Deutsche Forscher entdecken eine ungewöhnliche Immunantwort bei Kindern ein Jahr nach COVID-19-Impfung

In diesem Sommer untersuchten deutsche Impfstoffforscher die Immunantwort nach der Impfung mit dem Pfizer-BioNTech-Impfstoff (BNT162b2) bei Kindern. Üblicherweise bestehen die Antikörperreaktionen gegen COVID-19 aus den Subklassen IgG1 und IgG3, die mit schützenden Immunantworten assoziiert sind. Die Forscher stellten jedoch fest, dass ein Jahr nach der zweiten Impfung die IgG4-Werte bei Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren signifikant anstiegen – ein Muster, das auch bei Erwachsenen beobachtet wurde. Angesichts der weitverbreiteten Anwendung der mRNA-Technologie betonen die Autoren, dass ein besseres Verständnis der spezifischen IgG4-Reaktionen notwendig ist.

Studienleiter Robin Kobbe vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und dem Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin berichtete, dass der Anstieg der Spike-spezifischen IgG4-Spiegel bei Kindern den Ergebnissen bei Erwachsenen ähnele. Aufgrund der begrenzten Größe der untersuchten Kohorte können die Forscher zwar keine umfassenden Schlussfolgerungen für die gesamte Bevölkerung ziehen, sie heben jedoch die Bedeutung der Untersuchung der dynamischen Zusammensetzung der IgG-Subklassen hervor.

Die Erhöhung der IgG4-Werte nach einer mRNA-Impfung könnte Bedenken aufwerfen, da IgG4 normalerweise mit einer „toleranten“ Immunantwort verbunden ist – nützlich bei Allergien, aber möglicherweise weniger effektiv für die Abwehr von Krankheitserregern. Impfstoffe zielen typischerweise auf IgG1 und IgG3 ab, die eine stärkere Immunabwehr anregen. Eine hohe Konzentration von IgG4 könnte darauf hindeuten, dass das Immunsystem die viralen Proteine eher toleriert, was die Langzeitwirkung des Impfstoffs beeinträchtigen könnte.

Ein weiteres Problem könnte die anhaltende Antigenexposition sein, wie sie bei mehrfachen Impfdosen auftritt, die unter Umständen eine adaptive IgG4-Verschiebung fördern – eine Reaktion, die für akute Infektionen ungünstig sein könnte. Zudem gibt es begrenzte Hinweise auf eine mögliche Verbindung zwischen erhöhten IgG4-Werten und bestimmten Autoimmun- und Allergieerkrankungen, obwohl dies noch weiter erforscht werden muss.

Diese Beobachtungen unterstreichen die Notwendigkeit weiterer Forschung, um die langfristigen Immunreaktionen auf mRNA-Impfstoffe, insbesondere bei Kindern, vollständig zu verstehen.

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Robin Kobbe, Corresponding Author

Robin Kobbe, University Medical Center Hamburg – Eppendorf and Bernhard Nocht Institute for Tropical Medicine (BNITM)

Source: The Pediatric Infectious Disease Journal

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