Putin: Die vom Westen gewünschte "strategische Niederlage" würde das Ende Russlands bedeuten

Der Westen muss begreifen, dass es aufgrund der Einheit des russischen Volkes unmöglich ist, Russland eine "strategische Niederlage" zuzufügen. Das erklärte der russische Präsident Wladimir Putin auf einer Pressekonferenz in Hanoi, die am Donnerstag nach einem Treffen mit der vietnamesischen Führung stattfand.

Dort sagte er auch, dass die westlichen Mächte den Ukraine-Konflikt durch eine schrittweise Eskalation "anheizen" würden.

"Offenbar erwarten sie, dass wir irgendwann Angst bekommen. Zugleich sagen sie aber auch, dass sie eine strategische Niederlage Russlands auf dem Schlachtfeld erreichen wollen. Was bedeutet das für Russland? Für Russland bedeutet es das Ende seiner Staatlichkeit. Es bedeutet das Ende der tausendjährigen Geschichte des russischen Staates. Ich denke, das ist für jeden verständlich", so Putin.

Der russische Staatschef erteilte Hoffnungen des Westens eine Absage, dass Russland aus Angst zurückweichen wird. "Warum sollten wir Angst haben? Wäre es nicht besser, bis zum Äußersten zu gehen?", so Putin. 

Manche interpretierten diese Aussage als die Bereitschaft Moskaus, einen Atomkrieg anzuzetteln. Deshalb stellte Kreml-Pressesprecher Dmitri Peskow am Freitag klar, dass sich die von Putin bekundete Absicht, "bis zum Äußersten zu gehen", auf die Erreichung seiner Ziele im Ukraine-Konflikt bezog.

In der Vergangenheit hatte Putin wiederholt betont, dass jeder Konflikt, bei dem Atomwaffen zum Einsatz kämen, schreckliche Folgen für die gesamte Menschheit hätte. Zugleich machte er aber auch immer wieder klar, dass Moskau gezwungen wäre, sich mit allen verfügbaren Mitteln zu verteidigen, wenn die Existenz des Landes auf dem Spiel stünde.

Im Jahr 2018 sagte er bekanntlich: "Als Bürger Russlands und als Oberhaupt des russischen Staates muss ich mich fragen: Warum sollten wir eine Welt ohne Russland wollen?"

Die USA und ihre Verbündeten haben in den letzten zwei Jahren Waffen, Munition und Ausrüstung in die Ukraine geliefert und beteuern zugleich, sie seien nicht an dem Konflikt beteiligt. Sie sprechen davon, Russland eine "strategische Niederlage" zufügen zu wollen. In den letzten Monaten haben die Vereinigten Staaten, Großbritannien, Deutschland und andere NATO-Mitglieder angekündigt, dass sie die Beschränkungen für den Einsatz ihrer an Kiew gelieferten Waffen gegen russisches Territorium aufheben werden.

Um dem Westen eine Botschaft zu übermitteln, ordnete der Kreml im vergangenen Monat an, dass das Militär Übungen für den Einsatz nicht strategischer Atomwaffen durchführen soll. Auf die Frage, ob Russland seine Nukleardoktrin dahingehend ändern könnte, dass sie eine Klausel über die Möglichkeit eines nuklearen Präventivschlags enthält, betonte Putin am Donnerstag, dafür bestehe keine Notwendigkeit.

"Wir brauchen noch keinen Präventivschlag, weil der Feind bei einem Vergeltungsschlag garantiert vernichtet wird", sagte er in Hanoi.

Mehr zum Thema - Putin: Russland erwägt Änderung seiner Nukleardoktrin

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