Die Initiative „Gleiches Recht für alle“ fordert zweisprachige Ortseingangsschilder in Städten mit hohem Anteil an Nichtdeutschen. In Gelsenkirchen, wo 37,6 % der Bevölkerung einen Migrationshintergrund haben, soll künftig neben „Gelsenkirchen“ auch غيلسنكيرشن (Ghīlsnkīrshn) auf Arabisch stehen. Auch das Ortsschild von Wolfsburg / Kurtköy, (Wolfsburg = „Burg der Wölfe“, auf Türkisch „Kurtköy“ – Dorf der Wölfe) entspräche zusätzlich auch den Kämpfen im Werk Volkswagen.
Von MEINRAD MÜLLER | Diese Maßnahme berücksichtigt die demografische Realität. Integration beginnt nicht in Sprachkursen, sondern am Ortseingang. Wer sie ernst meint, muss kulturelle Vielfalt sichtbar machen. Aus Fremdheit wird so ein Miteinander. Ein Blick nach Brandenburg und Sachsen zeigt: In sorbischen Gebieten sind zweisprachige Schilder längst Normalität. „Bautzen / Budyšin“ – kein Problem! Auch in Südtirol liest man „Bozen / Bolzano“. Warum also nicht „Wolfsburg / Kurtköy“? Deutschland ist ein modernes Einwanderungsland – Zeit, dass sich das auch auf den Ortsschildern widerspiegelt.
Straßenschilder als “Integrationsmotor” – für Deutsche an die neue Zuwanderergesellschaft
Die Initiative geht weiter und fordert, dass auch Straßennamen angepasst werden: Die Berliner Sonnenallee mit hunderten arabischen Geschäften erhält nach ihren Vorstellungen eine zweite Zeile auf Arabisch: „شارع الشمس“ (Shari‘ al-Shams), die Karl-Marx-Allee wird zur „Karl-Marx-Caddesi“, der Hermannplatz heißt künftig auch „ساحة هيرمان“ (Sahat Hermann). Wer sich als Einheimischer in der eigenen Sprache zurechtfindet, “integriert” sich ganz von allein in Sprache und Kultur der Neubürger.
Auch die “kulinarische” Integration soll forciert werden, denn Liebe geht schließlich durch den Magen: Im Supermarkt soll beispielsweise ebenfalls “Vielfalt” sichtbar werden. Produkte sollen nach den Vorstellungen der Initiative doppelte Beschriftungen enthalten.
“Leberkäse Sandviçi” statt Döner
Zum Beispiel wird da aus “Harzer Leberwurst“ „Harzer Ciğer Sosisi“, „Spätzle“ heißen „شباتزل“ (Shbatzil) und „Leberkäsesemmel“ auf Türkisch “Leberkäse Sandviçi”. Fürwahr, ein echter Meilenstein: Wer statt Döner eine Leberkäsesemmel bestellt, hat den ersten Schritt in Richtung Integration getan!
“Mehr Sicherheit” gibt es dann auch durch sprachliche Nähe – denn auch die Polizei passt sich an: Der Schriftzug “Polizei“ wird ergänzt um „Polis“ (Türkisch) und „شرطة“ (Shurta, Arabisch). Ganz bestimmt: Das Vertrauen wächst mit der richtigen Beschriftung! Wer in der Muttersprache angesprochen wird, fühlt sich sofort abgeholt! Und irgendwann kann man auf den zweisprachigen Schildern den störenden deutschen Bestandteil ganz streichen. Denn Deutsch spricht dann sowieso keiner mehr.

MEINRAD MÜLLER (71), Unternehmer im Ruhestand, kommentiert mit einem zwinkernden Auge Themen der Innen-, Wirtschafts- und Außenpolitik für diverse Blogs in Deutschland. Der gebürtige Bayer greift vor allem Themen auf, die in der Mainstreampresse nicht erwähnt werden. Seine humorvollen und satirischen Taschenbücher sind auf Amazon zu finden. Müllers bisherige Beiträge auf UNSER MITTELEUROPA gibt es hier, seinen Ratgeber für Hobbyautoren hier.
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