Bereits seit Mitte des 20. Jahrhunderts werden in medizinischen Einrichtungen weltweit und regelmäßig Organtransplantationen durchgeführt.
Das Ausmaß möglicher Konsequenzen ist jedoch noch nicht vollständig erforscht, wie Forscher nunmehr mit schockierenden Studien belegt hatten.
Forscher schockiert über gruselige Nebeneffekte
Organtransplantationen haben sich in der heutigen Zeit zu einem medizinischen Routineverfahren entwickelt, wie auch futurezone berichtet hatte.
Nichts desto trotz ranken sich noch immer zahlreiche Mythen und Vorurteile um diese Art von medizinischen Eingriffen. Insbesondere aus ethischer Sicht wird das Verfahren oftmals heiß diskutiert.
Eine neue Studie könnte dies nun jedoch noch weiter befeuern, denn Forscher haben einen schockierenden Nebeneffekt der oftmals lebensrettenden Operationen entdeckt.
Kann Persönlichkeit verändert werden?
Weltweit werden jährlich mehr als 140.000 Organtransplantationen durchgeführt. Doch nun hatte ein Forschungsteam der University of Colorado School of Medicine entdeckt, dass der medizinische Eingriff wohl größere Konsequenzen für den Menschen hat, als bisher angenommen. So sollen sich diese Operationen eben nicht nur auf den Körper der Patienten auswirken, sondern erschreckender Weise auch auf deren Persönlichkeit.
In einer Studie mit knapp 50 Teilnehmern, gaben 89 Prozent an, dass sie nach dem medizinischen Eingriff teils gravierende Unterschiede in bestimmten Charaktereigenschaften oder Angewohnheiten bei sich wahrgenommen hatten.
Die Wissenschaft hatte diesbezüglich bereits unterschiedlichste Theorien aufgestellt, doch der Großteil davon bezog sich bis dato lediglich auf Herztransplantationen. Das Besondere daran ist nun jedoch, dass die Persönlichkeitsveränderungen auch bei Patienten beobachtet werden konnten, die ein anderes Organ verpflanzt bekamen. (Gesundheit: Ständig müde und schlapp? Das sind erste Warnsignale für versteckten Eisenmangel)
Phänomene nach Herztransplantationen
Es war lediglich bei 23 Personen der Studie ein Herz transplantiert worden, der Rest hatte ein anderes Organ erhalten. Trotzdem hatten beide Gruppen von Veränderungen in deren Persönlichkeit nach den Operationen berichtet.
Einige davon waren sehr drastisch ausgefallen, andere wiederum nur geringfügig. In der Studie heißt es, die Teilnehmenden hatten von „Veränderungen der Vorlieben in Bezug auf Essen, Musik, Kunst, Sex, Freizeit und Karriere, dem Erleben neuer Erinnerungen, Euphorie, einer verbesserten sozialen und sexuellen Anpassung, verbesserten kognitiven Fähigkeiten und von spirituellen oder religiösen Episoden“, berichtet.
Das Meiste davon war als positiv oder neutral von den Patienten eingestuft worden. Einige Folgen der Organtransplantation waren jedoch auch als kritisch und verstörend bewertet worden.
So hatten etwa 30 bis 50 Prozent der Teilnehmenden, denen ein neues Herz eingesetzt worden war, auch über Depressionen, Angstzustände und Psychosen, geklagt. Viele Probanden hatten nach einer Herztransplantation zudem vom plötzlichen Auftauchen von Erinnerungen, die offensichtlich zu den Organspendern gehört hatten, berichtet.
So hatte beispielsweise ein 5-jähriger Junge das Herz eines 3-jährigen Jungen implantiert bekommen. Er war jedoch weder über das Alter noch über die Todesursache seines Spenders informiert worden.
Nach der Organtransplantation hatte der kleine Junge in der Studie jedoch eine lebhafte Beschreibung seines Spenders abgeliefert, „er ist ein kleines Kind, er ist ein kleiner Bruder, ungefähr halb so alt wie ich. Er hat sich schwer verletzt, als er hinfiel. Ich glaube, er mag die Power Rangers sehr, so wie ich früher. Ich mag sie aber nicht mehr.“
Erinnerungen offenbar in Organ-Zellen abgespeichert
In der Forschung existieren mittlerweile zahlreiche Hypothesen, um Persönlichkeitsveränderungen nach einer Organtransplantation, zu erklären. Einige davon besagen, dass die meisten dabei lediglich psychologischer Natur seien.
So könnte es sich auch um einen Placebo-Effekt handeln, bei dem die überwältigende Freude über den neuen Lebensabschnitt der Person eine positivere Stimmung erzeugt. Andere Transplantationsempfänger hingegen würden unter Schuldgefühlen gegenüber den verstorbenen Spender leiden, dies könne daher auch zu Depressionen und anderen psychischen Problemen führen.
Die Forscher geben jedoch in der Studie auch eine mögliche biochemische Erklärung, für diese erstaunlichen Nebeneffekte der Organtransplantationen, an. Demnach sollen Erinnerungen in den Zellen der Organe abgespeichert sein, die diese dann an die Empfänger weitergeben. Auch eine Übertragung über Neuronen könnte eine mögliche Ursache sein.
Diese betrifft vor allem Herzpatienten. Denn im Gehirn, wie auch im Herzen lassen sich eben dieselben Neurotransmitter finden. „Dieses komplexe System von Neuronen, das als „Herzhirn“ bezeichnet wird, soll Erinnerungen speichern, die während einer Transplantation zusammen mit dem Herzen übertragen werden könnten und so die Persönlichkeit des Empfängers verändern.“
Die Forschenden geben aber gleichzeitig auch zu bedenken, dass es noch einer weitaus größeren Studie mit mehr Teilnehmern bedarf, um eindeutigere Aussagen über mögliche Persönlichkeitsveränderungen nach einer Organtransplantation treffen zu können.
Das gilt insbesondere in Bezug auf Patienten, die ein anderes Organ als das Herz implantiert bekamen. Darüber gebe es bis jetzt einfach noch zu wenige dokumentierte Informationen.
Organspendergesetz neu – kein Widerspruch zu Lebzeiten somit Recht zur Entnahme gefordert
So kurz wie „schockierend“ gesagt beinhaltet die Forderung nach einem neuen Organspende-Gesetz die „simple Tatsache“, dass wer zu Lebzeiten nicht widerspricht, dem dürfen Organe entnommen werden.
Von einigen Bundesländern gefordert
Mehrere Bundesländer forderten nunmehr die Bundesregierung auf, ein neues Gesetz für Organspender vorzulegen. Demnach sollen alle hirntoten Patienten automatisch zu Organspendern werden, sofern sie zuvor (also quasi zu Lebzeiten) nicht ausdrücklich widersprechen würden.
Ein diesbezüglich neues Organspende-Gesetz über die sogenannte „Widerspruchslösung” beantragten Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hessen am 24. November im Bundesrat. Nach einem Bericht des Ärzteblatts vom 24. November wollten die drei Bundesländer damit die Zahl der Organspenden erhöhen.
„Umgekehrter Fall“ soll angestrebt werden
Nach aktueller Rechtslage können einem Verstorbenen nur dann Organe entnommen werden, wenn er sich damit zu Lebzeiten einverstanden erklärt hat, sich also de facto als Organspender deklariert. Dies muss dann aber auch schriftlich vorliegen.
Bei fehlender Erklärung könnten allerdings auch jetzt schon die Angehörigen des Verstorbenen „in seinem Sinne zustimmen”, erläuterte das Ärzteblatt das geltende Recht.
Die geltende Lösung sei allerdings gescheitert, habe der Gesundheitsminister von Nordrhein-Westfalen, Karl-Josef Laumann von der CDU, erklärt. Nach seiner Auffassung wäre die Zahl der bereitwilligen Spender viel zu niedrig. Zurzeit warteten in der Bundesrepublik 8.500 Patienten auf eine Organspende. Die Zahl der Bundesbürgerbürger mit Spenderausweis nannte das Ärzteblatt jedoch nicht.
Jedenfalls sei die Anzahl für Laumann „nicht akzeptabel”. Ganz ähnlich sehe das der baden-württembergische Gesundheitsminister Manfred Lucha von den Grünen. Die Zahl der Organspenden würden seit zehn Jahren auf einem „beschämend niedrigen Niveau” stagnieren.
Beschämend niedriges Niveau an Organspenden
Kai Klose, grüner Gesundheitsminister in Hessen, wies auf den Widerspruch zwischen der, nach seiner Bewertung hohen Spendenbereitschaft, und dem tatsächlichen niedrigen Organspendenergebnis hin. Weil die Menschen ihm zu Folge ja schließlich bereit seien, Organe zu spenden, brauche man laut Klose eine neue Regelung. Diesbezüglich fordere der grüne Minister auch zeitgleich ein Zentralregister für Organspenden und insgesamt „bessere Strukturen”.
Bereits im Jahr 2020 habe der Bundestag über ein Gesetzesvorhaben zur Verstärkung der Organspenden entschieden. Der entsprechende konkrete Gesetzesentwurf habe aber zu der Zeit keine Mehrheit gefunden. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, der das Gesetz schon 2020 unterstützt habe, begrüße nun die neue Länderinitiative, so das Ärzteblatt. Die Fachausschüsse würden bereits über die neue Gesetzesvorlage mit der Widerspruchslösung beraten.
Seit dem Krieg in der Ukraine mehren sich allerdings auch Berichte, wonach mit den Organen der, in der Ukraine gefallenen Soldaten, Handel betrieben würde, unter anderem auch in Deutschland. Der wohl berechtigten Frage, wofür man heutzutage überhaupt so viele Organe benötigt, wird jedoch in dieser Debatte zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet.
Quellen: PublicDomain/unser-mitteleuropa.com am 11.10.2024
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