Weidel-KI-Fake: AfD fällt sogar auf ihre eigenen Lügen herein

Die AfD-Vorsitzende Alice Weidel hat in einer Rede ein angebliches Zitat von Innenministerin Nancy Faeser vorgetragen, um ihr Publikum anzuheizen. Doch dieses Zitat war gefälscht – und zwar noch dazu von ihren eigenen Parteifreunden. Diese peinliche Enthüllung zeigt einmal mehr, wie die AfD systematisch Desinformation verbreitet. Und sie die Realität nicht mehr von der eigenen Propaganda unterscheiden kann.

Weidel empört sich über gefälschte Pressemitteilung

In der Stadthalle von Kirchheimbolanden erntete Alice Weidel frenetischen Beifall, als sie sich über eine angebliche Pressemitteilung von Nancy Faeser empörte. „Eine Schande!“ und „Widerwärtig!“ schrie sie mehrfach in die Menge, die begeistert zustimmte. Diese erfundene Pressemitteilung, die einen Angriff auf den Islamfeind Michael Stürzenberger behandelte, war jedoch ein Fake.

Als klar wurde, dass die vermeintliche Mitteilung nie existiert hatte, schickte Weidel eine Erklärung: „Da sind wir bei der Recherche einem Fake aufgesessen, was uns sehr leid tut.“ Anwalt Chan-jo Jun kommentierte die Ausrede so:

Ich übersetze mal kurz: „Habe Mist gebaut, wurde erwischt und muss mich entschuldigen. Will ich aber nicht, sondern will lieber sagen, dass es auf Wahrheit nicht ankommt und ich trotzdem alles richtig gemacht habe. Alle anderen sind noch schlechter.“

Tatsächlich war aber die im Netz kursierende „Pressemitteilung“ sogar fett mit „SATIRE“ markiert. Ein klares Beispiel dafür, wie die AfD Desinformation verbreitet und Fake News als „Satire“ tarnt, um später immer herausreden zu können, es sei ja nur ein Scherz gewesen.

Satire, die nicht als solche zu erkennen ist, ist einfach nur ein Fake

Die „Satire“-Ausrede mag die Lügenpartei AfD juristisch vor Konsequenzen schützen, ist aber auch selbst schon Täuschung: Es ist keine Satire, einfach seinen politischen Gegnern Dinge in den Mund zu legen, über die man sich aufregen würde. Satire lebt von Überspitzung realer Aussagen oder Taten, und auch davon, dass das Zielpublikum erkennt, dass hier etwas ins Absurde übertrieben wurde, um Kritik zu üben.

Dem politischen Gegner Dinge in den Mund zu legen, die man für absolut glaubwürdig halten könnte, und die das Zielpublikum sehr bereitwillig glaubt und für bare Münze nimmt, ist keine Satire. Es ist einfach nur ein Fake, mit einer Ausrede. Bei diesem Fall kann ja auch wahrlich niemand behaupten, dass die Satire leicht zu erkennen gewesen sei oder es irgendwen großartig interessiert hätte, dass es unwahr ist – die AfD-Fans fielen reihenweise darauf herein und erkannten die Satire ja eben nicht.

Darum geht es ja eben: Selbst Parteichefin Weidel erkannte die vermeintliche Satire nicht. Satire, die das Publikum nicht als solche erkennen kann, ist einfach nur ein Fake. Auf Twitter entschuldigte sich Weidel auch nur halbherzig und schrieb, es tue ihr leid. Der „Tenor“ ihrer Aussagen bleibe jedoch korrekt, und Faeser sei im Amt fehl am Platz. Hier sieht man ja, dass es nie Satire war – es war falsch, und soll es auch von Anfang an gewesen sein, aber man hat es trotzdem geglaubt, weil es trotzdem irgendwie korrekt war? Die AfD versucht offen zu lügen, und uns das als Wahrheit zu verkaufen. Ob direkt oder mit Zwischenschritten über „Satire“-Ausreden, ist egal.

AfD entfernt das Video, Empörung bleibt

Der Text, den Weidel vorlas, stammte von Reimond Hoffmann, einem AfD-Politiker aus ihrem eigenen Landesverband. Er hatte ChatGPT beauftragt, eine Pressemitteilung im Namen von Faeser zu schreiben. Die Künstliche Intelligenz lieferte die gewünschten, provokanten Formulierungen, die Weidel dann als authentisch präsentierte. In der gefälschten Mitteilung hieß es unter anderem, dass Faeser die Verbreitung eines Videos verurteile, da dies der AfD in die Hände spiele.

Weidel nutzte diese erfundene Passage, um ihre Anhänger weiter anzuheizen: „Wie lange wollen die da oben uns noch verarschen? Mit dieser Verarsche muss irgendwann Schluss sein.“ Sie warf Faeser auf Grundlage dieser Fake-News „Verarsche“ vor und empörte sich lautstark darüber. Die Ironie, sich über „Verarsche“ zu beschweren, während man sich gerade über Dinge aufregt, die die eigene Partei frei erfunden hat, ist schwer zu übersehen. Die Einzige, die hier Desinformation verbreitet hat, ist immer noch die AfD. Wer „verarscht“ hier wen?

Die AfD hat das Video von Weidels Rede aus ihrem offiziellen YouTube-Kanal entfernt. Dennoch kursieren zahlreiche Kopien des Videos weiterhin im Netz, ohne Hinweis darauf, dass es sich um Fake handelt. Eine besonders populäre Version auf YouTube erzielte bereits über 250.000 Aufrufe und 4.000 Kommentare. Man sieht: Der Schaden ist angerichtet. Und weder „Satire“-Ausreden, noch halbherzige Entschuldigungen können die Propaganda der AfD daran hindern, sich ihre eigene Realität zu schaffen.

Fazit

Dieser Vorfall ist ein Paradebeispiel dafür, wie die AfD mit Fake News und Desinformation arbeitet. Die Tatsache, dass selbst die Parteiführung auf diese Fälschungen hereinfällt, zeigt, wie tief die Verwirrung und die Lügenkultur innerhalb der AfD bereits reichen. Die AfD lügt so viel, sie ist unfähig, die Realität von ihrer eigenen Propaganda zu unterscheiden. Und es scheint ihr offenbar auch einfach egal zu sein. Man glaubt alles, solange es ins eigene Narrativ passt.

Teile des Artikels wurden mit maschineller Hilfe erstellt (Die Ironie ist uns durchaus bewusst). Artikelbild: Bernd Weißbrod/dpa

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