Kohleausstieg führt zu mehr Energiesicherheit – Jahrzehnte an Lügen entlarvt
Seit Jahren warnen rechtskonservative Medien vor mehr Blackouts, sollten strengere Umweltrichtlinien zu einem Übergang zu grüner Energie führen. Dieses Jahr hat Großbritannien nun seine letzten Kohlekraftwerke abgeschaltet und den Kohleausstieg beendet. Nur noch 24 % der Energie in England sind fossile Gaskraftwerke, der Rest kommt von Erneuerbaren (43 %) und Atomenergie. Doch statt Blackouts gibt es – rekordverdächtige Energiesicherheit.
Rechte Medien blamieren sich
Während sie die reale Bedrohung des Klimawandels herunterspielten, übertrieben rechte Medien in Großbritannien massiv die Bedrohung durch Blackouts – die nie eintraten.
Der Express verband seine Blackout-Lügen sogar mit Anti-EU Hetze. Was war jetzt schlimmer: die nicht vorhandenen Blackouts oder die massiven wirtschaftlichen Schäden durch den EU-Ausstieg?
Wenn die Blackouts ausbleiben, wird das Datum einfach immer weiter nach hinten verschoben. Erst war es 2014:
Dann 2015:
In 2015 gab es dann tatsächlich Stromausfälle – aber nicht wegen zu wenig fossilen Energien, sondern wegen eines starken Sturms, der die Stromversorgung zerstörte. Solche Stürme werden schlimmer aufgrund des Klimawandels, der durch fossile Stromerzeugung ausgelöst wird. Die meisten Stromausfälle passieren genau wegen solcher Unterbrechungen, nicht wegen zu wenig Strom im Netz.
Bedrohungen klicken gut
Das ganze erinnert stark Verschwörungssekten, die immer wieder von der Realität widerlegt wurden.
Dabei ist natürlich in vielen Fällen ein Fünkchen Wahrheit dran: Erneuerbare brauchen Netzausbau, flexible Kraftwerke oder Speicher, damit es nicht zu Blackouts kommt, Impfungen brauchen große Studien, die sie auf Sicherheit überprüfen.
Rechte Medien drehen das aber um: Sie sagen, dass Erneuerbare an sich die Bedrohung für die Netzstabilität sind, oder dass Impfungen grundsätzlich gefährlich seien (Obligatorischer Hinweis: Sie retten Leben).
Die Gefahr wird größer gemacht, als sie ist, und übernimmt dadurch das gesamte Denken der Leser. Konservative und Rechte sind für solche Manipulationen anfälliger, da sie stärker auf Bedrohungen reagieren.
Gute Nachrichten, wie die erhöhte Netzstabilität nach dem Kohleausstieg hingegen werden weniger geteilt oder wahrgenommen.
Gleiches Problem in Deutschland
Medien und Politiker nutzen das, um durch Angst und Bedrohungsszenarien Wahlen zu gewinnen. Dabei geht von diesen Strategien eine viel größere Bedrohung aus. Der Brexit in England oder auch der Klimawandel haben jetzt bereits viel größere Schäden angerichtet, als es Blackouts je hätten tun können.
Auch in Deutschland werden unsere Netze seit Jahren stabiler, sogar während der „Energiekrise“ durch die Abschaltung von russischem Gas durch Putin gab es viel weniger Stromausfälle als noch vor ein paar Jahren.
Rechten Medien und rechten Politikern ist das egal, sie warnen vor „Blackouts“, die einfach nicht eintreten.
Blackouts in Deutschland, die nie kamen
Wer erinnert sich noch? „Wutwinter“? Blackout-Panikmache in den rechten Medien? CDU-Chef Friedrich Merz, der sagte, Anfang 2023 würde ein Blackout drohen? Schlagzeilen wie in „WELT“, die einen Blackout für unausweichlich erscheinen ließen?
Die rechtsextreme AfD hat natürlich in diesen Chor mit eingestimmt und gleich eine „Blackout“-Karte erstellt, die keinen einzigen echten Blackout zeigte. Der Blick auf den Stand der Energieversorgung zeigt: Die Erdgasspeicher in Deutschland sind gut gefüllt (98 %). Die Versorgungssicherheit ist gegeben, bei Rekord-Erneuerbaren und Negativ-Rekorden bei der Kohle. Vielleicht ist das Beispiel des Kohleausstiegs in Großbritannien eine gute Gelegenheit, um zu lernen, dass Panikmache in rechten Boulevardmedien vielleicht nicht der beste Ratgeber ist.
Artikelbild: canva.com/Screenshots
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