Schafwolle als Dünger: So verwendest du den natürlichen Alleskönner

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Schafwolle als Dünger fördert das Pflanzenwachstum, speichert Feuchtigkeit, belüftet den Boden und ist einmalig günstig. Wie genau du sie nutzt, erfährst du in diesem Beitrag.

Immer mehr Hobby-Gärtner beobachten, wie sich das Klima auch in ihrer kleinen grünen Oase allmählich verändert: Trockenperioden werden vielerorts länger, gleichzeitig erhöht sich das Risiko für Starkregen. Mitunter kommen Pflanzen, die über viele Jahre wunderbar gediehen, mit der zunehmenden Trockenheit nicht zurecht und gehen ein. Die Lösung ist so einfach wie genial: Statt gegen die Veränderungen anzukämpfen, gärtnern wir mithilfe kleiner Anpassungen und hilfreicher Tricks.

Mit Schafwolle wird seit einigen Jahren in der Land- und Gartenwirtschaft experimentiert. Sie eignet sich nämlich sowohl als Langzeitdünger, weil sie Keratin enthält, als auch als Speicher für Wasser. Zusätzlich ist es sehr niedlich anzusehen, wenn Vögel im Frühjahr einzelne Wollfäden aus den Gärten zupfen und sie für den Nestbau verwenden​. Die Wunderwolle kann Teil deines Permakultur-Gartens werden. Wie du mit ihr arbeitest und warum sie so wirkungsvoll ist, erfährst du hier.

Schafwolle als Dünger

Warum Schafwolle als Dünger?

Schafwolle funktioniert als Dünger, indem sie langsam in den Boden abgebaut wird. Dabei beginnen Mikroorganismen, die in der Erde leben, die Schafwolle zu zersetzen. Diese Mikroorganismen brechen die Wolle in kleinere Teile und setzen Nährstoffe frei. Während dieses Prozesses wird die Wolle allmählich zu Humus umgewandelt. Dieser natürliche Vorgang bietet viele Vorteile gegenüber herkömmlichem Dünger:

Schafwolle spart Wasser

Hast du schon einmal ein Schaf gestreichelt? Danach sind die Hände fettig vom Lanolin. Dieses Wollfett weist auch Wasser ab, sodass sich die Wolle bei Niederschlägen nicht mit Wasser vollsaugt. Wenn du Schafwolle aber im Boden verteilst, verwertet die Bodenfauna das Lanolin. Nach einiger Zeit saugt sich dann die Wolle wie ein Schwamm mit Gieß- oder Regenwasser voll. Danach fungiert die Wolle als Wasserspeicher. Das klappt in Kübeln wie im Beet.

Tipp: Wenn du mit Schafwolle hantierst, tut das Lanolin darin deiner Haut gut – lass es einziehen und spar dir die Handcreme.

Schafwolle enthält viele Nährstoffe

Schafwolle als Dünger enthält wichtige Nährstoffe wie Stickstoff, Kalium und Spurenelemente wie Magnesium und Schwefel. Diese Stoffe fördern das Pflanzenwachstum und unterstützen die Gesundheit der Pflanzen. Im Vergleich dazu liefern herkömmliche Düngemittel oft nur isolierte Nährstoffe und können umweltschädliche Chemikalien enthalten.

Die Wolle enthält zwar nur wenig Phosphor, aber Böden benötigen nicht so viel von dem Stickstoff. Sie verfügen zumeist über einen ausreichend hohen Anteil. Ein Übermaß an Phosphor kann zudem das ökologische Gleichgewicht stören, indem es in Gewässer gelangt und dort zu Algenblüten führt.

Schafwolle verhindert Überdüngung

Ein weiterer Vorteil von Schafwolle ist, dass die Nährstoffe langsam und gleichmäßig freigesetzt werden. Das ermöglicht den Pflanzen eine kontinuierliche Versorgung mit Mikronährstoffen und verhindert Überdüngung.

Schafwolle als Dünger Fazit

Schafwolle ist einfach in der Handhabung

Schafwolle als Dünger ist äußerst benutzerfreundlich, selbst für Anfänger im Gartenbau. Die Anwendung ist einfach und erfordert keine komplizierten Schritte oder speziellen Kenntnisse. Man kann sie einfach um die Pflanzen herum streuen oder leicht in den Boden einarbeiten. Es ist nicht notwendig, sie speziell vorzubehandeln.

Woher Schafwolle beziehen?

Wenn du eine Schäferei in der Nähe kennst, freuen sich die Besitzer bestimmt, wenn du ihnen Wolle abkaufen möchtest. Schafe werden für die Deichpflege und für Naturschutzwiesen gehalten. Die Tiere müssen zwar regelmäßig geschoren werden, die Wolle ist aber nicht zur Weiterverarbeitung geeignet. Das wertvolle Material wird sogar häufig entsorgt und ist daher meist sehr günstig zu bekommen. Alternativ bieten immer mehr Gartencenter echte Schafwolle an.

Tipp: Es gibt mittlerweile auch Pellets aus Schafwolle, die du in Baumärkten, Gartencentern oder online findest. Allerdings eignen sie sich nur zum Düngen. Wasser sparen lässt sich nicht damit.

Schafwolle Pellets

Wie Schafwolle als Dünger verwenden?

Du kannst eine Handvoll pure Schafwolle direkt ins Pflanzloch geben, bevor du die Pflanze einsetzt. Bei bereits wachsenden Pflanzen verteilst du die Wolle um die Pflanzen herum. Vergewissere dich, dass die Wolle gleichmäßig verteilt ist. Dann streust du etwas Erde darüber, damit der natürliche Dünger nicht vom Wind weggeblasen wird. Am Ende gießt du alles gut an.

Für welche Pflanzen ist Schafwolle gut geeignet?

Weil Schafwolle die Nährstoffen langsam freisetzt und Feuchtigkeit speichert, ist sie besonders vorteilhaft für Pflanzen, die eine konstante Versorgung mit Nährstoffen benötigen. Beispiele dafür sind Tomaten, alle Arten von Kohl, Kartoffeln, Beerensträucher und Rosen. Ganz generell eignet sich Schafwolle für eine Vielzahl von Gemüse, Obstbäume, Zierpflanzen und Kräuter.

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Hast du schon einmal Schafwolle als Dünger verwendet? Teile deines Erfahrungen mit uns und unserer Leserschaft in einem Kommentar!

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