Moskau erklärt US-Cybersicherheitsfirma zu unerwünschten Organisation

Die russische Staatsanwaltschaft hat das US-amerikanische Cybersicherheitsunternehmen Recorded Future mit Sitz im US-Bundesstaat Massachusetts als unerwünscht eingestuft. Die Behörde beschuldigte das Unternehmen, Daten über das russische Militär gesammelt zu haben. Gemäß der Entscheidung muss das Unternehmen seine Aktivitäten in Russland einstellen. Mittlerweile umfasst eine entsprechende Liste fast 200 Organisationen. Bürger, die mit unerwünschten Organisationen zusammenarbeiten oder diese finanzieren, können strafrechtlich verfolgt werden.

Recorded Future wurde 2009 von dem Wissenschaftler Christopher Ahlberg gegründet und hat Niederlassungen in Großbritannien, Singapur, Schweden und Japan. Das Unternehmen bietet Dienstleistungen in den Bereichen Recherche, Datenverarbeitung und -analyse an. Laut Angaben auf der offiziellen Webseite arbeitet der Dienstleister mit Regierungen in 30 Ländern zusammen und beschäftigt mehr als 1.000 Mitarbeiter. Im Herbst wurde Recorded Future von MasterCard übernommen.

Die russische Staatsanwaltschaft warf dem Unternehmen vor, den ukrainischen Streitkräften Zugang zu Programmen zur Durchführung von "Informationsoperationen gegen Russland" verschafft zu haben und mit der CIA und anderen Geheimdiensten zusammenzuarbeiten. Darüber hinaus soll das Unternehmen "informationstechnische Unterstützung für die Propagandakampagne des Westens gegen Russland" geleistet haben.

Das Ministerium für digitale Transformation der Ukraine und Recorded Future, das weltweit größte Privatunternehmen für Cybersicherheit, haben heute die Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung bekanntgegeben, um kritische Infrastrukturen in der Ukraine vor militärischen und Cyberangriffen der Russischen Föderation zu schützen und neue Produkte und Technologien zum Schutz kritischer Infrastrukturen weltweit zu entwickeln.

Offiziellen Angaben zufolge arbeiten die Ukraine und Recorded Future seit langem im Bereich der Cybersicherheit zusammen. Im Dezemer 2022 wurde die Zusammenarbeit ausgeweitet, "um schnell erkenntnisbasierte Lösungen für den Schutz der Ukraine sowohl im Cyber- als auch im physischen/kinetischen Bereich zu entwickeln und zu implementieren".

Mehr zum Thema - Faeser will "bei schweren Cyberangriffen" NATO-Bündnisfall ausrufen

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