Tschechischer Regierungschef warnt vor "Appeasement" gegenüber Russland

Der tschechische Premier Petr Fiala hat auf eine Gefahr hingewiesen, zu der die Appeasement-Politik beim Waffenstillstandsabkommen mit der Ukraine führen könnte. Fiala behauptet, Kiew zur Abtretung von Gebieten zu zwingen, würde "die Kriegsmaschinerie von Wladimir Putin nur ermutigen". Diese Ansicht hat der Politiker in einem Interview mit Bloomberg zum Ausdruck gebracht.

In dieser Hinsicht bezog sich Fiala auf ein Ereignis in der tschechischen Geschichte, als er seine Position bekräftigte, dass jegliche Waffenstillstandsbedingungen von Kiew akzeptiert werden müssten. Oder es werde ein "weiteres Münchner Abkommen" sein. Im Abkommen aus dem Jahr 1938 einigten sich Großbritannien, Italien, Frankreich und Deutschland auf die Abtretung des zur Tschechoslowakei gehörigen Sudetenlands an das Deutsche Reich, um einen größeren Krieg zu verhindern. 

Fialas Regierung befürwortet die Waffenlieferungen an Kiew und hat sich mit Polen und den baltischen Verbündeten für die Fortsetzung der Hilfe trotz der schwindenden Unterstützung geäußert. 

Die Sicherheit Europas könne nicht gewährleistet werden, wenn Russland einen Teil der Ukraine besetze und die Aggression fortsetze, so Fiala. "Ich glaube nicht an die Beschwichtigungspolitik, weil sie immer dem Aggressor nützt", fügte er hinzu. "Es ist in unserem Interesse, ein starkes Amerika zu haben, das Russland seine Stärke zeigt, denn das ist die einzige Chance, Putin zu stoppen", sagte der tschechische Politiker.

Fiala sei "angenehm überrascht" von einem Telefonat mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump, der sich für Prags Haltung zum Ukraine-Krieg interessierte. Nach seiner Wiederwahl im November habe Trump in einem Telefongespräch mit Fiala Fragen gestellt und nach dessen Ansichten gefragt. "Mr. Trump wollte unseren Standpunkt verstehen", sagte der Politiker. 

Fiala unterstützt die Forderung von Trump, die Verteidigungsausgaben zu erhöhen, und fordert die europäischen Verbündeten auf, ihre militärischen Fähigkeiten und ihr Engagement in der Ukraine zu verstärken, ohne auf die Schritte seitens der USA zu warten. Prag wird die Militärausgaben in diesem Jahr erhöhen und das Zwei-Prozent-Ziel der NATO erreichen. "Unsere Sicherheit kann nicht ewig von der Bereitschaft der USA abhängen, Europa zu verteidigen", sagte Fiala. 

Mehr zum Thema – Tschechien sieht innere Sicherheit durch Rückkehr ukrainischer Soldaten bedroht 

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