Schweizer Mainstream-Medien in Aufruhr: RT DE stört den medialen Frieden

von Szene isch Züri

In den wohlbehüteten Redaktionsstuben der Schweizer Mainstream-Medien geht die Angst um. Die Rolle der russischen Medien, insbesondere die deutschsprachige Plattform von Russia Today (RT DE), versetzt sie in helle Aufregung. Nicht nur in der Berichterstattung über den Ukraine-Konflikt und den bevorstehenden Friedensgipfel, sondern auch in internen politischen Angelegenheiten – vom Zürcher Obergericht, die SRG-Halbierungsinitiative, bis zu Nemo's pro-Gaza Aussagen. Und dann sprechen die Russen auch noch Schweizer Mundart. Eine Katastrophe!

Die führenden Schweizer Zeitungen scheinen sich einig: RT DE muss gestoppt werden. Schließlich hat man dem Medium bereits Propaganda, Desinformation und Anti-Wokeness vorgeworfen – ein Vorwurf, der im Elfenbeinturm der Medienmonopole immer gut ankommt.

RT DE bleibt in der Schweiz auf Erfolgskurs – eine Tatsache, die den Medienmoguln der Nation gar nicht gefällt. Ihr einst unangefochtener Einfluss wird nun von einem neuen Spieler gestört. Kein Wunder, dass die Berichte aus den Redaktionen vor Sorge triefen: RT DE überholt in puncto Reichweite und Einfluss die einheimischen Medien und erzielt bessere Quoten als Nebelspalter, Inside Paradeplatz, Nau, Finews und Watson zusammen, oder SRF News und SwissInfo, oder NZZ Sonntag und Sonntagszeitung. Ein Dorn im Auge der alteingesessenen Medienriesen.

Der Erfolg von RT auf Deutsch ist nicht zu übersehen. Schweizer Medien beobachten besorgt den wachsenden Einfluss Russlands im Informationsbereich. Zuletzt haben gleich zwei führende Zeitungen – Tagesanzeiger und 20 Minuten – Artikel veröffentlicht, die den russischen Auslandssender scharf angreifen. Doch anstatt sich mit der eigenen Relevanzkrise auseinanderzusetzen, schießen sie lieber auf den russischen Boten.

In der Schweiz herrscht ein de facto Medienmonopol. Was heute im Tagi steht, wird morgen in 20 Minuten wiedergekäut, am Abend im 10vor10 und wird am Sonntag vielleicht auch in der NZZ zu finden sein. Diese harmonische Eintracht der Medienhäuser scheint durch den frischen Wind von RT DE empfindlich gestört zu werden.

20 Minuten schlägt Alarm: Der russische Präsident Wladimir Putin führe einen Propagandakrieg gegen die Friedenskonferenz auf dem Bürgenstock. Russland wolle bereits jetzt den Ausgang dieses Gipfels kennen, und Putins Geheimdienste hätten angeblich ein wichtiges Dokument geleakt.

Das Boulevardblatt bezeichnet RT DE als "unglaubwürdigen Kanal", der Gerüchte rund um die geplante Ukraine-Friedenskonferenz im Kanton Nidwalden verbreite.

Ironischerweise ist 20 Minuten selbst nicht nur für seine grammatikalischen Fehler bekannt, sondern auch als gratis Pendlerzeitung, die wie alle anderen Printmedien ums Überleben kämpft.

Auch der Tagesanzeiger bleibt nicht stumm und bezeichnet RT DE als "russischen Schachzug und Provokation".

In einem Podcast auf Putins deutschsprachiger Propagandaplattform Russia Today werde der Friedensgipfel in der Schweiz als "nichts anderes als ein Waffen-Discounter" abgetan.

Die Zürcher Medien zeigen sich empört – doch ist ihre Empörung nicht eher ein Zeichen ihrer eigenen Unsicherheit?

RT DE stört, schreibt das Online-Portal Nau, und verbreitet Propaganda. In einem Artikel mit dem Titel "Zürich zieht Ukraine-Fahnen ein – Russen mit falscher Propaganda" behauptet das Portal, dass immer noch ukrainische Fahnen in der Schweiz gehisst werden. Der Autor verbreitet somit falsche Aussagen, denn Zürich hat alle Ukraine-Fahnen eingezogen.

Dies überrascht sogar die eigenen Leser, die kommentieren: "Was ist nun falsch? Die Schweizer haben langsam genug und die Stadt Zürich reagiert entsprechend." Eine andere Leserfrage "Wird die Züricher Schande endlich entfernt?" wird von der Redaktion mit einem pseudo-englischen "Now" beantwortet. Die Redaktion erklärt, dass die Solidarität mit der Ukraine weiterhin bestehe, obwohl die Fahnen tatsächlich weg seien. Also hatte RT DE doch recht.

Wie bei diesem skurrilen Portal, so auch bei 20 Minuten oder der NZZ sieht man nun einen neuen Trick, um mit Kritik umzugehen: Man schaltet sofort die Kommentarfunktion ab.

Inzwischen scheint der Bundesrat Cassis zu zittern: Laut Tagesanzeiger zeigt das RT DE-Vorgehen bereits Wirkung. China und Brasilien haben demonstrativ eine gemeinsame Erklärung für eine alternative Friedenskonferenz unterzeichnet – eine schallende Ohrfeige für die selbst ernannte Neutralitätsmacht Schweiz.

Der Bundesrat bezeichnet RT Deutsch als "Werkzeug der gezielten Propaganda und Desinformation durch die Russische Föderation".

Ja, alles Desinformation, vor allem wenn unsere Journalisten das Thema der Corona-Leaks des Bundesrats Alain Berset und des Ringier-Verlags-CEO Marc Walder ohne Zustimmung aus Bern aufgreifen.

Zum Schluss sei gesagt: Unsere Kommentar-Funktion bleibt für alle nutzbar. Lassen Sie uns wissen, was Sie denken – wir haben nichts zu verbergen.

Mehr zum Thema ‒ Zürich platzt aus den Nähten – durch Zuwanderung vor allem aus der Ukraine

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