Bericht: Abwanderung der Gastarbeiter aus Russland wegen der Abschwächung des Rubels beschleunigt

Der starke Rückgang des Rubelkurses hat die Abwanderung von Migranten aus Russland beschleunigt, erklärte Artjom Kirjanow, stellvertretender Vorsitzender des Duma-Ausschusses für Wirtschaftspolitik, schreibt die Zeitung Wedomosti. Er erklärte unter anderem:

"Die Abwanderung ausländischer Arbeitskräfte aus Russland erfolgt nicht zuletzt wegen der Abschwächung des Rubels, da sie die Attraktivität der Gehälter für sie verringert."

Einer der Bereiche, in denen wegen der Abwanderung von Migranten ein ernsthafter Arbeitskräftemangel herrscht, ist laut Medienberichten das Baugewerbe. Bis heute wird der Arbeitskräftemangel in diesem Bereich auf 300.000 Personen geschätzt. Die Arbeitgeber bieten angesichts des harten Wettbewerbs um Fachkräfte zunehmend günstigere Arbeitsbedingungen an. Dadurch haben die Bauarbeiter und Hilfsarbeiter die IT-Fachkräfte in Bezug auf die Gehaltsentwicklung überholt.

Die Abwanderung von Gastarbeitern könnte jedoch auch mit einem anderen Faktor zusammenhängen. Im Vergleich zum Vorjahr hat Russland die Kontrolle über die illegale Migration verschärft und die Rechtsvorschriften in diesem Bereich strenger gefasst. Aus diesem Grund wurden allein in den letzten Monaten Zehntausende illegale Migranten aus Zentralasien des Landes verwiesen. So berichtet die Nachrichtenagentur RIA Nowosti unter Berufung auf die Behörde, dass Gerichtsvollzieher im Jahr 2024 mehr als 16.000 illegale Migranten aus Moskau ausgewiesen haben, das sind 37 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Agentur schreibt:

"Die Mehrheit der Migranten stamme aus den GUS-Staaten, so der Pressedienst weiter. An erster Stelle stehen dabei Bürger aus Usbekistan, Tadschikistan und Kirgisistan. Darüber hinaus wurden Ausländer aus der Elfenbeinküste, dem Jemen, Madagaskar und Burkina Faso ausgewiesen. Außerdem befanden sich unter den Zuwiderhandelnden drei Staatsangehörige aus europäischen Ländern: Lettland, Frankreich und Estland."

Zuvor hatte der Rekrutierungsexperte und Gründer der Plattform Migrant Service Andrei Kladow in einem Gespräch mit Journalisten erklärt, dass nach seinen Angaben seit Anfang des Jahres 2024 etwa eine Million Gastarbeiter Russland verlassen hat. Kladow stellte außerdem fest, dass es sich dabei meist um Bürger aus Usbekistan, Tadschikistan und Kirgisistan handelt. Seiner Meinung nach hängt die Abwanderung mit der Einführung neuer regionaler Beschränkungen zusammen, durch die eine Reihe von Bereichen für ausländische Fachkräfte nicht mehr zugänglich sind.

Mehr zum Thema – Russland: Migrantische Strukturen formen eine rechtliche Grauzone

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