Die israelische Luftwaffe hat den Sturz der Regierung des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad und den Zusammenbruch seiner Armee ausgenutzt, um in den letzten 48 Stunden 350 Luftangriffe in Syrien durchzuführen. Regionale Sicherheitsquellen und Offiziere innerhalb der syrischen Armee, die mit Reuters sprachen, beschrieben die Luftangriffe vom Dienstagmorgen als die "bisher schwersten, die Militäreinrichtungen und Luftwaffenstützpunkte in ganz Syrien trafen und Dutzende Hubschrauber und Jets sowie Einrichtungen der Republikanischen Garde in und um Damaskus zerstörten". Auch Syriens Luftabwehr sei in Damaskus, Homs, Hama, Latakia und Daraa durch Israels Angriffe außer Betrieb gesetzt worden, hieß es weiter.
Anderen Berichten in israelischen Medien zufolge wurden bei den Angriffen etwa 80 Prozent der militärischen Einrichtungen des Landes zerstört.
BREAKING:Israel is intensely bombing multiple cities simultaneously across Syria tonight, while Israeli tanks are rapidly approaching Damascus, Syria’s capital.This is not about “liberation”. This is about the expansion of Greater Israel. pic.twitter.com/O7LbbXJBXg
— sarah (@sahouraxo) December 10, 2024
Die Regierung von Präsident Assad wurde am Samstag gestürzt, als islamistische Kämpfer von Haiʾat Tahrir asch-Scham (HTS) ohne Widerstand in die Hauptstadt eindrangen.
Israel hat das Chaos auch dazu genutzt, weitere Gebiete auf den syrischen Golanhöhen zu besetzen, unter anderem in der Pufferzone, die zuvor die syrische Armee von den israelischen Besatzungstruppen trennte. Bisher haben sich Islamisten weder zum Einmarsch der IDF in Syrien, noch zu den Luftangriffen auf syrische Militäranlagen geäußert. Stattdessen sagte HTS-Anführer Abu Muhammad al-Dschaulani bei seinem jüngsten Interview mit dem Nachrichtensender Sky News, die Gefahr sei von Assads Regierung und proiranischen Milizen für Syrien ausgegangen. "Deren Beseitigung ist die Lösung", so der Islamist.
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