Katar zieht sich als Vermittler zwischen Israel und der Hamas zurück. Majid al-Ansari, Sprecher des Außenministeriums, bestätigte am Samstagabend entsprechende Medienberichte.
"Der Staat Katar hat den Konfliktparteien vor zehn Tagen bei den letzten Versuchen, eine Einigung zu erzielen, mitgeteilt, dass er seine Vermittlungsbemühungen zwischen der Hamas und Israel einstellen würde, wenn in dieser Runde keine Einigung erzielt würde."
Die Medienberichte, dass Katar es nun als nicht mehr notwendig ansehe, dass die Hamas ein Verbindungsbüro in Doha unterhält, bezeichnete der Sprecher als falsch. Er äußerte, die Aufgabe des Büros sei, eine Verbindung zwischen den Parteien herzustellen. In dieser Funktion habe es unter anderem zu dem Waffenstillstand und dem Geiselaustausch im vergangenen November beigetragen.
US-Regierungsmitarbeiter hatten am Freitag erklärt, nachdem die palästinensische Gruppe wiederholt Vorschläge für die Freilassung der Geiseln zurückgewiesen hatte, dass die Hamas-Führer nicht mehr willkommen in Ländern seien, die zu den Partnern der Vereinigten Staaten zählen.
Während des gesamten Krieges und der Verhandlungen über die Freilassung der Geiseln haben US-Beamte von Katar gefordert, die Drohung mit der Ausweisung als Druckmittel in den Gesprächen mit der Hamas einzusetzen. Der letzte Anstoß, der Katar den Rauswurf der Hamas signalisierte, kam kürzlich nach dem Tod der israelisch-amerikanischen Geisel Hersh Goldberg-Polin und der Ablehnung eines weiteren Waffenstillstandvorschlags durch die Hamas.
Eine Rückkehr in die Vermittlerrolle sei für das Emirat nicht ausgeschlossen, äußerte der Außenamtssprecher. Katar sei bereit, abermals zu vermitteln, wenn beide Seiten aufrichtige Bereitschaft zeigen würden, an den Verhandlungstisch zurückzukehren, um dem Krieg und Leiden der Zivilbevölkerung ein Ende zu setzen.
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