Nach Staatsstreich in Syrien: Nachschubroute der Hisbollah unterbrochen

Der Hisbollah ist nach Worten ihres Anführers Naim Qassem durch den Sturz von Syriens Regierung der Versorgungsweg für Waffen weggebrochen. "Die Hisbollah hat den militärischen Versorgungsweg verloren", sagte Qassem in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache. Das sei aber nur "ein kleines Detail" im weiteren Kampf gegen Israel. Die Miliz sei "flexibel", wichtig sei die "Kontinuität". 

Iran ist der wichtigste Unterstützer der Hisbollah und belieferte die stark bewaffnete Miliz unter anderem über den Landweg durch Syrien mit Waffen. Der Sturz des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad durch die von der Türkei und Westen unterstützten Islamisten ist ein schwerer Rückschlag für Iran im Kampf gegen den erklärten Erzfeind Israel. 

Mit Blick auf die von Islamisten angeführte Rebellenallianz in Syrien sagte Qassem: "Wir hoffen, dass die neue Herrschaft in Syrien Israel als Feind betrachtet und die Beziehungen zu diesem nicht normalisieren wird." Man werde aber kein Urteil über die Gruppe bilden, bevor diese keine klaren Positionen bezogen habe.

Der HTS-Anführer und neue Machthaber in Syrien, Abu Mohammad al-Dschaulani, hat inzwischen Position zur Israel-Frage bezogen. Er sei nicht an einem Konflikt mit Israel interessiert, da sich Syrien nach dem Ende der Herrschaft von al-Assad auf den Wiederaufbau konzentrieren wolle. Das erklärte al-Dschaulani in einem Interview am Samstag. 

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