Yoav Gallant gibt Anwendung der Hannibal-Direktive am 7. Oktober zu

In einem Interview mit dem israelischen Fernsehsender Channel 12 am 6. Februar 2025 bestätigte der ehemalige Verteidigungsminister Yoav Gallant, dass die israelischen Streitkräfte am 7. Oktober 2023 die sogenannte Hannibal-Direktive angewendet haben. Diese Anweisung erlaubt es den Truppen, extreme Maßnahmen zu ergreifen, um die Gefangennahme von Israelis durch feindliche Kräfte zu verhindern, auch wenn dies das Leben der eigenen Bürger gefährdet. Gallant erklärte, dass der Befehl zur Anwendung der Hannibal-Direktive in bestimmten Gebieten in der Nähe des Gazastreifens erteilt wurde. Er räumte jedoch ein, dass dieser Befehl nicht überall umgesetzt wurde, was seiner Meinung nach ein Problem darstellt.

Dieses Eingeständnis wirft ein Schlaglicht auf die umstrittene Praxis der israelischen Armee, die Hannibal-Direktive anzuwenden, bei der das Leben von israelischen Geiseln gefährdet wird, um zu verhindern, dass sie in die Hände des Feindes gelangen. Die Anwendung dieser Direktive am 7. Oktober 2023 führte zu intensiven Diskussionen über die ethischen und moralischen Implikationen solcher militärischen Anweisungen.

Gallant kritisierte in dem Interview auch die israelische Regierung dafür, nicht alles unternommen zu haben, um die Rückkehr der Geiseln zu gewährleisten. Er betonte, dass bereits im Sommer ein Abkommen hätte geschlossen werden können, das zu einer früheren Freilassung der Geiseln geführt hätte.

Diese Aussagen haben in Israel und international für Aufsehen gesorgt und werfen Fragen über die Entscheidungsprozesse innerhalb der israelischen Militärführung und Regierung auf.

Was ist die Hannibal-Direktive?

Die Hannibal-Direktive ist eine geheime israelische Militäranweisung, die besagt, dass eigene Soldaten oder Zivilisten unter keinen Umständen lebend in die Hände des Feindes geraten dürfen. Falls eine Entführung droht oder bereits stattfindet, dürfen israelische Streitkräfte extreme Gewalt anwenden – auch wenn dies zum Tod der eigenen Leute führen kann.

Die Direktive wurde 1986 nach der Entführung von zwei israelischen Soldaten durch die Hisbollah eingeführt und blieb jahrzehntelang in Kraft. Sie ist hoch umstritten, da Kritiker sie als eine inoffizielle Genehmigung zur gezielten Tötung eigener Geiseln ansehen, um Lösegeldforderungen oder politische Erpressung zu verhindern.

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