Umfrage: Bürger wollen vorgezogene Neuwahlen

Den jüngsten Umfragewerten zufolge wünscht sich die Mehrheit der Deutschen baldige Neuwahlen und ein Ende der Ampelkoalition. So würden sich mittlerweile sogar "die Anhänger von SPD und Grünen abwenden". Nur noch 41 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die bestehende politische Konstellation noch bis zum regulären Wahltermin im September 2025 weiterregieren sollte. Grünen-Kanzlerkandidat Habeck erfährt desaströse Kritik bezüglich seiner Arbeit.

Das jüngste Ergebnis des sogenannten "Deutschlandtrends" für Ende Oktober, den das Meinungsforschungsinstitut Infratest Dimap im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Springerzeitung Welt erhoben hatte, ergab wenig erbauliche Ergebnisse für das politische Berlin und die Ampelkoalition. So heißt es:

"Nur 41 Prozent sind noch der Meinung, dass die Ampel noch bis zum regulären Wahltermin im September 2025 weiterregieren sollte, 54 Prozent sind für Neuwahlen zu einem früheren Zeitpunkt. Den Umfragedaten zufolge ist die Zufriedenheit auch der Ampel-Anhänger innerhalb kürzester Zeit regelrecht erodiert."

So seien mittlerweile 85 Prozent der befragten Bürger "unzufrieden" mit der Regierungsarbeit, das wären noch einmal sechs Prozentpunkte mehr als vor drei Wochen. Vor allem sei die Zahl derjenigen, die als Antwort "gar nicht zufrieden" gaben, immens gestiegen, "und zwar um acht Punkte auf nunmehr 44 Prozent". Dies auch nachweislich bei den bis dato zuverlässigen Anhängern von SPD und Grünen. Dazu heißt es:

"Im Vergleich zum Deutschlandtrend vom 10. Oktober sind die Zufriedenheitswerte bei den SPD-Anhängern von 44 auf 34 und bei den Grünen-Anhängern sogar von 51 auf 30 Prozent eingebrochen."

Auserkorener Verantwortlicher für die grüne Misere ist demnach der laut Medien bei den Bürgern mehr als beliebte grüne Kanzlerkandidat Robert Habeck. Seine Beliebtheitswerte sackten laut Umfrage "um acht Punkte auf 20 Prozent ab".

Ohne Angaben zu Gründen und Kompetenzen lauten die Top-3 der beliebtesten Politiker demnach Boris Pistorius (SPD, mit 55 Prozent Zustimmung), gefolgt von Friedrich Merz (CDU, 30 Prozent) und BSW-Chefin Sahra Wagenknecht mit 24 Prozent. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erreichte 19 Prozent Zustimmung, und damit den gleichen Wert wie Finanzminister Christian Lindner (FDP) und die AfD-Vorsitzende Alice Weidel.

Zur Beantwortung der sogenannten "Sonntagsfrage zur Bundestagswahl" errang die CDU/CSU 34 Prozent Zustimmung bei den Befragten. Das sind "drei Punkte mehr als noch vor drei Wochen, der höchste Wert seit Februar 2021."

Die AfD folgt mit unveränderten 17 Prozent auf Platz 2, knapp dahinter die SPD mit schmalen 16 Prozent. Die Grünen kämen laut Infratest dimap auf elf Prozent (minus zwei), wobei eine Forsa-Umfrage vom 30. Oktober ergab, dass die Grünen "auf den schlechtesten Wert seit sieben Jahren" gefallen waren, nämlich auf überschaubare neun Prozent.

Das BSW kommt laut dimap auf sechs Prozent (minus zwei). Die FDP wäre mit aktuell vier Prozent (plus eins) nicht mehr im nächsten Bundestag vertreten. Die Partei Die Linke wird nicht namentlich erwähnt.

Die Deutschen beklagen vor allem die schlechte Wirtschaftslage des Landes. Knapp drei Viertel (73 Prozent) machen sich laut Umfragewerten "sehr große/große" Sorgen "um den Wirtschaftsstandort Deutschland". 44 Prozent haben große Ängste, "dass Sie Ihren Lebensstandard künftig nicht mehr halten können".

Knapp jeder fünfte wahlberechtigte Erwerbstätige ist zudem in "sehr großer/großer" Sorge um seinen Arbeitsplatz.

Mehr zum Thema - Fehler im System: Die Krise bei VW und die Verantwortungslosigkeit der Politik

 

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