Bundesverdienstkreuz für „Corona-Päpstin“ trotz belegter Falschbehauptungen

Alena Buyx, von 2020 bis April 2024 Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, wurde nun am 3. Oktober, just dem Tag der Deutschen Einheit, mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Eben dieselbe Person, die sowohl in einem Interview mit Gregor Gysi, nachweislich und rückblickend Falschbehauptungen aufgestellt hatte um die Impfpflicht zu rechtfertigen, als auch gegen Ungeimpfte „Mobilisiert“ hatte.

Nachweis durch Daten-und Zahlenanalyse

In der „Ampelvorzeigemetropole“  Berlin ist es mittlerweile zur „trendigen“ Angewohnheit geworden, einflussreiche „Corona-Hardliner“,  mit dem Bundesverdienstkreuz auszuzeichnen. Regierungsberater Christian Drosten wie auch der Leiter des Paul-Ehrlich-Institutes Klaus Cichutek erhielten bereits das Bundesverdienstkreuz, ebenfalls der frühere RKI-Leiter Lothar Wieler und die ZDF-Influencerin Mai Thi Nguyen-Kim, wie auch nius berichtet hatte.

Das geschieht ungeachtet der vielfach geäußerten Kritik und der nachweislichen „Fehltritte“, die sich diese Personen in der Corona-Pandemie haben zu Schulden kommen lassen. Durch das beinahe „inflationäre Verschleudern“ der Bundesverdienstkreuzes entsteht der fraglos der Eindruck, dass das regierende Berlin inzwischen in einer „Parallelwelt“ zu agieren scheint, aus der heraus es die öffentliche Debatte kaum noch zur Kenntnis zu nehmen in der Lage ist. Nun war also mit Alena Buyx die frühere Chefin des Ethikrats mir der „Auszeichnung“ an der Reihe, um von Bundespräsident Steinmeier geehrt zu werden.

Aussagen ohne Faktengrundlage

Kritisiert wird Buyx nicht nur für ihre harsche Parteinahme für verfassungsfeindliche Grundrechtseinschränkungen wie etwa die öffentliche Ausgrenzung der Ungeimpften unter „2G“, sondern eben auch für nachweislich falsche Tatsachenbehauptungen. Im Gespräch mit Gregor Gysi erklärte sie im vergangenen Juli in nur einer Minute so viel Falsches, dass man nur ungläubig den Kopf schütteln konnte. Gregor Gysi fragte dazu etwa, warum der Ethikrat sich schließlich für eine Impfpflicht ausgesprochen hatte. In ihrer Antwort ließ sie erkennen, dass ihre damalige Empfehlung für die Regierung auf sachlich falschen Annahmen beruht hatte.

Alena Buyx  Gespräch mit Gregor Gysi wurde von nius dazu genau analysiert

Buyx hatte im Gespräch mit dem Linken-Politiker behauptet, dass im Winter 2021/22 ungeimpfte Corona-Patienten die Krankenstationen so enorm belastet hätten, dass andere Patienten nicht mehr ausreichend versorgt werden konnten. Diese Behauptung ist allerdings durch keinerlei Daten beweisbar. Im Gegenteil, die Regierungszahlen, die Dank Datenanalyst Tom Lausen NIUS vorgelegen waren, widersprechen ihr klar.

Buyx argumentierte dazu mit Hilfe einer Erlebnisanekdote. Sie habe im Winter 2021/22 an „einem großen Universitätsklinikum live und in Farbe mitgekriegt“, wie sehr die Ungeimpften dem Rest zur Last gefallen seien, „viele Menschen konnten nicht behandelt werden oder wurden später, schlechter oder weniger behandelt, weil die Intensivstationen voll waren mit Menschen mit superschweren Corona-Verläufen, die nicht geimpft waren. Das war ein Gerechtigkeitsproblem.“

Offizielle Daten bestätigen keine Überbelastung durch Ungeimpfte

Datenanalyst Tom Lausen ist im Besitz von Krankenhaus-Daten der Bundesregierung, die zeigen, dass die Verteilung von ungeimpften und geimpften Corona-Patienten ganz anders ausfällt, als Buyx behauptet hatte. Wie aus der Tabelle unten hervorgeht, waren in der Zeit vom 8. November bis zum 5. Dezember (KW 45-48) 4.600 geimpfte Corona-Patienten und 7.900 ungeimpfte im Krankenhaus. Diese Zahlen entsprechen einem Verhältnis von 3 zu 5. Davon, dass hauptsächlich Ungeimpfte die Krankenhäuser belastet hätten, konnte also keine Rede sein.

Dazu sei erklärt, dass nach Datenanalyst Lausen, der sich auf die offiziellen InEK-Daten stützt, nur bei um die zwanzig Prozent der, im Krankenhaus eingelieferten Patienten, der Impfstatus abgefragt wurde, obwohl dies gesetzliche Pflicht gewesen war. Diese Zahlen bilden also nur einen Ausschnitt der Realität ab. Deshalb ist damit zu rechnen, dass bei der Angabe des Impfstatus Verzerrungen stattgefunden hatten.

Nius befragte Alena Buyx, welche Datengrundlage ihre Tatsachenbehauptungen zum Krankengeschehen hätten. Eine Antwort blieb bislang freilich aus. Weiters  wollte man wissen, ob es überhaupt irgendwelche Daten gäbe, die eine massive Überbelastung der Kranken- und Intensivstationen durch Ungeimpfte beweisen könnten. Auch diese Frage ließ die Ethikprofessorin fraglos unbeantwortet.

Alena Buyx war eben in der Vergangenheit immer wieder mit falschen Behauptungen aufgefallen. In der ZDF-Talkshow von Markus Lanz etwa hatte sie behauptet, dass die mRNA-Impfstoffe im Körper „nach zwei Wochen überhaupt nicht mehr nachzuweisen“ seien. Auch das ist falsch, wie eine Studie beweisen konnte. Impfstoff-Reste wurden noch „in 50 Prozent der analysierten biologischen Proben“ gefunden, die minimale und maximale Zeit, in der diese Impfstoff-Reste noch nachgewiesen werden konnten, „betrug 69 bzw. 187 Tage“.

Nüchtern betrachtet hatte die „Neo-Bundesverdienstkreuz-Trägerin“ Alena Buyx also in höchstem Maße unethisch agiert. Sie hatte als Ethikrat-Chefin auf nicht vorhandener Datengrundlage eine Impfpflicht-Empfehlung ausgesprochen. Auch im Gespräch mit Gregor Gysi entbehrten ihre Behauptungen nachweislich jedweder Faktengrundlage. Auf Nachfrage konnte sie keine Daten liefern und überdies widersprechen ihr öffentliche Daten ganz klar. Aufgrund von falschen Annahmen Empfehlungen auszusprechen, die die Gesundheit der Bevölkerung betreffen, ist alles Mögliche, jedoch keine auszeichnungswürdige Beratung.

Am Tag der Deutschen Einheit wurde Alena Buyx nun also mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt, wie es hieß,  für ihr „Engagement als Beraterin in ethischen Fragen“, das „besonders während der Corona-Pandemie deutlich“ wurde, wie das Bundespräsidialamt dazu geschrieben hatte. Das alleine wäre allerdings bereits genug um die politischen Vorgänge in Berlin „richtig einschätzen“ zu können.



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