Wer ist Wei Cai, die wissenschaftliche Mitarbeiterin des Robert-Koch-Instituts (RKI), deren Herkunft aus Wuhan durch bisher verborgene Protokolle der „COVID-19-Krisengruppe“ des Instituts bekannt wurde? Diese Protokolle, Teil eines angeblichen Lecks der ungeschwärzten „RKI-Akten“, werfen Fragen auf. Besonders brisant: Diese Protokolle stammen aus der allerersten RKI-Krisensitzung und waren in den ursprünglich veröffentlichten Unterlagen nicht enthalten.
Verbindungen nach Wuhan und das deutsch-chinesische Virologienetzwerk
Wei Cai stammt aus Wuhan, der Stadt, die als Ursprungsort der COVID-19-Pandemie gilt. Warum ist das relevant? Deutschland unterhält seit Jahren eine öffentlich finanzierte virologische Partnerschaft mit Wuhan, einschließlich des Wuhan Institute of Virology (WIV). Aus dieser Zusammenarbeit entstand der „Chinesisch-Deutsche Transregio-Sonderforschungsbereich“ (TRR60), ein gemeinsames Virologielabor in Wuhan. Dieses Labor befindet sich in unmittelbarer Nähe des vermuteten Ausbruchsorts von SARS-CoV-2.
Mitglieder dieser Partnerschaft wären zentrale Verdächtige bei jeder Untersuchung eines möglichen Laborursprungs des Virus. Doch stattdessen wurden andere Standorte, wie das weit entfernte Chapel Hill in North Carolina, stärker ins Visier genommen.
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Persönlichkeiten und Netzwerke
Ein Foto von 2015 zeigt Mitglieder des TRR60-Netzwerks bei einem „Sino-German Symposium on Infectious Diseases“ in Berlin. Zu sehen sind prominente Figuren wie Christian Drosten, Entwickler des SARS-CoV-2-PCR-Tests, und Shi Zhengli, die renommierte Fledermaus-Coronavirus-Expertin des WIV. Ebenfalls abgebildet sind Ulf Dittmer, damaliger deutscher Co-Direktor von TRR60, sowie Chen Xinwen, der damalige WIV-Direktor, und Wang Yanyi, heutige Leiterin des WIV. Der ehemalige RKI-Präsident Reinhard Burger und Michael Roggendorf, Gründer der deutsch-chinesischen Partnerschaft, sind ebenfalls auf dem Foto.
Wei Cai und ihre Rolle im Netzwerk
Wei Cai arbeitete mit Roggendorf zusammen und war Co-Autorin einer Studie aus dem Jahr 2013 über PCR-Nachweise von Hepatitis- und HIV-Infektionen. Roggendorf, ehemaliger Lehrstuhlinhaber für Virologie am Universitätsklinikum Essen, war treibende Kraft hinter der deutsch-chinesischen Partnerschaft und erhielt 2016 eine Auszeichnung der Provinz Hubei, deren Hauptstadt Wuhan ist.
2020 veröffentlichte Wei Cai gemeinsam mit Christian Drosten eine Arbeit über die ersten COVID-19-Fälle in Deutschland. Diese Studie legte den Grundstein für die Annahme der asymptomatischen Übertragung von SARS-CoV-2 – eine Behauptung, die später infrage gestellt wurde.
Karriereweg von Wei Cai
Wei Cai absolvierte ein Medizinstudium an der Hubei University of Chinese Medicine in Wuhan, bevor sie nach Deutschland ging, um einen Master in Public Health in Bremen zu machen. Sie promovierte an der Charité in Berlin unter der Leitung von Walter Haas, einem Experten des RKI für Infektionskrankheiten. Als Epidemiologin war sie nicht direkt an Laborexperimenten beteiligt, dennoch bleibt ihre Verbindung zum deutsch-chinesischen Netzwerk bemerkenswert.
Unbeantwortete Fragen und Schweigen in den Medien
Warum wurde die Identität von Wei Cai in den ursprünglichen RKI-Protokollen geschwärzt? Warum wurden die neuen, ungeschwärzten Protokolle erst durch ein Leck publik gemacht? Und warum ignorieren deutsche Medien Verbindungen zwischen Deutschland und Wuhan? Diese Fragen bleiben unbeantwortet und werfen ein Schlaglicht auf mögliche politische Sensibilitäten und eine Kultur des Schweigens rund um das Thema.
Die enge Verbindung zwischen Deutschland und Wuhan, kombiniert mit der bekannten Praxis der Gain-of-Function-Forschung am WIV, macht eine kritische Auseinandersetzung mit diesen Beziehungen umso wichtiger.
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