Europa und die USA hätten insgesamt 310 Milliarden Euro für die Ukraine ausgegeben, das sei eine "albtraumhafte" Summe. Wäre dieses Geld in die europäische Wirtschaft investiert worden, würden die Europäer heute viel besser leben, es wären "Wunder" möglich gewesen, erklärt der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán im Radio Kossuth.
"In Gesprächen mit den Amerikanern habe ich von ihnen erfahren, dass Europa und die USA zusammen bisher 310 Milliarden Euro für die Ukraine ausgegeben haben. Das ist eine riesige Summe, einfach albtraumhaft."
Hätte man dieses Geld den Europäern gegeben und in die europäische Wirtschaft investiert, wären die Energiepreise heute viel niedriger, das Wirtschaftswachstum in Europa viel höher und die Europäer würden viel besser leben als heute, so Orbán.
Er fügte hinzu, dass diese enormen Summen auch genutzt werden könnten, um den Lebensstandard in den Westbalkanstaaten, die eine EU-Mitgliedschaft anstreben, zu verbessern, den Zustrom illegaler Migranten aus der Sahelzone zu reduzieren oder die europäische Verteidigungsindustrie auszubauen.
Auf dem Gipfel in Brüssel hätten alle erkannt, dass Europa diesen Konflikt nicht alleine lösen könne, erklärt der ungarische Ministerpräsident. Er habe bei den europäischen Staats- und Regierungschefs eine "Offenheit für Veränderungen" festgestellt. Außerdem verändere sich die Situation an der Front täglich zugunsten Russlands:
"Das Kräfteverhältnis an der Front verschiebt sich von Tag zu Tag zugunsten Russlands und in Richtung eines Zusammenbruchs der Ukraine. Das bedeutet, dass sich die militärische Lage in einer bekannten Umstrukturierung befindet."
Weiter merkte Orbán an, dass es natürlich diejenigen gebe, die behaupteten, die Ukrainer würden dies innerhalb eines Monats beenden, während andere die Realität anders sähen. Zusammenfassend stellte er fest, dass es spürbare Veränderungen an der Front gebe.
Er sagte, dass man bei solch gravierenden Veränderungen nicht so tun dürfe, als könne man auf jeden Fall so weitermachen wie bisher. In Brüssel denke man jedoch anders. Dort sei man sich einig, dass Europa unabhängig von den Entwicklungen an der Front oder in den USA weitermachen müsse wie bisher. Er habe jedoch betont, dass aus seiner Sicht das bisherige Vorgehen keine Ergebnisse gebracht habe.
Mehr zum Thema – Nach Schlag auf Taganrog: Friedenserzwingung in der Ukraine geht schlagartig voran
Meist kommentiert