Von einem, der es wissen muss: Der frühere US-Regierungsbeamte und Ökonom Paul Craig Roberts erhebt in einem explosiven Interview schwere Vorwürfe gegen das Herz der amerikanischen Macht – CIA, Militärführung und die offizielle Geschichtsschreibung.
Ein halbes Jahrhundert Lüge
Fast 61 Jahre nach dem Attentat auf John F. Kennedy (JFK) liefert Paul Craig Roberts, ehemaliger stellvertretender Finanzminister unter Ronald Reagan, eine radikale, aber detailliert begründete Analyse: Der Präsident sei von einem Komplott aus CIA, dem Generalstab der US-Armee und Teilen des Secret Service ermordet worden – weil er dem Machtapparat im Weg stand.
Donald Trump habe mit der Veröffentlichung der JFK-Akten zwar symbolisch für Transparenz gesorgt, doch Roberts winkt ab: Die CIA würde ihre eigenen Verbrechen niemals dokumentieren – „das wäre Selbstbezichtigung“.
Das Motiv: „Er hat uns verraten“
Laut Roberts war das Motiv eindeutig: Kennedy habe nach der Kuba-Krise 1962 eine militärische Eskalation mit der Sowjetunion verweigert und sei damit zum Feindbild der US-Militärführung geworden. Insbesondere nach dem Desaster der „Schweinebucht-Invasion“ habe das Pentagon auf einen Atomschlag gegen die UdSSR gedrängt – Kennedy habe abgelehnt und die Generalität als „verrückt“ bezeichnet.
Für Roberts war das Kennedy-Schicksal damit besiegelt:
„Die obersten Militärs sahen in ihm nicht nur einen Schwächling, sondern einen Verräter – ja sogar einen sowjetischen Agenten.“
Oswald? Ein Bauernopfer
Lee Harvey Oswald, offiziell als Einzeltäter genannt, sei lediglich eine Figur im Theaterstück gewesen. Roberts verweist auf umfangreiche Indizien:
- Zwei völlig unterschiedliche Autopsieberichte (Dallas vs. Washington).
- Beweise für Manipulation der Leiche (Schädelfraktur wurde rekonstruiert).
- Zeugenaussagen über Schüsse aus verschiedenen Richtungen.
- Videoaufnahmen, die zeigen, wie der Secret Service kurz vor dem Attentat die Sicherheitsbegleitung abzieht.
- Waffenexperimente, bei denen kein Scharfschütze die angeblichen Oswald-Schüsse in gleicher Zeit replizieren konnte.
„Jack Ruby war Teil des Plans“
Dass Oswald zwei Tage später von Jack Ruby erschossen wurde – einem mit der Mafia verbandelten Nachtclubbesitzer – sei laut Roberts ebenfalls inszeniert gewesen. Rubys Aussage, er habe dies aus Mitleid für Jackie Kennedy getan, sei „lächerlich“.
Israel, Mafia, Johnson? Nur Nebelkerzen
Roberts räumt auch mit konkurrierenden Theorien auf:
- Israel habe zwar unter JFKs Druck bezüglich des Atomwaffenprogramms gestanden, aber unmöglich die Autopsie manipulieren oder den Secret Service beeinflussen können.
- Die Mafia-Theorie sei gezielte CIA-Desinformation – nach dem Motto: „Wir streuen fünf Geschichten und niemand kommt der Wahrheit näher.“
- Auch Vizepräsident Lyndon B. Johnson sei nicht der Drahtzieher gewesen – er habe keine Macht gehabt, das Militär oder den Geheimdienst zu kontrollieren.
Der systemische Schattenstaat
Das Motiv sei tiefer zu suchen: Kennedy habe das militärisch-industrielle Establishment herausgefordert, dessen Macht durch das Ende des Kalten Krieges gefährdet gewesen wäre. Roberts erinnert an Eisenhowers berühmte Abschiedsrede von 1961, in der der „militärisch-industrielle Komplex“ zum ersten Mal offen als Gefahr für die Demokratie genannt wurde.
Warren-Kommission – Eine Farce
Auch die offizielle Untersuchung (Warren-Kommission) sei nichts weiter als ein „staatlich angeordnetes Cover-up“ gewesen, so Roberts. Der eigens von Kennedy gefeuerten Ex-CIA-Direktor Allen Dulles habe der Kommission vorgesessen – ein klassischer Fall von Täter als Ermittler.
Warum Trump die Akten jetzt freigibt
Roberts glaubt, Trump wolle sich mit der Aktenfreigabe absichern – als Botschaft an das „System“: „Wenn ihr mich ausschaltet, glaubt niemand mehr an einen Unfall.“ Gleichzeitig sei es auch eine späte Rache an der CIA, die mit dem Russiagate-Skandal gegen ihn intrigiert habe.
Nixon und Watergate – die politische Variante
Kennedy sei ermordet worden, Nixon durch Medien und Justiz „politisch exekutiert“ worden – weil er ebenfalls den Kalten Krieg beenden wollte, meint Roberts. Besonders brisant: Carl Bernstein und Bob Woodward, die Watergate-Aufdecker, hätten laut Roberts Verbindungen zur CIA gehabt.
Fazit: Die Spur führt ins Machtzentrum
Roberts zeigt ein düsteres Bild der US-Politik: Eine demokratisch legitimierte Regierung, die durch einen tiefen, ungewählten „Schattenstaat“ aus Geheimdiensten und Militär jederzeit sabotiert, unterwandert – und notfalls eliminiert wird.
„Wir mussten lügen, um das Vertrauen in die Regierung nicht zu verlieren“, sei das unausgesprochene Motto der Warren-Kommission gewesen, so Roberts. Doch heute, sagt er, könne die Wahrheit endlich ausgesprochen werden.
Ein Buch, das alles veränderte
Roberts empfiehlt das Buch „JFK and the Unspeakable“ von James W. Douglass als Schlüsselwerk. Es sei das Ergebnis von 30 Jahren Recherche – „und es belegt alles“. Das Werk bleibt bis heute weitgehend ignoriert – vor allem von den US-Medien, deren Nähe zur CIA laut Roberts „institutionalisiert“ sei.
Eine bittere Wahrheit
Für Roberts steht fest: Der Mord an Kennedy war ein Staatsstreich – inszeniert im Namen der „Sicherheit“, doch gegen die Demokratie selbst. Und der Preis dieser Lüge ist eine jahrzehntelange Entfremdung des Volkes von seiner Regierung.
„Die Wahrheit ist zu schrecklich – deshalb haben sie sie versteckt“, sagt Roberts. „Aber jetzt ist es Zeit, hinzusehen.“
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