
(verdi.de, Danilo Höpfner, Audio: 25:52 Minuten)
Im Verdi-Medienpodcast “M” spricht Mohamed Amjahid über die Problematik der unkritischen Übernahme von Polizeimeldungen durch Medien. Die Polizei sei ein eigenständiger Akteur in der Meinungsbildung. Amjahid, freier Investigativjournalist und Buchautor, kritisiert das unreflektierte Vertrauen vieler Medienschaffender in Polizeiquellen und betont, dass dieses Verhalten strukturellen Rassismus und Machtmissbrauch innerhalb der Polizei verschleiern könne. Zudem beleuchtet er, wie stark aus seiner Sicht Racial Profiling und rechtsextreme Einstellungen in der Polizei verankert seien.
3. Öffentlichkeit ohne Journalismus?
(otto-brenner-stiftung.de, Barbara Witte & Gerhard Syben)
Die Studie “Öffentlichkeit ohne Journalismus?” der Otto Brenner Stiftung (PDF: Komplettfassung, Kurzfassung) untersucht, wie lokale Akteure durch digitale Kommunikation und Social Media zunehmend eigenständig Öffentlichkeit herstellen und damit die traditionelle Gatekeeper-Rolle des Lokaljournalismus aufweichen. Viele Organisationen würden sich von der Presse nicht ausreichend wahrgenommen fühlen und daher eigene Kanäle nutzen, um ihre Zielgruppen direkt zu erreichen. Trotz dieser Entwicklung bleibe die Lokalpresse ein wichtiger Partner in der Öffentlichkeitsarbeit: “Die Ergebnisse der Untersuchung sollen dafür sensibilisieren, dass für liberale Demokratien Pressevielfalt und Qualitätsjournalismus auch im lokalen Bereich von großer Bedeutung sind.”
4. Konservativer Sender muss wegen Show mit Rishi Sunak Strafe zahlen
(zeit.de)
Die britische Medienaufsichtsbehörde Ofcom habe gegen den rechtskonservativen Sender GB News eine Strafe von 100.000 Pfund verhängt, da der damalige Premierminister Rishi Sunak in einer Sendung nicht kritisch genug befragt worden sei. GB News habe damit Neutralitätsregeln verletzt. Der Sender stehe generell in der Kritik, einseitig konservative und rechtspopulistische Positionen zu fördern, und gelte als eine Art britisches Fox News. Senderchef Angelos Frangopoulos habe die Strafe als einen “direkten Angriff auf die Meinungsfreiheit und den Journalismus im Vereinigten Königreich” bezeichnet und angekündigt, sie juristisch anzufechten.
5. KI und Medien – kein Weg mehr zurück
(br.de, Jonathan Schulenburg, Audio: 31:25 Minuten)
Im Podcast “BR24 Medien” geht es um den aktuellen Stand in Sachen Künstliche Intelligenz und Medien: “Was geht da eigentlich schon jetzt bei den Medien? Was wird experimentiert? Welche Folgen kann das für die Medien haben? Welche ethischen Fragen wirft das auf und was erhoffen sich die Medienhäuser davon?”
6. Warum der SPIEGEL statt Kiew nun Kyjiw schreibt
(spiegel.de, Mathieu von Rohr)
Der “Spiegel” schreibe den Namen der ukrainischen Hauptstadt zukünftig Kyjiw – und nicht mehr, wie bisher, Kiew. Mathieu von Rohr, Leiter des Auslandsressorts, erläutert die Entscheidung der Redaktion: “Dass wir Schreibweisen ändern, kommt immer wieder vor. Selten haben wir uns aber über eine Änderung vorab so viele Gedanken gemacht. Kiew war seit Langem der in Deutschland gebräuchliche traditionelle Name für die ukrainische Hauptstadt. Er entspricht allerdings phonetisch dem russischen Namen der Stadt.”
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