Für die globale Pressefreiheit: Präsident Petro lädt Julian Assange nach Kolumbien ein

Der australische Whistleblower Julian Assange wurde in der Nacht zum Dienstag aus dem Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh entlassen.

Der Australier soll am Mittwoch vor einem US-amerikanischen Gericht auf den Marianeninseln im Pazifik erscheinen. Dort könne er zwar noch zu 62 Monaten Haft verurteilt werden, berichtete der Bayerische Rundfunk am Dienstagmorgen, aber die Zeit im Londoner Gefängnis würde ihm dafür angerechnet. Deshalb könne er anschließend nach Australien zurückkehren.

Gleich nach der Entlassung des Medien-Aktivisten aus dem Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh am Dienstagmorgen hat der kolumbianische Präsident Gustavo Petro den WikiLeaks-Mitbegründer zu einem Besuch nach Kolumbien eingeladen. Auf X teilte er mit, dass seine Inhaftierung ein Angriff auf die Pressefreiheit gewesen sei:

"Ich gratuliere Julian Assange zu seiner Freiheit. Die ewige Inhaftierung und Folter von Assange war ein Angriff auf die Pressefreiheit auf globaler Ebene."

Sein "Verbrechen" habe darin bestanden, das Massaker an Zivilisten im Irak durch die USA anzuprangern. Dasselbe Massaker wiederhole sich nun in Gaza. 

Petro lud Assange und seine Frau Stella zu einem Besuch nach Kolumbien ein, als "einen Akt wahrer Freiheit". Auch der ehemalige bolivianische Präsident Evo Morales gratulierte dem WikiLeaks-Mitbegründer. "Er war viele Jahre lang inhaftiert, weil er die Verbrechen der Vereinigten Staaten vor der ganzen Welt aufgedeckt hat. Er hat uns geholfen, die Lügen zu enthüllen und zu entlarven, mit denen sie Kriege und Invasionen rechtfertigen", schrieb Morales auf X.

Im Laufe der Jahre hat WikiLeaks viele streng geheime Dokumente veröffentlicht. Darunter waren auch Dokumente zu den US-Kriegen im Irak und in Afghanistan sowie eine Reihe von diplomatischen Korrespondenzen der USA. Im Jahr 2010 veröffentlichte die Website Videoaufnahmen eines US-Militärhubschraubers, der 2007 in Bagdad Zivilisten tötete, nachdem er sie verwechselt und für Feinde gehalten hatte.

Von 2011 bis 2019 versteckte sich Assange aus Angst vor Auslieferung in der ecuadorianischen Botschaft in London. Ecuador widerrief schließlich seinen Asylstatus, woraufhin Assange aus der Botschaft geworfen und sofort von der britischen Polizei verhaftet wurde. Später wurde er wegen Verstoßes gegen die Kaution verurteilt und verbrachte fünf Jahre im Belmarsh-Gefängnis in London.

Assange soll am Mittwoch im US-Pazifikterritorium der Nördlichen Marianen vor Gericht erscheinen. Der Deal sieht eine Strafe von fünf Jahren vor – die Strafe, die er bereits im Vereinigten Königreich verbüßt hat. Ohne die Vereinbarung hätte Assange im Falle einer Verurteilung mit bis zu 175 Jahren Haft rechnen müssen, so sein Anwaltsteam. Wie der BR unter Berufung auf die Nachrichtenagentur AP vermeldete, soll Assange inzwischen auf dem internationalen Flughafen Don Mueang in Thailand gelandet sein. Von dort reise er auf die Nördlichen Marianen, einem US-Territorium im westlichen Pazifik, weiter.  

Mehr zum Thema - Trotz Medienfreiheitsgesetz: Pressefreiheit in der EU in Gefahr

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