Jahreszeitenfest: Walpurgisnacht am 30. April

Foto: newslichter

Von Martha Deegen. Es ist Walpurgis-Zeit und Sunna, die Blühende, vollführt ihr erstes von drei Festen. Das amazonenhafte Mädchen ist zur weitherzig liebenden Frau geworden. Walpurgis belebt sprudelnde Lebensenergie, lockende, ekstatische Kraft. Zu diesem Fest gehört Hingabe an leidenschaftliche Liebe, die wandelt, die heilt und bezaubert; eine unendliche Elementarkraft, die wir miteinander teilen können, die unsere Herzen berührt und in zarten oder wilden Momenten innige Bande in Freiheit knüpft:

„Ich wende mich Dir zu, vergesse die Welt und mein Herz wird weit. Ich erkenne Dich und ich erkenne mich in Dir. Ich bin. Mein Lächeln lockt Dich. Meine Augen strahlen Dich an. Mein Kopf ist Dir zugeneigt. Ich entfalte Einzigartiges in mir und erwecke mich. Die Erde ist groß genug für uns alle.“ (Angela Klopstech)

Zu diesem Fest gehören auch Herzensbegegnungen außerhalb tiefer Leidenschaft, Begegnungen mit Kindern, alten Menschen, zu Gemeinschaften, auch zu unserem Tun und zu unserem Sein in der Welt. In diesem Begegnungsspiegel können wir uns rundherum erkennen und annehmen lernen und darüber hinaus die Möglichkeit entdecken, sich in das Ganze, das Zusammenspiel, den Lebenstanz zu verlieben. Der Liebestanz mit dem Leben an sich birgt Augenblicke tiefer Erfüllung.

Tragende Grundlage für ein erfüllendes Miteinander ist ein Liebesgefühl zu sich selbst, das heißt sich selbst als grundsätzlich in Ordnung, vollständig und liebenswert anzusehen. Nicht erst durch eine Partnerschaft bist Du stark und erreichst Felder, in denen Du mit dem Zauber des Lebens selbst sprechen kannst.

Dabei gilt es häufig für Frauen alte Muster vom Opfererleben oder als Sklavin der Liebe zu überwinden. Manchmal haben wir uns Gefühle völliger Wertlosigkeit und Depression gestattet, wenn uns unsere Liebsten verlassen oder den Liebesfluss zum Versiegen gebracht haben. In vielen Frauenleben blockieren Erlebnisse (sexueller) Gewalt den freien Fluss erotischer Energien. Heute suchen wir nach Wegen, die unsere Herzen dazu beflügeln, in einer Weise zu lieben, die uns Freiheit erlaubt; und wo unser Selbst, unsere Quelle, unsere Mitte im Brennpunkt unserer Aufmerksamkeit bleibt, während wir uns Aphrodites Leidenschaften hingeben. Jede Walpurgisnacht kann ein Schritt zur ursprünglichen roten Kraft in jeder Frau sein.

Haupteigenschaften der „grünen Tara“

Das Tantra der „grünen Tara“, wie Christa Schulte es entwickelt hat, beinhaltet Liebesfeste mit der Befreierin in Dir. Tara, die große Mutter Tibets gilt als Verkörperung aller Frauen. Die „grüne Tara“ sitzt mit einem Fuß sinnlich entspannt in ihrer Lotusblume, während der andere vorgestreckt ist, wie auf dem Sprung in die Welt, nämlich dahin, wo sie mit ihrem tiefen Mitgefühl für alle Wesen befreiend und stärkend eingreifen kann. Diese Bereitschaft, schnell die Zustände zu wechseln, ist Vorbild einer sexuell und politisch aktiven Frau. Zu ihren sechs von Unterdrückung befreiten Haupteigenschaften gehört:

1. Großzügig sich selbst und anderen mit Wärme, Mitgefühl und Wohlwollen zu begegnen.

2. Geduldig und gelassen sich und anderen den Spielraum für Entwicklungsschritte zu geben.

3. Rechtschaffen den Willen anderer zu respektieren und Wahrheit durch Überwindung von Illusion ins eigene Leben zu bringen; zu Willensanstrengung und Fleiß gehört.

4. Auch die Bereitschaft (bewusste Entscheidung) zu üben, bis das Begehrte wie selbstverständlich im Alltag integriert ist und auch innere Abwehrschwellen, wie z. B. Angst vor Neuem zu überwinden.

5. Mit Güte + Sanftmut ist nicht weibliche Selbstausbeutung, Aggressionshemmung und passive Opferbereitschaft gemeint. Mit Güte zu mir, auch zu meinen sogenannten Schwächen und zu anderen, mit Offenheit und Weichheit in meiner Ausstrahlung, kann sich ein Netz aus Geben und Nehmen entwickeln, das von innerem Reichtum, Souveränität und Freiheit geprägt ist.

6. Und zuletzt gehört Weisheit zur grünen Tara, die „Erwachen“ bedeutet, um auf diese Weise Sinn zu erfahren. Der Weg der Weisheit geht durch die Stille.

Das Paradiesgärtlein lässt sich hier auf Erden wieder finden. Davon waren bereits Beginen im Mittelalter überzeugt. So steht sinngemäß in dem Dekret „ad nostrum“ von 1312: „Frauen und Männer können in diesem Leben die gleiche Seligkeit, ihrer ganzen Vollkommenheit nach, erreichen, die sie einst im Leben der ewigen Seligkeit besitzen werden. Jede vernünftige Natur ist in sich selbst kraft ihrer Natur glücklich. Die Seele bedarf keiner Gnade um Göttliches zu schauen und genießen zu können.“ Der Paradiesgarten entfaltet seinen heilenden Zauber im Dialog.

Der eigene Wunschgarten, der die eigenen Bedürfnisse erfüllt, will gestaltet werden. So wird er nicht immer wieder in einem anderen Menschen gesucht. Wir entdecken Möglichkeiten, uns mit Unterschieden und im stimmigen Abstand zu lieben, mit beweglichen, klaren und freundlichen Grenzen. … und wir teilen ein Lachen, einen Tanz, eine Liebe, ein …

Hintergrund: Der Text ist dem Kalender der Zeitspirale entnommen. Martha war eine der Gründerinnen. Der Tanz des Lebens führt durch die acht Jahreszeiten. Grundthemen sind hierbei das Sehen (Lichtfest), Werden (Frühling), Wachsen (Walpurgis), Blühen (Sommer), Ernten (Schnitterin), Weitergeben (Herbst), Vergehen (Halloween), Funkeln (Winter) sowie die vermischende und freisetzende Kraft der Rauhnächte.

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