Dichter und Aktivist der ersten Stunde: Konrad Windisch ist verstorben

Der Wiener Schriftsteller und Aktivist der ersten Stunde Konrad Windisch ist gestern im 92. Lebensjahr verstorben.

Ein Nachruf von Lukas Schütz

Seit seiner Jugend war er politisch aktiv. 1955 gründete er die „Arbeitsgemeinschaft nationaler Jugendbünde Österreichs“ (ANJÖ). 1958 wurde er zum ersten Sprecher des „Kameradschaftsrings nationaler Jugendverbände“ (KNJ) gewählt, einem Dachverband europäischer Jugendgruppen. Neben der patriotischen Nachwuchsarbeit war die Publizistik stets Windischs Hauptwirkungsfeld: Er gründete die Zeitschrift „Der Trommler“ und war Schriftleiter der „Kommentare zum Zeitgeschehen“, die 1963 zum ersten Mal erschienen sind und erst vor kurzem eingestellt wurden. Windisch war einer der führenden Köpfe der Partei „Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik“ (AFP). Für seine immer friedliche politische Tätigkeit wurde der Vater zweier Töchter zwei Mal zu Gefängnisstrafen verurteilt. Das hat Windisch jedoch niemals davon abgehalten, politisch aktiv zu bleiben.

Konrad Windisch in „Lebenswege – Patrioten im Portrait“

Info-DIREKT-Chef Michael Scharfmüller hat Konrad Windisch vor einem Jahr in seiner Heimat im Wienerwald besucht und mit ihm über seinen Lebensweg gesprochen. Hier das Video aus der Sendereihe „Patrioten – Lebenswege im Portrait“:

Jugendzeit

Windischs patriotisches Erwachen begann mit 14 Jahren, als ihm die Lektüre von Nietzsches Zarathustra von seinem Pfarrer verboten wurde und er daraufhin – anstatt zur Kirche – zu den Pfadfindern ging. Dort lernte er Anhänger des Wiener „Verband der Unabhängigen“, einer Vorgängerpartei der FPÖ, kennen, wo er sich zu engagieren begann. Um 1950 – mit 19 Jahren – gründete Windisch mit dem VDU eine Jugendorganisation, den „Bund heimattreuer Jugend“, der nur in Wien über 500 Aktivisten zählte. Daraus entstand der internationale Kameradschaftsrings nationaler Jugendverbände, ein internationaler Dachverband patriotischer Jugendverbände, zu dessen erster Sprecher Windisch gewählt wurde.

Gefängnis

Der gelernte Schriftsetzer wurde insgesamt zwei Mal in politischen Prozessen für seine friedliche politische Tätigkeit verurteilt und verbrachte zwei Jahre in Haft. Er schildert mit eindrucksvoller Klarheit die Hintergründe der Verurteilungen, etwa wie die Geschworenen vom Richter beeinflusst wurden um einen unrechten Schuldspruch auszusprechen, und die absurden Situationen in den Gefängnissen – ihm wurden sogar Stift und Papier verweigert. Nichts davon hielt Windisch davon ab, weiter politisch aktiv zu bleiben: Nach seiner Haft gründete er die „Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik“, die über die nächsten Jahrzehnte mit politischen Publikationen und Vorträgen wichtige metapolitische Arbeit leistete.

Auf Herbergssuche

Besonders ergreifend ist Windischs Schilderung des Schicksals seiner Frau nach seiner ersten plötzlichen Verhaftung. Schwanger und mit ihrer kleinen Tochter wurde sie aus der Wiener Wohnung geworfen und war gezwungen, sich auf Herbergssuche zu begeben. Untergekommen ist sie schließlich in einem alten Haus in einem Wiener Vorort, in dem Windisch bis zu seinem Tod lebte.

Windisch war nicht katholisch, aber gläubig: Im Gespräch mit Scharfmüller gab er Zeugnis von seiner Beziehung zu Gott und seinem Glauben, der in der Liebe zu seinem Volk verwurzelt ist. Den Niedergang des Volkes hielt er für vorübergehend:

„Die Herrschenden von heute sind so schlecht und so korrupt und so dumm und so ohne jede Beziehung zu ihren Aufgaben, der Umwelt, den Menschen, dass sie sich nicht werden halten können. Und ganz sicher geht das deutsche Volk nicht in 50 Jahren zu Grunde – das ist ganz ausgeschlossen“.

Großes, weiches Herz

Welch großes und weiches Herz Konrad Windisch hat, kommt auch in seinen Büchern zum Ausdruck. Er hat zahlreiche Gedichte und Kurzgeschichten veröffentlicht, die meisten davon sind nur mehr antiquarisch oder mit etwas Glück als Restexemplar direkt beim Autor erhältlich.

Konrad Windisch wird in der Seele seines geliebten Volkes weiterleben!

Einen weiteren Nachruf auf Konrad Windisch werden wir in den nächsten Tagen veröffentlichen. Abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter oder folgen Sie uns auf Telegram, um mehr über den Menschen Konrad Windisch zu erfahren.

Der Beitrag Dichter und Aktivist der ersten Stunde: Konrad Windisch ist verstorben erschien zuerst auf Info-DIREKT.

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