Nach Trump-Sieg: Teheran stellt sich auf harte US-Ölsanktionen gegen Iran ein

Iran habe bereits Pläne zur Aufrechterhaltung seiner Ölproduktion und -ausfuhr und sei auf mögliche Erdölsanktionen seitens der Trump-Regierung in den USA vorbereitet. Dies sagte Ölminister Mohsen Paknejad am Mittwoch laut der Nachrichtenwebseite Shana des Ölministeriums.

Im Jahr 2018 hatte sich der damalige US-Präsident Donald Trump aus dem 2015 geschlossenen Atomabkommen mit Iran zurückgezogen und erneut Sanktionen verhängt, die dem iranischen Ölsektor schadeten, sodass die Produktion während Trumps Präsidentschaft auf 2,1 Millionen Barrel pro Tag (bpd) zurückging.

"Die erforderlichen Maßnahmen wurden ergriffen. Ich werde nicht ins Detail gehen, aber unsere Kollegen im Ölsektor haben Maßnahmen ergriffen, um mit den Einschränkungen umzugehen, die auftreten werden, und es gibt keinen Grund zur Besorgnis", sagte Paknejad. In den letzten Jahren ist die iranische Ölproduktion nach Angaben der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC), deren Mitglied Iran ist, wieder auf rund 3,2 Millionen Barrel pro Tag angestiegen.

Die iranischen Ölexporte sind in diesem Jahr trotz US-Sanktionen auf einen Mehrjahreshöchststand von 1,7 Millionen Barrel pro Tag gestiegen. Chinesische Raffinerien erwerben den Großteil des iranischen Angebots. Peking erklärt, es erkenne einseitige US-Sanktionen nicht an.

Die Rückkehr des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump ins Weiße Haus dürfte eine verschärfte Durchsetzung der US-Erdölsanktionen gegen Teheran nach sich ziehen. Eine härtere Gangart gegenüber Iran bedeutet aber auch ein hartes Durchgreifen gegenüber China, und zwar die Verhängung von Sekundärsanktionen gegen chinesische Unternehmen. 

China und Iran haben inzwischen ein Handelssystem aufgebaut, bei dem hauptsächlich der chinesische Yuan und ein Netz von Zwischenhändlern zum Einsatz kommen. Dies, um den Dollar zu umgehen und sich nicht den US-Regulierungsbehörden auszusetzen, was am Ende die Durchsetzung von US-Sanktionen erschwert.

Mehr zum Thema - Hart gegenüber Russland und Iran: Die designierte EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas

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