Vendée Globe: Trotz Antarktis-Eiswand und Flacher Erde – die Hotspots auf der Route um die Welt!

Die Teilnehmer der Vendée Globe erwartet während ihrer Weltumsegelung fast alles, was der Planet an Wetterkapriolen zu bieten hat. Welche Gebiete es besonders in sich haben und ob ein neuer Rekord bei der zehnten Ausgabe realistisch ist.

Rund 28.000 Seemeilen legen die Skipper bei der Vendée Globe zurück. 74 Tage, 3 Stunden, 35 Minuten brauchte der Franzose Armel Le Cléac’h bei der vorletzten Ausgabe 2016/17 für diese Distanz und hält damit den Rekord für die wagemutige Weltumseglung. In einem packenden Duell setzte er sich damals gegen den Briten Alex Thomson durch und unterbot den bestehenden Rekord von François Gabart (2012/13) um fast vier Tage.

Nachdem es bei Boris Herrmanns Vendée-Premiere 2020/21 daraufhin nicht gelungen war, den Globus in neuer Rekordzeit zu umsegeln, hatte sich im Vorlauf zur anstehenden zehnten Ausgabe eine gewisse Hoffnung und Zuversicht darauf eingestellt. Angesichts der enormen Leistungsentwicklung in der Imoca-Klasse ist das auch durchaus realistisch, schlussendlich entscheidend werden jedoch auch andere Faktoren sein.

Denn nach ersten Berechnungen ließen die Meteorologen vor dem Start eine schwierige Wettersituation zum Auftakt verlauten. Diese könnte bereits wichtige Tage und Stunden für eine Rekordfahrt kosten, auch einige Skipper äußerten ihre Bedenken. Rund zehn Tage werden die schnellsten Boote voraussichtlich bis zum Äquator brauchen, vor acht Jahren waren die besten bis dahin dagegen nur gut sechs Tage unterwegs.

Doch auch im weiteren Verlauf der Route werden das Wetter und weitere teilweise noch unbestimmte Unwägbarkeiten wie etwa die genaue Lage der Eisgrenze das Tempo der Flotte maßgeblich bestimmen. Weiter unten im Artikel erläutern wir die wichtigsten Hotspots der Route um die Welt. (Einmal um die Eiswand: Vendée Globe – die härteste Regatta entlang des Südpol trotz „Flache-Erde-Theorie“)



Die drei Hauptetappen der Vendée Globe

Grundsätzlich lässt sich die Vendée Globe allerdings in drei Hauptetappen unterteilen: das erste Drittel im Atlantik, das Südpolarmeer sowie das letzte Drittel wieder im Atlantik. Dabei haben die Segler nicht nur unterschiedlichste Wind- und Wellenbedingungen zu meistern, sondern durchqueren auch verschiedene Klimazonen mit herbstlichem Wetter beim Start, Hitze am Äquator und subpolarer Kälte im Süden.

Neben der richtigen Einstellung der Yacht, um mit größtmöglicher Geschwindigkeit zu segeln, ist das sogenannte Wetterrouting eine der wichtigsten Aufgaben an Bord. Mittels Wetterprognosen und entsprechender Software, etwa dem Routing-Programm Adrena, versuchen die Skipper, den besten Kurs an Flautenzonen vorbei und um schwere Stürme herum zu finden. Sie sind dabei nur auf ihr eigenes Wissen angewiesen; Hilfe von außen, wie von externen Wetterexperten, ist verboten.

Zwar können die Programme mit entsprechenden Prognosedaten gefüttert schon mehrere Tage und teilweise Wochen vorausblicken, doch sind dies immer nur Berechnungen von Wahrscheinlichkeiten. Am Ende liegt es am Wissen und der Erfahrung jedes Skippers, den Vorschlägen der Software zu folgen oder sich auf die eigene Intuition zu verlassen.

Lage der Eisgrenze auch bei 10. Vendée Globe von hoher Bedeutung

In der ersten Rennphase geben die Teilnehmer normalerweise Vollgas, bis zum Erreichen des Südpolarmeeres hat sich meist die Spreu vom Weizen getrennt. Denn wer zuerst eines der von West nach Ost ziehenden starkwindigen Tiefdruckgebiete erreicht, ist kaum noch einzuholen – wie bei einem Skilift, in dem man die erste Gondel erwischt. Mit den weiterentwickelten Foils und der höheren Geschwindigkeit können die Boote länger als früher mit diesen Tiefdruckgebieten mitsegeln, sodass die Phasen mit weniger Wind dazwischen, in denen sich das Feld zusammenschieben kann, abnehmen.

 

Allerdings bringt die virtuelle Eisgrenze die Teilnehmer dichter als früher an nördliche Hochdruckgebiete, was interessante Konstellationen ergeben könnte. Die genauen Koordinaten der Zone um die Antarktis werden zur Sicherheit der Teilnehmer je nach Eislage während des Rennens zudem angepasst und könnten so ein entscheidender Parameter für die Dauer der Weltumseglung werden. Je enger man um den Südpol segeln darf, umso kürzer wird die Strecke.

Die AEZ (Antarctic Exclusion Zone) ist auch im Live-Tracker zu sehen. Gleiches gilt für die zwei Naturschutzzonen (um die Azoren und Kapverden) sowie die verschiedenen Verkehrstrennungsgebiete.

Mit dem Erreichen von Kap Hoorn beginnt dann die letzte Etappe. Hier versuchen die vorn Platzierten vor allem, ihre Position nach hinten abzusichern. Dabei können sich wegen der wechselnden Bedingungen spannende Kämpfe Boot gegen Boot entwickeln.

Die wichtigsten Hotspots der Vendée Globe

1. Biskaya

Sollte sich zum Startzeitpunkt das Azorenhoch weit nach Osten dehnen, sind moderate Bedingungen zu erwarten. Anders sieht es aus, wenn eines der Tiefdruckgebiete von Neufundland bis Europa zieht. Dann kann es ein sehr harter erster Tag mit viel Wind und teils chaotischen Wellen werden

2. Azorenhoch

Die meist leichtwindige Zone gilt es zu meiden, also nicht zu weit nach Westen zu segeln

3. Kanaren/Kapverden

Die Inselgruppen bieten vielfältige taktische Möglichkeiten. Zwischen den Inseln können sich beschleunigende Düseneffekte bilden, in Lee von ihnen lauern aber auch Abdeckung und Flautenzonen

4. Doldrums

In diesem Gebiet, auch innertropische Konvergenzzone oder Kalmen genannt, kollidieren die beiden Passatwinde, der Nordost- und der Südostpassat. Gewitter, plötzliche starke Böen und Flauten sowie teils sehr hohe Wellen prägen dieses Gebiet

5. St.-Helena-Hoch

Die ausgeprägte Leichtwindzone versperrt den direkten Weg nach Süden und wird westlich umfahren. Dabei versuchen die Skipper, die von der brasilianischen Küste nach Osten ziehenden kleineren Tiefdruckgebiete zu erwischen. Dabei wollen sie jedoch der Küste möglichst weit fernbleiben, da sie sonst zu viel Strecke segeln würden. Für die Kurswahl steht so nur ein schmales Band zur Verfügung

Screenshot vom Live-Tracker der Position der Segler

6. Eisgrenze

Um Kollisionen mit Eis-bergen und Growlern zu verhindern, hat die Rennleitung eine Schutzzone, die Antarctic Exclusion Zone (AEZ), eingerichtet. Sie ist ein imaginärer Kreis um die Antarktis zwischen 45 Grad Süd an den Crozet-Inseln und 68 Grad Süd bei Kap Hoorn, zwischen diesen Marken gibt es weitere GPS-Punkte, welche insgesamt eine Linie bilden. Diese Linie darf nicht übersegelt werden. Die Zone wird während des Rennens je nach Eislage angepasst.

7. Südpolarmeer

Die Umrundung der Antarktis macht fast ein Drittel der Gesamtdistanz aus und gilt als der härteste Teil. Kälte, viel Wind und hohe Wellen prägen ihn. Nach dem Verlassen des Südatlantiks gilt es auf dem Weg nach Osten, so schnell wie möglich eines der Tiefdruckgebiete zu erwischen, welche aus Brasilien, Madagaskar oder Neuseeland stammen. Diese ziehen in West-Ost-Richtung, die Antarktisumrundung erfolgt also meist bei raumen Winden

8. Flauten

Die Eisgrenze zwingt die Skipper zu einer nördlicheren Route als früher, und es besteht die Gefahr, in eines der Hochdruckgebiete des Indischen Ozeans oder Pazifiks zu geraten

9. Kap Hoorn

Seine Ausdehnung nach Süden bringt die Yachten unter den 56. Breitengrad Süd und damit in die wegen ihrer stürmischen Winde berüchtigten „wütenden Fünfziger“

 

10. Rückweg

Auf dem letzten Drittel gilt es, dieselben navigatorischen und wettertaktischen Herausforderungen zu meistern wie im ersten Teil: das St.-Helena-Hoch, die Doldrums, das Azorenhoch sowie die Biskaya

Fazit:

Trotz der angeblichen Eiswand die die Erde umgeben soll, oder das die Antarktis Sperrgebiet mit allerhand Militär sein soll, können ganz normale Segler den Kontinent umschiffen, vor allem in Richtung Osten, denn nach der Flache-Erde Theorie müssten sie dann in Australien ankommen und nicht in Südamerika.

Internettheorie par Excellence: Dieses obere Beispiel soll als Beweis dienen, dass etwas in der Antarktis verheimlicht wird, hier eine Route eines Kreuzfahrtschiffes.

Das man allerdings mit dem Flugzeug ganz normal zum Südpol fliegen kann wird verheimlicht.

Wahrscheinlich liegt es daran, dass die Internet-Theoretiker weder mit dem Segelboot in die Antarktis gefahren, oder mit dem Flugzeug geflogen sind und stattdessen den Predigern der Theorie in YouTube naiv alles glauben.

Weltweit erster Non-stop-Rundflug zum Südpol durchgeführt

Was früher nur Forschende, Stationspersonal und Abenteuertouristen vorbehalten war, hat das australische Unternehmen Chimu Adventures und die Fluggesellschaft Qantas der Allgemeinheit eröffnet: Die Südpolstation Amundsen-Scott aus der Luft zu sehen.

Quellen: PublicDomain/polarjournal.ch/yacht.de/ am 12.12.2024

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