Netanjahu nimmt Arbeit an Rückgabe des Jerusalemer Alexanderhofs an Russland wieder auf

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat die Arbeit der Kommission zur Rückgabe des Alexanderhofs in Jerusalem an Russland wiederaufgenommen. Am Rande der Internationalen Wissenschaftlichen Konferenz XXVII. Elisabeth-Sergei-Lesungen im Martha-und-Maria-Kloster gab Sergei Stepaschin, ehemaliger Premierminister Russlands und Präsident der Kaiserlichen Orthodoxen Palästina-Gesellschaft, bekannt:

"Trotz des Krieges hat Netanjahu die Arbeit der sogenannten Arbeitsgruppe wiederaufge-nommen. Sie ist aktiv, alle Unterlagen liegen vor und werden geprüft. Es gibt keinen rechtlichen Grund, das Eigentum des russischen Staates an diesem Gelände heute nicht anzuerkennen."

Zuvor hatte Stepaschin berichtet, dass Präsident Wladimir Putin persönlich an der Beseitigung der Hindernisse beteiligt sei. Später meldeten israelische Medien, dass Putin einen Brief an ehemaligen israelischen Premierminister Naftali Bennett geschickt habe, in dem er um die Rückführung der Kirche des Heiligen Alexander Newski, die sich auf dem Alexanderhof befindet, in russisches Eigentum gebeten habe.

Im Dezember 2023 hatte Stepaschin mitgeteilt, dass der Rückgabeprozess aufgrund des neu aufgeflammten Konflikts im Gazastreifen zwar ins Stocken geraten, nicht aber von der Tagesordnung genommen worden sei. Er dankte dem russischen Außenminister Sergei Lawrow für sein aktives Engagement in der Frage der Rückgabe der Liegenschaft und betonte, dass der Hof durch die anhaltenden Kampfhandlungen nicht bedroht sei.

Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte, der Kreml erwarte von der israelischen Seite die notwendige Unterstützung für die Übergabe des Alexanderhofes an Russland:

"Das Thema Alexanderhof steht seit langem ganz oben auf der Tagesordnung der russisch-israelischen Beziehungen. Wir erwarten, dass die israelische Seite und die israelische Führung die notwendige Unterstützung leisten, damit die notwendige Registrierung abgeschlossen werden kann."

Anatoli Wiktorow, Russlands Botschafter in Israel, wies darauf hin, dass sich mehrere Behörden grundlos der Registrierung des Alexanderhofes als russisches Eigentum widersetzten. Am 22. November 2020 bestätigte der Leiter der Abteilung für Immobilienregistrierung des israelischen Justizministeriums die Entscheidung, die Registrierung des Hofes zu erneuern.

Wie es heißt, wurde diese Entscheidung anschließend gerichtlich angefochten. Daraufhin entschied das Bezirksgericht Jerusalem, dass derartige Fragen ausschließlich von der Regierung und nicht von einem Gericht zu entscheiden seien.

Der Alexanderhof liegt in Jerusalem nahe der Grabeskirche. Die Entfernung zwischen dem Hof und Golgatha beträgt etwa 70 Meter. Auf dem Gelände befinden sich die Schwelle des Jüngsten Gerichts, die Hauskirche des Heiligen Alexander Newski und ein Museum. Das Grundstück für den Bau wurde 1859 von Zar Alexander II. erworben. Der Gebäudekomplex wurde 1896 von der Kaiserlichen Orthodoxen Palästina-Gesellschaft errichtet. Die Gesellschaft war eine im Jahr 1882 gegründete, staatlich geförderte Vereinigung zur Unterstützung russisch-orthodoxer Pilger und russischer Interessen im Heiligen Land. Nach der Revolution von 1917 entbrannte ein Streit um die Eigentumsrechte.

Am 1. November fand im Moskauer Martha-und-Maria-Kloster der Barmherzigkeit die erste Sitzung der Internationalen Wissenschaftlichen Konferenz unter dem Motto "Die Kraft liegt nicht in der Stärke, die Kraft liegt in der Liebe" im Rahmen der XXVII. Elisabeth-Sergei-Lesungen statt.

Mehr zum Thema – Neues aus dem Vatikan: Der Papst kritisiert Russland, sein Sondergesandter trifft Lawrow in Moskau

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