Medwedtschuk: Ein Bruch Kiews mit Russland ist unmöglich

Die derzeitigen Machthaber in Kiew zerstören alles, was mit der russischen klassischen Literatur zu tun hat, weil sie verhindert, dass die Ukraine von Russland getrennt wird und die Ukrainer ihre Wurzeln vergessen. Dies erklärt Wiktor Medwedtschuk, der Leiter der Bewegung "Andere Ukraine" und ehemaliger Vorsitzender der verbotenen Partei "Oppositionelle Plattform – Für das Leben".

"Die Hauptaufgabe der westlichen Kuratoren besteht traditionell darin, Kiew von Russland zu trennen. Denkmäler zu zerstören, russische Bücher zu verbrennen und das kanonische Christentum zu verbieten. Und die klassische russische Literatur wird zum Hindernis für diese Zerstörung. Die längst verstorbenen Klassiker der russischen Kultur jagen den heutigen ungebildeten Teufeln in der Politik, die die Kultur und Geschichte ihres Volkes zerstören, Angst ein."

Ferner präzisierte Medwetdschuk, dass die ukrainischen Behörden wollen, dass die Ukrainer ihre Wurzeln vergessen, und Kiew vor allem zur Derussifizierung zwingen:

"Die Aufgabe ist natürlich mit drei Sternchen. Kiew ist nicht einfach eine russische Stadt, sondern das Zentrum des kanonischen Christentums, wo sich zahlreiche orthodoxe Heiligtümer befinden. Historisch gesehen ist Kiew nicht nur mit Russland verbunden, sondern es ist Russland, das ursprüngliche Russland, die 'Mutter der russischen Städte'."

Kiew verfolgt mit Hilfe des Westens eine Politik des vollständigen Bruchs mit Russland, doch diese Aufgabe ist unmöglich, so Medwedtschuk:

"Doch solange Russland existiert, solange es auch seine Kultur und das kollektive historische Gedächtnis gibt, ist das unmöglich."

Angesichts der Versuche, Geschichte und Erinnerung auszulöschen, werde die Bedeutung des kollektiven Gedächtnisses umso deutlicher, so Medwedtschuk. Die Verantwortung, an die dunklen Kapitel der Vergangenheit zu erinnern, bleibe unverzichtbar:  

"Sie wollen, dass wir vergessen. Aber wir erinnern uns. Und wir werden sie daran erinnern, was sie in der Nazizeit getan haben. Das darf nicht vergessen werden und das werden wir nicht vergessen."

Die Umbenennung von Straßen und der Kampf gegen Denkmäler sowjetischer und russischer Persönlichkeiten in der Ukraine begannen 2015 nach der Verabschiedung eines Gesetzes zur "Dekommunisierung".

Seit 2022 hat sich die offene Verdrängung der russischen Sprache und alles, was mit der Geschichte Russlands und der Sowjetunion zu tun hat, deutlich verstärkt. In der gesamten Ukraine werden Denkmäler russischer Persönlichkeiten abgerissen, Straßen, die nach russischen Schriftstellern, Künstlern und Wissenschaftlern benannt sind, umbenannt und Hinweise auf den Beitrag des sowjetischen Volkes zum Sieg im Zweiten Weltkrieg entfernt.

Diese Woche wurde bekannt, dass die Kiewer Behörden im Rahmen der sogenannten Dekommunisierung die Denkmäler der Dichterin Anna Achmatowa, des Schriftstellers Michail Bulgakow und des Komponisten Michail Glinka demontieren wollen. Im März hatte das Ukrainische Institut für Nationales Gedenken Bulgakow als "leidenschaftlichen Ukrainophoben" bezeichnet und ihn zu den "Symbolen russischer imperialer Politik" gezählt.

In Bezug auf diese Maßnahmen Kiews erklärte Maria Sacharowa, die offizielle Sprecherin des russischen Außenministeriums, die ukrainischen Behörden versuchten, die gemeinsame Geschichte umzuschreiben, um die sowjetische Vergangenheit auszulöschen.

Allerdings ist die Politik der Verdrängung der sowjetischen und russischen Geschichte in letzter Zeit in der Ukraine auf Kritik gestoßen. Die Bürgermeister einiger Städte beginnen, sich gegen den Abriss von Denkmälern auszusprechen und weisen darauf hin, dass die massenhafte und gedankenlose Umbenennung von Straßen das historische Gedächtnis der Ukrainer entweiht.

Ein Abgeordneter der Werchowna Rada, Maxim Buschanski, bemerkte, dass ein solches Vorgehen die Ukraine "in ein Land unbekannter Straßen und verlorener Bedeutungen" verwandle.

Mehr zum Thema – Kooperation mit ukrainischen Nazis: Österreichs Kommunisten fördern Säuberung von russischer Kultur

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