"Beispielhafte Entscheidung": Hessen führt Ukrainisch-Unterricht an Schulen ein

Während in anderen Bundesländern einzelne Kurse in Ukrainisch angeboten werden, wurde Ukrainisch bisher nicht als Fremdsprache an deutschen Schulen unterrichtet. Das wird sich im kommenden Schuljahr in Hessen ändern. Nach Angaben des hessischen Kultusministeriums soll damit die Integration der derzeit in der Region lebenden ukrainischen Flüchtlinge, darunter rund 20.000 Schüler und 300 Lehrer, unterstützt werden.

"Wir wollen den vielen jungen Menschen und Lehrern aus der Ukraine entsprechend ihren individuellen Begabungen noch bessere Bildungs- und Berufsperspektiven bieten – auch für den Wiederaufbau ihres Landes – und ein deutliches Zeichen der Solidarität in diesen schwierigen Zeiten setzen", erklärte der hessische Kultusminister, Armin Schwarz.

Das kommende Schuljahr werde als Probezeit gesehen, so Schwarz. Damit signalisierte er, dass die Aufnahme von Ukrainisch in den Lehrplan dauerhaft werden könnte. Dies hänge von der Zahl der Schüler ab, die sich für diese Sprache interessieren, sowie von der Bereitschaft der einzelnen Schulen, ihr Angebot um diese Sprache zu erweitern. Schwarz merkte an, dass auch Schüler ohne Vorkenntnisse Ukrainisch als zweite Fremdsprache wählen könnten. Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Alexei Makejew, dankte den hessischen Behörden für die "beispielhafte Entscheidung". 

"Wir sehen darin eine Anerkennung des Ukrainischen als wichtige europäische Sprache. Dies dient der Entlastung unserer Schülerinnen und Schüler... und wird ein gutes Beispiel für alle anderen deutschen Regionen sein", erklärte er.

Deutschland gehört seit Beginn des russisch-ukrainischen Konflikts im Februar 2022 zu den wichtigsten EU-Zielländern für ukrainische Flüchtlinge. Bis Januar dieses Jahres hatte das Land laut EU-Statistiken über 1,2 Millionen Menschen aus der Ukraine aufgenommen. Das entspricht etwa einem Viertel der geschätzten Gesamtzahl von 4,3 Millionen in der EU. Die Ukrainer strömten in die Region, weil der Europäische Rat zu Beginn des Konflikts einen vorübergehenden Schutzstatus eingeführt hatte. Dieser gewährt ihnen das Recht auf einen längeren visumfreien Aufenthalt, Unterkunft, medizinische Versorgung, Beschäftigung und Bildung. Die Schutzregelung ist aktuell bis März 2025 in Kraft.

Mehr zum Thema - Antirussische Sanktionen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk: WDR schließt Russen von Aufträgen aus

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