Eine Graswurzelbewegung kleiner Einzelhändler hat das Potenzial, Bargeld als Zahlungsmittel für die Zukunft zu bewahren.
Bargeld ist gebührenfrei, privatsphärefreundlich und immer einsatzbereit. In der württembergischen Universitätsstadt Tübingen haben sich Ladenbetreiber und Selbstständige zusammengetan, damit das einzige freie etablierte Zahlungsmittel auch in Zukunft überall zum Einkaufen genutzt werden kann. Das Beispiel soll in ganz Deutschland Schule machen.
von Hakon von Holst
Bruno Gebhart hat das Kartenlesegerät abgeschafft. Schon vor fünf Jahren. In der Tübinger Altstadt verkauft er fair gehandelte Lebensmittel, Kerzen oder Postkarten. Dass Konzerne wie Mastercard und Visa „Milliarden Reingewinne machen“, ärgert Gebhart. Kreditkarten hatte er noch nie akzeptiert. Das Geschäft der beiden US-Unternehmen ist tatsächlich eines der profitabelsten der Welt: Der Gewinn entspricht rund 50 Prozent des Umsatzes.
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