Bundeskanzler Olaf Scholz hat nach seinem Fernsehinterview am Sonntagabend mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump telefoniert. Das teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit laut übereinstimmenden Medienberichten gegen Mitternacht mit. Laut einer Pressemitteilung unterstrich der Kanzler bei dem Gespräch die Bereitschaft der Bundesregierung, die "seit Jahrzehnten erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen den Regierungen beider Länder fortzusetzen."
Offenbar sprachen die Politiker über den Ukraine-Krieg. In der Mitteilung heißt es weiter:
"Sie waren sich darüber hinaus einig, gemeinsam auf eine Rückkehr des Friedens in Europa hinzuarbeiten."
Einzelheiten wurden nicht bekannt gegeben. Scholz habe Trump noch einmal persönlich zu dessen Wahlsieg gratuliert. Sie hätten über das deutsch-amerikanische Verhältnis und die aktuellen geopolitischen Herausforderungen gesprochen.
Hinsichtlich der von Trump im Wahlkampf angedrohten Strafzölle auf europäische und deutsche Produkte hatte der Kanzler zuvor betont, dass die EU-Kommission für Handelsfragen zuständig sei. Man müsse sich um Kooperation bemühen. Vizekanzler Robert Habeck von den Grünen hatte erklärt, die neuen US-Zölle würden so kalibriert werden, "dass es gerade deutsche Importe in die USA oder Exporte aus Deutschland trifft".
In dem Interview mit der ARD, das Scholz vor dem Telefonat geführt hatte, hatte sich der Kanzler bereits vergleichsweise indirekt, aber deutlich von dem in der rot-grünen Schrumpf-Ampel verbliebenen Koalitionspartner distanziert – konkret von Außenministerin Annalena ("360 Grad") Baerbock.
Für seine Verhältnisse ist das ein vernichtendes Urteil über die außenministernde Schülersprecherin aus Pattensen.#Scholz #Miosga pic.twitter.com/V24ZAYdgpL
— TheRealTom™ - Trusted Flagger (@tomdabassman) November 10, 2024
Auf eine Frage der Moderatorin zum Umgang mit dem designierten US-Präsidenten erklärte Scholz:
"Also, ich habe da immer einen sehr diplomatischen Stil. Das ist für mich ganz entscheidend, und das sollte auch für Deutschland richtig sein. Es kommt nicht darauf an, wenn wir internationale Politik machen, dass wir das Reden fürs heimische Publikum halten. Es kommt darauf an, dass wir gute Beziehungen schaffen, in einer Welt, in der es künftig viele mächtige Nationen gibt mit unglaublich vielen Anwohnern und mit großer wirtschaftlicher Kraft."
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