Die Schweiz bekommt eine neue Bundespräsidentin: Karin Keller-Sutter, die derzeitige Finanzministerin und FDP-Bundesrätin, wurde am Mittwoch von der Vereinigten Bundesversammlung mit 168 Stimmen in ihr neues Amt gewählt.
Sie folgt auf Viola Amherd, die das Amt noch bis Ende 2024 innehat. In ihrer neuen Rolle übernimmt Keller-Sutter Aufgaben wie das Leiten der Bundesratssitzungen und das Empfangen ausländischer Staatsoberhäupter bei offiziellen Staatsbesuchen. Zudem wird sie in dringlichen Fällen Entscheidungen im Namen des Bundesrates treffen.
Politische Karriere und Herausforderungen
Keller-Sutter ist seit 2019 im Bundesrat und wurde besonders durch ihre Rolle bei der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS im Jahr 2023 bekannt. Ihre harten Sparmaßnahmen und die angedrohte Reduzierung von Steuervorteilen bei Kapitalbezügen stießen besonders in bürgerlichen Kreisen auf heftige Kritik. Diese Vorschläge wurden als Angriff auf den Mittelstand und gutverdienende Personen wahrgenommen.
Trotz der teils negativen Reaktionen wurde Keller-Sutter 2024 von der Finanzzeitschrift The Banker als "Europäische Finanzministerin des Jahres" ausgezeichnet. Sie wurde zudem von der Financial Times zu einer der 25 einflussreichsten Frauen des Jahres 2023 gekürt.
Die Rolle der Bundespräsidentin
Die Bundespräsidentin hat nicht mehr Macht als die anderen Mitglieder des Bundesrates, wird jedoch als "Primus inter Pares" angesehen, als "Erste unter Gleichen". Ihre Aufgaben beinhalten vor allem repräsentative Pflichten und das Führen von Bundesratssitzungen.
Am 1. Januar 2025 wird Keller-Sutter traditionell in ihrer Ansprache an das Volk ihre Amtszeit beginnen.
Mit der FDP-Politikerin an der Spitze des Bundesrats wird erwartet, dass ihre strikte Finanzpolitik weiterhin eine zentrale Rolle in der schweizerischen Politik spielen wird, auch wenn ihre Vorschläge und Entscheidungen nicht überall auf Zustimmung stoßen.
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