Nein, kein Urwald wird für Windräder abgebaut. Und ja, die AfD hatte wirklich angekündigt, alle Windräder in Deutschland abzureißen. Und die AfD fordert, hunderte Hektar Wald abzuholzen. Die AfD will Windräder und unsere Wälder dezimieren. So tief geht der Betrug der rechtsextremen Partei.
Alice Weidel sagte wörtlich auf dem Bundesparteitag der rechtsextremen AfD in Riesa: „Und ich kann Ihnen sagen, wenn wir am Ruder sind, reißen wir alle Windkraftwerke nieder. Nieder mit diesen Windmühlen der Schande.“ Auch Björn Höcke pflichtet ihr bei: „Wenn wir die Regierungsverantwortung in Deutschland haben, dann werden wir die Windindustrieanlagen in Deutschland zurückbauen, und zwar rechtsstaatskonform, aber komplett“. Windkraft ist für 31 % der deutschen Stromversorgung verantwortlich. Es sollen laut AfD also Enteignungen genutzt werden, die dann für Blackouts und hohe Energiepreise sorgen.
Als ihr nach viel Spott klar wurde, wie absurd diese Forderung war, ruderte Weidel jedoch zurück und meinte, sie wolle nur die Windräder im Reinhardswald abreißen. Dort stehen allerdings noch keine Windräder. Aber die Desinformation und die Ahnungslosigkeit der AfD gehen noch tiefer. Alle Level der Peinlichkeit:
Der Urwald im grimmschen Märchenwald wird gar nicht gefällt
Hier auf dieser Karte sieht man den Standort von Windrädern im Reinhardswald. Unten links ist der Urwald. Man sieht: Es gibt im eigentlichen Urwald gar keine Windräder.
Dazu schreibt der Naturschutz-Verein BUND: „Im Reinhardswald werden die genehmigten Anlagen auf überwiegend vorgeschädigten und kahlen Flächen gebaut, es müssen 260 Laubbäume gefällt werden.“ 90 % der Fläche seien vertrocknete Fichtenwälder. Zum Ausgleich werden 16.250 Bäume an anderer Stelle aufgeforstet.
Rechtspopulistische Medien wie z.B. die Fake-News-Schleuder NZZ nutzen hier völlig irreführende Bilder:
Das Bild stammt aus dem Urwald Sababurg, der nicht mal angetastet wird für Windkraft. Auch die AfD NRW spricht vom „Urwald“, der aber ja gar nicht abgeholzt wird.
Aus diesen Gründen unterstützen sowohl BUND als auch NABU die Windkraftanlagen im Reinhardswald.
AfD hasst unsere Natur
Die AfD inszeniert sich also perfide als große Unterstützerin für Wald. Doch Wald interessiert sie in Wahrheit kein bisschen, es ist einfach alles bei den Rechtsextremen gelogen: Die AfD Sachsen unterstützt zum Beispiel den Ausbau der Bundesstraße 177 in der Nähe von Dresden, die ein „sensibles Gebiet“ mit vom Aussterben bedrohten Arten durchschneidet.
Die AfD Hessen unterstützt die Rodung von 85 Hektar Wald, um die A49 auszubauen. Die AfD fragt sich sogar, warum nicht mehr der Gegner dieses Projekts von der Justiz verfolgt werden. Sie unterstützt auch den Ausbau der A5, die 100 Hektar Wald kosten wird.
Die AfD Schleswig-Holstein und Hamburg setzen sich für den Weiterbau der A20 ein, die einen Flächenverbrauch von 4000 Hektar hat.
Die AfD entdeckt also nur dann den Wald für sich, wenn es darum geht, dass Deutschland eventuell seine Energieproduktion souverän umbaut – und Alternativen schafft zu Energieimporten von Putin.
Windenergie ist sogar fürs Klima besser als Wald
Selbst wenn aber für Windräder komplett intakter Wald gerodet würde, und es keine Ausgleichsflächen gäbe, wäre die Klimabilanz von Windrädern positiv. Ein Windrad vermeidet etwa 1000-mal mehr CO₂ auf derselben Fläche als ein Wald bindet. Und der Wald leidet nun mal enorm unter den Folgen des Klimawandels. Den die ahnungslosen Rechtsextremisten von der AfD leugnen.
Windräder sind also gut fürs Klima. Das hält AfDler nicht davon ab, das Gegenteil zu behaupten, was wir hier widerlegt haben:
Windkraft ist mit die günstigste Energiequelle
Und nicht nur das: Wenn wir die Windräder abreißen, wie die Rechtsextremisten fantasieren, wird unser Strom viel teurer. Laut dem Fraunhofer-Institut ist Windkraft die günstigste Energiequelle im Jahr 2024. Ein vielfaches günstiger als Kohlekraftwerke, die laut dem Parteitag der AfD tatsächlich erhalten werden sollten.
Und die Pläne der AfD würden die deutsche Energiesicherheit gefährden und Blackouts wahrscheinlicher machen – genau das, vor dem die AfD warnt! Erneuerbare Energien machen laut einer renommierten Studie die Netzwerke nämlich sicherer. Und nicht nur das: Erneuerbare Energie, in Deutschland produziert, macht uns auch weniger abhängig von Importen aus dem Ausland! Wir importieren 98 % unseres Erdöls, 95 % des benötigten Erdgases und 100 % der Steinkohle – bei Stromimporten schieben die Rechten jedoch Panik.
An manchen Standorten muss sorgfältig abgewogen werden, ob Windkraft dort Sinn macht. Bedenken von Anwohnern werden am besten begegnet, wenn sie sich an den Anlagen beteiligen können. Viele Argumente sind aber nur vorgeschoben.
Die AfD lügt auf allen Ebenen und entlarvt sich als scheinheilige „Waldretterin“. Sie warnt vor Abhängigkeit, hoher Energiepreisung, Blackout-Gefahr und Waldrodung – all das würde sie aber erst selbst verursachen. Wer Windräder abreißen, stattdessen Kohle und Gas behalten und massenhaft Wald für Straßen fällen will, gefährdet unsere Energieversorgung, treibt die Kosten hoch und macht uns weiter abhängig von ausländischer Energie. Damit verrät die AfD ihre eigene Ahnungslosigkeit und heuchelnde Propaganda. Wirklich alles daran will diese Partei schlechter machen und verkauft sich als Problemlösung. Das ist die zentrale Lüge dieser Partei.
Artikelbild: Bernd von Jutrczenka/dpa +++ dpa-Bildfunk +++, canva.com
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