Kriegswahn: Trump droht den Völkermord in Gaza noch zu intensivieren
Der zukünftige US-Präsident Trump will Gaza zur Hölle machen - obwohl sie das schon längst ist
Jürgen Meyer 2.12. 24
Obwohl schon 40 000 Zivilisten in Gaza willkürlich im asynchronen Krieg getötet wurden - darunter 70 % Frauen und Kinder und obwohl der israelische Regierungschef Netanjahu wegen Kriegsverbrechen mit internationalem Haftbefehl vom Internationalen Strafgerichtshof gesucht wird, erwägt Donald Trump das völlig zerstörte Gaza-Gebiet in eine Hölle zu verwandeln, wenn die Hamas die Geiseln nicht freigibt, die es wahrscheinlich gar nicht mehr gibt.
Zudem erwähnt er die palästinensischen Kinder, die als Geiseln ohne Prozess in israelischen Gefängnissen seit Jahren leben, mit keinem Wort. Das ist anti-muslimischer und menschenverachtender Rassismus!
Uno-Menschenrechtsbericht Knapp 70 Prozent der Gaza-Todesopfer sollen Frauen und Kinder sein
Ein neuer Bericht des Uno-Hochkommissariat für Menschenrechte (Ohchr) hat massive Völkerrechtsverletzungen im Gazastreifen festgestellt. Demnach machen Frauen und Kinder allein fast 70 Prozent der bestätigten Todesopfer in Israels Krieg gegen die Hamas aus. In dem 32-seitigen Dokument verweisen die Autoren auf Gebote der Verhältnismäßigkeit bei den Kampfhandlungen.
Die Ergebnisse deuteten auf eine systematische und bewusste Verletzung des humanitären Völkerrechts hin, erklärt die Organisation. Israels Rechtsregierung äußerte sich zunächst nicht zu dem Bericht des Uno-Menschenrechtskommissariats.
Die Untersuchung bezieht sich auf einen Zeitraum von sieben Monaten zu Beginn des Krieges. Zwischen November 2023 und April 2024 zählten die Autoren demnach 8119 verifizierte Todesopfer im Gazastreifen. Das sind weniger als die 34.535 Toten, die palästinensische Gesundheitsbehörden für den Zeitraum angegeben hatten. Für die insgesamt 13 Monate des Krieges gehen die Behörden in Gaza inzwischen von mehr als 43.000 Toten aus.
Wenige Wochen zuvor hatte Israel ein Verbot gegen das wichtigste humanitäre Hilfswerk für den Gazastreifen verhängt.
Die Regierung wirft dem Uno-Hilfswerk (UNRWA) vor, dass Mitarbeiter an der Planung des Terrorangriffs am 7. Oktober 2023 beteiligt gewesen sein sollen, bei dem rund 1200 Menschen getötet und über 250 weitere verschleppt wurden. Die willkürlich eingekerterten palästinensischen Kinder-Geiseln in israelischen Knästen erwähnt das Netanjahu-Regime hingegen mit keinem Wort.
Uno-Kommissar sieht Bericht als Beweis für künftige Ermittlungen
Zuletzt hatte sich die internationale Kritik an Israels Kriegsführung immer weiter verschärft. Auch die USA hatten der Regierung von Benjamin Netanyahu wiederholt vorgeworfen, zu viele zivile Todesopfer bei ihrem Vorgehen in Kauf zu nehmen – und mit einem Waffenembargo gedroht.
Der Uno-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, mahnte eine lückenlose Dokumentation für spätere Ermittlungen an. »Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Vorwürfe schwerer Verstöße gegen das Völkerrecht durch glaubwürdige und unparteiische Justizorgane gebührend untersucht werden und dass in der Zwischenzeit alle relevanten Informationen und Beweise gesammelt und aufbewahrt werden«, erklärte der Österreicher.
Die Ohchr betonte jedoch in dem Bericht, dass die Verifikationsarbeit andauere und sich wegen der unsicheren Lage im Gazastreifen schwierig gestalte. Auch wenn die Zahlen in dem Bericht weit auseinanderliegen, untermauert die Aufschlüsselung der Uno die Darstellung der Palästinenser, wonach Kinder und Frauen die Hauptleidtragenden der israelischen Angriffe sind.
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