Kremlsprecher Dmitri Peskow hat die Berichte über eine angebliche Beteiligung der russischen Geheimdienste am Transport von Sprengstoff in die europäischen Länder als Falschinformationen bezeichnet. Zuerst hatte das Wall Street Journal über den Verdacht berichtet. Der Zeitung zufolge soll es sich um den Versand von Brandsätzen durch den Expressdienst DHL handeln, in den Russland verwickelt sei. Peskow dementierte die Anschuldigung und erklärte am Montag gegenüber Journalisten:
"Sowohl die erwähnte Zeitung als auch andere ziemlich renommierte Medien veröffentlichen sehr oft solche unverständlichen Falschmeldungen, die nie durch glaubwürdige Angaben belegt werden. Ich gehe davon aus, dass es sich hier um eine solche Falschmeldung handelt."
In dem Artikel schrieb das WSJ von zwei Explosionen, die sich im Juli an DHL-Logistikzentren in Leipzig und Birmingham ereignet haben. Es sei festgestellt worden, dass ein leicht entzündlicher Stoff, versteckt in elektrischen Massagegeräten, detoniert sei. Die Lieferung nach Birmingham sei im Rahmen einer Testoperation aus Litauen gekommen, um aufzuklären, wie solche Brandsätze an Bord der für die USA und Kanada bestimmten Flugzeuge gebracht werden könnten. Westliche Ermittler sollen zu dem Schluss gekommen sein, dass die Explosionen Teil eines größeren russischen Komplotts seien.
Die Polizei in Litauen habe einen Verdächtigen festgenommen, der vier Zündmittel, zwei davon aus einem DHL-Büro in Vilnius, bei DHL aufgegeben hatte. Der Mann habe als Vertrauter der russischen Geheimdienste gehandelt. In Polen seien vier weitere Personen unter dem Verdacht der Beteiligung an Terror- oder Sabotagegruppen im Interesse ausländischer Geheimdienste festgenommen worden. Der polnische Nachrichtendienst schrieb die Schuld russischen Spionen zu.
Angesichts der Explosion in Leipzig geht das WSJ davon aus, dass der Vorfall beinahe eine Flugzeugkatastrophe verursacht hätte. Das Paket mit dem Brennstoff explodierte, bevor es an Bord des Flugzeugs geladen wurde. Der Chef des deutschen Verfassungsschutzes, Thomas Haldenwang, sprach von einem glücklichen Umstand: Der Flug verzögerte sich, ansonsten hätte die Maschine in Flammen aufgehen können.
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