Bundesbank-Chef bezeichnet Russlands Kooperationsangebote als inakzeptabel

Der Chef der Deutschen Bundesbank, Joachim Nagel, hat die Vorschläge der russischen Behörden zur Schaffung einer internationalen Zusammenarbeit als Hohn bezeichnet. Er äußerte dies am 26. Oktober nach dem Treffen der Finanzminister und Zentralbank-Chefs der G20-Länder. Bloomberg zitierte Nagel mit den Worten:

"Es bringt mich um den Verstand, wenn ich mir von einem russischen Kollegen im G-20-Format anhören muss, wie wichtig die internationale Zusammenarbeit ist."

Nagel rief dazu auf, nicht zu vergessen, "womit alles angefangen hat". Er erinnerte daran, dass der wirtschaftliche Abschwung in Deutschland im Frühjahr 2022 begann:

"Und wir alle kennen den Grund dafür."

Laut Nagel seien solche Aussagen Russlands "inakzeptabel". Europa, so Nagel, müsse Wege finden, die entstandenen "strukturellen Probleme" zu überwinden. Es habe alle Möglichkeiten, "auf den Wachstumspfad zurückzukehren, den wir in den letzten 25 Jahren erreicht haben", so der Bundesbank-Chef.

Der Gipfel der Finanzminister und Zentralbank-Chefs der G20-Länder fand am 23. und 24. Oktober in Washington statt. Die russische Delegation unter Leitung des stellvertretenden Finanzministers Iwan Tschebeskow nahm ebenfalls an dem Treffen teil.

Bei dem Treffen äußerte Russland seine Besorgnis über die Praxis der einseitigen Verhängung von Sanktionen. Es sei äußerst wichtig, ein "nicht-diskriminierendes multilaterales" Handels- und Finanzsystem aufrechtzuerhalten, so Tschebeskow.

Russlands Präsident Wladimir Putin betonte wiederholt die Offenheit seines Landes für die Zusammenarbeit mit anderen Staaten. Dem Politiker zufolge biete Russland "bequeme, weltweit wettbewerbsfähige Arbeitsbedingungen für Unternehmen", sowohl für russische als auch für ausländische. Russland schafft auch Bedingungen, "um Kapital und Technologie aus dem Ausland anzuziehen".

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