Wer die eigenen Daten vor rechten Tech-Bros und dem Zugriff der USA schützen möchte, sollte sie von den Plattformen der amerikanischen Quasi-Monopolisten abziehen. Diese Alternativen gibt es zu Facebook, Google, X, WhatsApp und Co.

Abhängig sein ist immer doof. Und abhängig zu sein von einer Bande verhaltensauffälliger Superreicher ist ganz speziell unangenehm. Je wilder Trump und seine Tech-Bros eskalieren, desto wichtiger wird der Umstieg auf faire, freie und im Idealfall sogar europäische Alternativen.
Es geht auch darum, die eigenen Daten jetzt zu sichern, bevor sie von den Muskschen Effizienzagenten abgegriffen und mit „KI“ aufbereitet werden. US-Behörden haben nach dem Cloud Act rechtmäßigen Zugriff auf die Daten, die US-Anbieter speichern, auch wenn die Server zum Beispiel in Europa stehen. Deshalb sind die hier vorgestellten Alternativen entweder nicht in den USA ansässig oder wie der Messenger Signal so datensparsam, dass es für die Behörden nicht viel zu holen gibt.
Um eine echte Alternative zu den Quasi-Monopolisten aufzuzeigen, werden in dieser Liste Unternehmungen mit freien Quellcode präferiert. Sie sind quasi das Gegenprogramm zum kapitalmehrungsgetriebenen Ansatz der Tech-Multis, da ihr Geschäftsmodell meist nicht auf dem Verkauf von Nutzungsdaten oder der Ausspielung personalisierter Werbung beruht. Und sollte doch mal eine Firma Schindluder treiben, stünde es jeder/m frei, den gleichen Service mit dem gleichen Code alternativ anzubieten.
Viele dieser Alternativen bieten nicht die gleiche Gebrauchstauglichkeit wie die großen US-Angebote. Es gibt fast immer leichte Einschränkungen in der Nutzbarkeit. So ein Entzug ist eben kein Ponyhof. Aber Grundlage dafür, dass man unabhängig durchs Leben gehen kann.
Soziale Netzwerke
Elon Musk, Eigentümer von X, und Mark Zuckerberg, Chef von Instagram und Facebook, zeigen sich beide als Anhänger oder Werkzeuge Donald Trumps. Von deren Plattformen auszusteigen ist ein sinnvoller erster Schritt zur Gewinnung von digitaler Autonomie. Das chinesisch kontrollierte TikTok ist übrigens auch nicht besser, was die Verbreitung rechter Hetze angeht.
Es gibt viele soziale Netzwerke, aber nur eines, das eine wirkliche Alternative ist: das Fediverse, ein Netzwerk aus unabhängigen, dezentralen Netzwerken, die miteinander über viele Tausend Instanzen verbunden sind. Im Fediverse gibt es nicht eine Firma, die alles kontrolliert, sondern jede/r kann seinen eigenen Server aufsetzen und Nutzer*innenkonten vergeben, die dann auch mit den Nutzer*innen anderer Server kommunizieren können. Hier bestimmt keine vorporgrammierte Software, was man zu sehen bekommt, sondern man selbst.
Das populärste der im Fediverse inbegriffenen Netzwerke ist Mastodon, ein Microbloggingdienst wie X, nur mit viel angenehmerer Atmosphäre. Ein bildorientierterer Fediverse-Dienst, also eher im Instagram-Stil, ist Pixelfed. Ähnlich wie Facebook ist Friendica. Mit Lemmy gibt es im Fediverse auch einen Dienst, der Reddit ähnelt. Außerdem sind noch viele weitere Dienste an das Fediverse angegliedert.
Die populäre Twitter-Alternative Bluesky mit ihrer Foto-App Flashes hingegen ist zwar theoretisch ebenfalls dezentral, faktisch liegen die Server jedoch in der Hand einer Firma, die sich irgendwann überlegen müssen wird, wie sie den Dienst monetarisiert, um die Risikokapitalgeber zu beglücken. Das Fediverse hingegen ist hingegen weitgehend nicht-kommerziell organisiert. Viele Server werden aus Enthusiasmus für das Projekt betrieben.
Suchmaschinen
Je nach Gerät werden zwischen 80 und 94 Prozent aller Internet-Suchen weltweit mit Google ausgeführt. Der Konzern dahinter hat Trump zur Amtseinführung eine Million Dollar gespendet, CEO Sundar Pichai nahm auch persönlich an der Feierlichkeit teil.
Bing, die mit fast 12 Prozent zweitplatzierte Suchmaschine im stationären Bereich, gehört zu Microsoft. Auch dieser Konzern hat Trump mit Spendengeldern unterstützt und – auf LinkedIn – zur Amtseinführung gratuliert. Sowohl Google als auch Bing tracken Nutzer*innen über verschiedene Websites hinweg und erstellen Nutzer*innenprofile, um personalisierte Werbung auszuspielen.
Als Alternative nutzen viele Datenschutzfreunde DuckDuckGo. Dessen Ergebnisse basieren auf den Suchen von Bing, Yahoo, Yandex, eines eigenen Crawlers und einer Reihe weiterer Quellen. Die Anfragen werden durch den Dienst anonymisiert. Die Suche sortiert zudem automatisch einige Linkfarmen und Seiten mit besonders viel Werbung aus. Eine passende App gibt es auch.
DuckDuckGo ist allerdings ein US-Unternehmen und muss im Zweifelsfall US-amerikanischen Strafverfolgungsbehörden und Geheimdiensten Zugriff auf seine Server gewähren. Da die Suchmaschine kaum Daten zu Nutzer*innen speichert, ist das einhergehende Risiko mutmaßlich überschaubar.
Zum Teil läuft der Service aber auf Servern von Amazon. Das Unternehmen unterstützte Trumps Amtseinführung ebenfalls mit einer Million Dollar, der CEO Jeff Bezos bekam auf dem Fest einen Ehrenplatz zugewiesen – und baut die ehrwürdige Washington Post gerade Trump-freundlich um.
Die Suchmaschine StartPage anonymisiert Google- und Bing-Suchergebnisse. 2019 wurde dessen niederländische Betreiberfirma mehrheitlich von einem US-Unternehmen übernommen. Die französische Suchmaschine Qwant bewirbt sich ebenfalls als besonders datenschutzfreundlich. Allerdings kooperiert sie eng mit Bing, übermittelt auch einige Daten der Nutzenden und hat eine von Skandalen und Misserfolgen durchzogene Vorgeschichte.
Die Ergebnisse der deutschen Suchmaschine Ecosia, deren Betreiber*innen die Gewinne in Umweltschutz investieren, kommen auch von Google und Bing, ohne Anonymisierung der Anfragenden. Qwant und Ecosia wollen gemeinsam einen eigenen Suchindex aufbauen und so unabhängiger von der US-Konkurrenz werden.
Die deutsche Suchmaschine MetaGer nutzt wie DuckDuckGo die Ergebnisse einer Reihe von anderen Suchmaschinen, die durch eigene Crawler angereichert werden. MetaGer wird von einem Verein in Kooperation mit der Uni Hannover betrieben, läuft ohne Tracking und Cookies und mit 100 Prozent Ökostrom. Der Quellcode der Suchmaschine ist öffentlich.
Seit im September 2024 allerdings Yahoo, das bislang die Werbung auf der Seite lieferte, unerwartet die Verträge kündigte, ist die Suchmaschine nur noch kostenpflichtig nutzbar. Eine Suche kostet etwa einen Cent.
Die Suchmaschine Swisscows basiert auf einem eigenen Suchindex, kooperiert aber mit dem Werbenetzwerk Bing Ads. Sie nutzt nach eigener Aussage weder Tracking noch Cookies und ihre Server stehen in der Schweiz. Allerdings ist die Suchmaschine betont familienfreundlich, wodurch eine Reihe von Ergebnissen ausgeschlossen ist.
Wer maximale Privatsphäre sucht, kann auch die dezentrale Metasuchmaschine SearXNG nutzen, die Ergebnisse von 70 anderen Suchmaschinen bezieht. Die Anfragen werden dabei anonymisiert. Dieses quelloffene Programm kann man sogar selbst betreiben.
Videokonferenzen
Microsoft Teams, Google Meet, Zoom: alle aus den USA, alle proprietär. Datenschutzfreundlicher sind die freien Programme Jitsi Meet, BigBlueButton und OpenTalk. Jitsi Meet wird allerdings, sofern man es nicht auf einem eigenen Server betreibt, von der US-Firma 8×8 gehostet.
OpenTalk hingegen ist ein deutsches Projekt, BigBlueButton wurde in Kanada entwickelt. Einen ausführlicheren Überblick über alternative Videokonferenzsysteme gibt es hier.
Browser
Der mit Abstand meistgenutzte Browser Chrome sitzt ebenso wie die als besonders privatsphärenfreundlich beworbenen Browser Firefox, Brave und Safari in den USA. Auch die Nonprofitorganisation hinter dem auf Anonymisierung spezialisierten Tor-Browser residiert dort. Allerdings speichert letzterer keine Daten über die Nutzer*innen, so dass der mögliche Zugriff für US-Behörden wohl kaum ins Gewicht fällt.
Wer ganz sicher sein will, der kann auf ein europäisches Browserprojekt setzen. Der proprietäre Browser Vivaldi aus Norwegen basiert auf der gleichen technischen Plattform wie Chrome und kommt mit eingebautem Tracker- und Werbeblocker. Die Firma sammelt nach eigenen Angaben keine Daten, übermittelt jedoch einen Teil der IP-Adresse sowie Informationen zu Bildschirmauflösung und CPU-Architektur an die eigenen Server. Der ebenfalls in Norwegen ansässige Browser Opera gehört hingegen inzwischen einem chinesischen Investorenkonsortium.
Der Mullvad-Browser aus Schweden ist ein Open-Source-Projekt und technisch gleich mit dem Tor-Browser, der seine Nutzer*innen bestmöglich vor Verfolgung durch Fingerprinting schützt. Allerdings führt der Mullvad-Browser seine Anfragen nicht über das bestmöglich anonymisierende Tor-Netzwerk aus, sondern ist dazu gedacht, mit dem kostenpflichtigen Mullvad-VPN eingesetzt zu werden. Fünf Euro werden dafür pro Monat fällig.
Das VPN anonymisiert ebenfalls gegenüber angefragten Internetseiten, jedoch liegt das Surfverhalten dem VPN-Betreiber vor. Die Variante hat gegenüber dem Tor-Browser den Vorteil, dass mehr Websites einsehbar sind und weniger Captchas gelöst werden müssen.
Mit Open-Source-Firefox-Ablegern wie den besonders privatsphärenorientierten IronFox oder LibreWolf entzieht man sich übrigens ebenfalls den Cloud-Act-Zugriffsrechten, weil dahinter überhaupt keine Unternehmen stehen, sondern nur engagierte Entwickler*innen.
Bildbearbeitung
Die freie Software GIMP kann fast alles, was auch mit Adobes Photoshop möglich ist. Wer Photoshop mochte und mit GIMP fremdelt, dem könnte auch das aus UK stammende proprietäre Affinity Photo gefallen.
Messenger
Niemand muss Metas WhatsApp oder gar den Facebook-Messenger nutzen. Mit dem Open-Source-Projekt Signal gibt es eine mindestens gleichwertige, ebenfalls Ende-zu-Ende-verschlüsselte Alternative. Der Messenger wird zwar von der gemeinnützigen Signal Foundation in den USA gehostet, gibt aber auf Behördenanfragen regelmäßig nur zwei Datenpunkte heraus: wann der Account eröffnet wurde und der letzte Login. Mehr Daten werden laut Signal gar nicht gespeichert.
Wer dennoch eine europäische Alternative sucht, kann den ebenfalls Ende-zu-Ende-verschlüsselten Open-Source-Messenger Threema nutzen. Die Threema-Server stehen in der Schweiz. Der Vorteil gegenüber Signal ist, dass der Messenger auch ohne Angabe einer Telefonnummer genutzt werden kann. Denn zur Registrierung bei Signal wird die Angabe einer Mobilfunknummer erzwungen, bei Threema nicht. Der Download kostet einmalig 4,99 Euro, bei anonymer Bargeld-Zahlung zehn Euro. Die darauf folgende Nutzung ist unbegrenzt.
Wer seine Ende-zu-Ende-verschlüsselte Kommunikation nicht von einem Unternehmen abhängig machen, sondern stattdessen dezentral operieren möchte, ist eventuell mit dem offenen Kommunikationsprotokoll Matrix am besten bedient. Das ist mit verschiedenen Open-Source-Messengern wie zum Beispiel Element nutzbar. Wer möchte, kann den Chatserver selbst hosten.
Unter anderen nutzt die deutsche Bundeswehr das Matrix-Protokoll. Zum Problem kann es allerdings werden, wenn ein Teilnehmer einer Gruppendiskussion seinen Server in den USA betreibt, dann wären die Daten bei einer eventuellen Beschlagnahmung wieder anfällig für US-Behörden. Es gibt zudem Kritik an Design-Problemen bei Matrix, die auch sicherheitsrelevant sind.
Bei all diesen Alternativen ist zu beachten, dass die Menschen, mit denen man kommunizieren möchte, ebenfalls einen Account bei der präferierten Variante anlegen müssen.
Google und Microsoft werden mit ihren E-Mail-Angeboten (Gmail und Outlook) zusammen gerade einmal von 25 Prozent der Haupt-E-Mail-Konten genutzt. Fast die Hälfte der Deutschen hat ein web.de- oder ein gmx-Konto als Hauptadresse. Beide sind in der Vergangenheit wegen fragwürdiger Geschäftspraktiken in den Schlagzeilen gewesen.
Datenschutzfreundliche Dienste ohne Werbung sind Posteo, mailbox.org, Tuta oder Proton. Die ersten drei sitzen in Deutschland, letzterer in der Schweiz. Die ersten beiden kosten einen Euro im Monat, Tuta und Proton gibt es auch in einer kostenlosen Basisversion (dann aber mit Werbung). Wer vollständige Anonymität sucht, kann bei allen außer Tuta auch bar bezahlen.
Die Server von Proton verschlüsseln die Nachrichteninhalte, sie können auch unter staatlichem Zwang nicht herausgegeben werden. Allerdings hat Proton bereits auf Anweisung eines Schweizer Gerichts die IP-Adresse eines von Europol gesuchten Klimaaktivisten enthüllt. Der CEO von Proton hat zudem im Januar die US-Republikaner gelobt – und war dann zurückgerudert.
Nachrichten von Proton-Nutzer*innen untereinander sind automatisch Ende-zu-Ende-verschlüsselt. Gleiches gilt bei dem Open-Source-Projekt Tuta, das – anders als Proton – nicht kompatibel mit dem verbreiteten Verschlüsselungs-Quasi-Standard OpenPGP ist. Auch bei Tuta sind die Mails auf dem Server verschlüsselt. Wenn keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung genutzt wird, kann es allerdings sein, dass Behörden das Unternehmen zwingen, eingehende unverschlüsselte Mails abzufangen.
Posteo bietet ebenfalls die Möglichkeit, Mails so auf dem Server zu lagern, dass nur Nutzer*innen sie entschlüsseln können. Zur Ende-zu-Ende-Verschlüsselung mit OpenPGP ist Posteo für die Nutzung des Browser-Add-ons Mailvelope optimiert. Die Software, die Posteo entwickelt, steht unter freier Lizenz, die Energieversorgung läuft mit Ökostrom.
Um zu vermeiden, dass Posteo auf staatliche Anweisung IP-Adressen herausgeben muss, hat das Unternehmen sogar eine Verfassungsbeschwerde eingereicht. Die Beschwerde wurde allerdings abgewiesen.
Mailbox.org betreibt für Kunden, die ihre IP-Adresse vor den Behörden schützen möchten, einen eigenen Tor-Server, über den diese auf ihr E-Mail-Postfach zugreifen können. Bei diesem Dienst ist Ende-zu-Ende-Verschlüsselung mit OpenPGP und S/MIME auch ohne Nutzung eines Add-ons möglich.
Alle vier Dienste bieten zusätzlich auch datenschutzfreundliche Kalenderapplikationen an.
Karten und Navigation
Google Maps ist ein sehr ausgereifter und aktueller Kartendienst. Wie schade, dass bei dessen Nutzung Standorte und Ziele permanent an Google übertragen werden, das diese in einem personalisierten Profil speichert.
Die Alternative heißt OpenStreetMap. Die Stiftung hinter dieser communitygestützten Erfassung der Welt sitzt in Großbritannien und die Daten sind frei verfügbar. Zahlreiche Open-Source-Projekte bauen darauf auf. Zur Navigation auf Android- und iOS-Geräten gibt es beispielsweise die trackingfreie App Organic Maps aus Estland, die auch offline wegweisen kann. Weitere trackingfreie Navigator-Apps, die auf OpenStreetMap aufbauen sind OsmAnd und MagicEarth aus den Niederlanden. Outdoorsportler*innen nutzen oft Komoot aus Deutschland, das zum Teil ebenfalls auf Daten von OpenStreetMaps basiert.
Autofahrer*innen, die Wert auf Echtzeit-Verkehrsdaten legen, können als Alternative zu Google Maps die Smartphone-App des niederländischen Navigationsgeräteherstellers TomTom nutzen. Die App warnt auch vor Blitzern, ihre Nutzung kostet rund 20 Euro im Jahr.
Der Kartendienst Here, hauptsächlich im Besitz von Audi, BMW und Mercedes-Benz bietet mit WeGo einen ähnlichen Service, der kostenlos nutzbar ist. Die App fordert allerdings 27 Berechtigungen und enthält zwei Tracker. Auch die privatsphärenfreundliche Suchmaschine DuckDuckGo bietet einen Kartendienst. Der basiert auf Apple Maps, gibt aber die Nutzer*innendaten nicht weiter.
Textverarbeitung und Tabellen
Der Klassiker ist Microsoft Office, wer kollaborativ arbeitet, nutzt oft Google Docs und Sheets. Doch das muss nicht sein. Für die Offline-Anwendung gibt es als vollwertige Alternative das quelloffene LibreOffice, das sich in der Handhabung kaum von dem Microsoft-Produkt unterscheidet. Es gibt auch eine Variante zur Online-Zusammenarbeit, Collabora, doch die muss von Nutzer*innen selbst gehostet werden, zum Beispiel auf einem Server mit der freien Software Nextcloud.
Wer aufwandsärmer zusammenarbeiten möchte, ist eventuell mit den Open-Source-Anwendungen EtherPad und EtherCalc gut bedient, die auf einigen Servern im Netz frei genutzt werden können. Besonderen Wert auf Sicherheit legt das browserbasierte Kollaborationstool CryptPad. Anders als die zuvor genannten Alternativen funktioniert es mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, womit die Serverbetreiber*innen keinen Zugang zu den gespeicherten Daten haben.
Betriebssysteme
Desktop- oder Laptop-Computer-Nutzer*innen, die keinen Bock auf Microsofts Windows oder Apples MacOS haben, nutzen das Open-Source-Betriebssystem Linux. Das gibt es in zahlreichen Distributionen, die je für verschiedene Anwendungsfälle optimiert sind. Weit verbreitet ist beispielsweise Ubuntu. Debian gilt als besonders stabil. Mint Cinnamon ist Windows sehr ähnlich. Fedora beinhaltet stets sehr aktuelle Software. Diese und weitere Varianten werden auf distrochooser.de vorgestellt.
Ubuntu gibt es als Ubuntu Touch auch für Mobiltelefone. Ansonsten können Menschen, die ihr Android-Handy von Google befreien wollen, auch iodéOS oder CalyxOS nutzen, die beide allerdings als weniger sicher gelten als das Original-Android. Calyx ist zudem nicht Google-frei und wird in den USA entwickelt. Deutlich sicherer als das Original-Android ist das kanadische Betriebssystem GrapheneOS, das allerdings nur auf Googles Pixel-Telefonen läuft.
Hardware
Ein ethisch unbedenkliches Smartphone gibt es nicht. Für den Bau sind immer Rohstoffe nötig, deren Gewinnung Umweltschäden nach sich ziehen. Doch die niederländischen Entwickler*innen des Fairphone geben sich zumindest Mühe, die Nachhaltigkeit ihres Gerätes möglichst hoch zu halten.
Es gibt mit Framework auch einen Desktop- und Laptop-Computer-Hersteller, der auf Nachhaltigkeit und modular austauschbare Einzelteile setzt, doch der sitzt in den USA. Bei den ebenfalls modular aufgebauten Geräten des Berliner Laptop-Herstellers MNT ist auch die Hardware Open Source. Unabhängig von den US-Tech-Giganten ist auch der Minicomputer Raspberry Pi, der von einer Wohltätigkeitsorganisation aus Großbritannien vertrieben wird.
App-Store
Für Android-Nutzer*innen gibt es mit F-Droid eine Software-Bezugsquelle, die ausschließlich kostenlose Open-Source-Produkte vertreibt. Enthalten diese wenig wünschenswerte Eigenschaften, wie zum Beispiel Abhängigkeiten von Nicht-Open-Source-Projekten, wird im Store deutlich darauf hingewiesen. Apps, die nicht aus dem F-Droid-Store kommen, kann man bei Exodus Privacy darauf prüfen, ob und wenn ja wie viele und welche Tracker enthalten sind. Alles, was es im Google Play-Store gibt, ist übrigens auch über den Aurora Store erhältlich, in dem man sich nicht mit persönlichen Daten anmelden muss.
Noch mehr Alternativen zu den US-Tech-Giganten gibt es auf openalternative.co und european-alternatives.eu sowie im Kuketz-Blog, von dem auch der Hashtag #UnplugTrump stammt.
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