Rücklicht: Ruth Maria Kubitschek

Ruth Maria Kubitschek (* 2. August 1931 in Komotau, Tschechoslowakei; † 1. Juni 2024, Schweiz) hat mit 92 Jahren ihren Körper verlassen. Ihre berührenden letzten Worte waren: „Die Erde gab mir ein wunderschönes Zuhause auf dieser Welt. In tiefer Dankbarkeit wechsele ich in die andere Welt. Es gibt sie, Sie können es mir glauben.“

Die Grande Dame des deutschen Film- und Fernsehschauspiels, Autorin und Malerin hat in ihrer Wahlheimat der Schweiz nach kurzer, schwerer Krankheit in einem Spital leise Abschied vom Leben genommen. Die in Tschechien geborene Kubitschek machte in Deutschland Schauspielkarriere und prägte in unzähligen Rollen die deutsche Fernseh- und Filmszene. Unvergessen bleibt sie als „Spatzl“ in der ARD-Kultserie „Monaco Franze – Der ewige Stenz“ Anfang der 80er Jahre.

„Frau Ella“ war 2013 ihr letzter Film, nach einem Roman von Florian Beckerhoff. Da war sie 82. Kubitschek spielte in der Komödie eine alte Dame, die ein Taxifahrer aus dem Krankenhaus nach Frankreich entführt, damit sie ihre Jugendliebe wiederfindet. Die Rolle bezeichnete sie gegenüber SWR als „Glücksfall“.

Anlässlich der Buchveröffentlichung „Anmutig älter werden“ 2015, erzählte sie vom großen Umbruch in ihrem Leben und dem Umzug in die Alpenrepublik mit 60 Jahren: „Mein Leben fing eigentlich erst mit 60 Jahren an. Ich hatte bis dahin so viel Gepäck auf meine Schultern geladen – sowohl äußerlich als auch geistig. Jeder Schmerz, jede Verletzung kam immer wieder hoch. Also habe ich alles, was ich bis zu meinem 60. Lebensjahr zusammengerafft habe, losgelassen. Ich habe meine Wohnung in München aufgegeben, alle Möbel verschenkt und bin in die Schweiz. Das war eine tolle Erfahrung. Von da an wurde ich auch richtig schöpferisch. Ich habe viel gemalt und meine Bücher geschrieben. Zudem hat mich die Katastrophe von Tschernobyl wachgerüttelt. Ich habe Märchen geschrieben und die Kostbarkeit jeder Blume und jeden Baumes in den Mittelpunkt gestellt. Mit 65 habe ich dann schließlich gemeinsam mit einer Freundin den Garten geschaffen als Dankeschön an die Erde.“

Sie selbst befreite sich im hohen Alter von dem Druck, weiter in der Öffentlichkeit zu stehen. Im Gespräch mit dem «Stern» im Dezember 2023 betonte sie am Ende deutlich, dass dies das „letzte Interview“ sei, das sie geben wolle. „Ich glaube, nun ist alles gesagt“, so Ruth Maria Kubitschek. Danke und gute Reise!

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