In den Ruinen der amerikanischen Demokratie

«Wahlen in den USA – einfach grossartig!» Diese Headline zierte die meistgelesene Schweizer Tageszeitung am 2. November auf den Seiten 2 und 3 über mehr als eine Zeitungsseiten-Breite! Es sei hier wiederholt: «einfach grossartig!». Siehe dazu die redaktionelle Anmerkung am Endes des hier folgenden Beitrags unseres Kolumnisten aus den USA Patrick Lawrence, der einen Blick auf eben diese US-Wahlen wirft. (cm)

Vieles hat sich verändert, seit die großen amerikanischen Parteien ihre heutige Form annahmen – die Demokraten in den späten 1820er Jahren, der Jackson-Ära, und die Republikaner Mitte der 1850er Jahre, als die Ausweitung der Sklaverei auf neue Gebiete die Nation polarisierte. Eines hat sich nicht verändert. Mit dem Aufstieg der Industrie, des Finanzkapitals und der Unternehmenskultur ab der Mitte des 19. Jahrhunderts ist der grundlegende Zweck der beiden etablierten Parteien Amerikas konstant geblieben: Es geht darum, die Parameter akzeptabler Politik und öffentlicher Debatten festzulegen. Zusammen, um es anders auszudrücken, haben Demokraten und Republikaner vor langer Zeit die Zaunpfähle gesetzt, die die amerikanische politische Kultur begrenzen, und diese Markierungen sind weiterhin gut sichtbar.

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