Keith Kellogg, Trumps Ukraine-Gesandter, verurteilt Mord an russischem General Kirillow

Die Ermordung des russischen Generals Igor Kirillow in Moskau wird die Friedensgespräche wahrscheinlich nicht behindern, war aber für Kiew "überhaupt keine gute Idee", so der Sonderbeauftragte des designierten US-Präsidenten Donald Trump für die Ukraine und Russland. Kellogg gab dem US-Sender Fox News am Mittwoch ein Live-Interview.

Kirillow, Chef der ABC-Abwehr der russischen Streitkräfte, wurde am frühen Dienstagmorgen bei einer Explosion im Südosten Moskaus getötet. Die russischen Behörden haben einen Verdächtigen festgenommen, der laut eigener Aussage vom ukrainischen Geheimdienst rekrutiert und für den Anschlag bezahlt wurde.

In dem Interview wurde Kellogg um seine Einschätzung gebeten, ob die Ermordung von Kirillow die Friedensgespräche zwischen Moskau und Kiew behindern würde, die der designierte US-Präsident Trump nach seiner Amtseinführung im nächsten Monat zu vermitteln hofft.

Der Sondergesandte erklärte:

Ich glaube nicht, dass es wirklich ein Rückschlag ist, aber ich würde Folgendes sagen: Es gibt Regeln für die Kriegsführung, und es gibt bestimmte Dinge, die man einfach nicht tun sollte."

"Wenn man Flaggenoffiziere, Generalstabsoffiziere – Admiräle oder Generäle – in ihrer Heimatstadt tötet, ist das so, als würde man das ausweiten, und ich glaube nicht, dass es wirklich klug ist, das zu tun. Das entspricht nicht den Regeln des Krieges", fuhr Kellog weiter fort und wiederholte, das Attentat "war meiner Meinung nach überhaupt keine gute Idee".

Angesichts der Ermordung hat der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew zu Wochenbeginn davor gewarnt, dass "alle NATO-Entscheidungsträger" aus Ländern, die die Ukraine unterstützen, "als legitime militärische Ziele für den russischen Staat betrachtet werden können und sollten".

Kellogg, ein ehemaliger Generalleutnant der US-Armee und im Jahr 2017 kommissarischer Nationaler Sicherheitsberater von Trump im Weißen Haus, bestätigte gegenüber Fox News, dass er noch vor der Amtseinführung im nächsten Monat zu einer ersten Stippvisite ("fact-finding") nach Kiew reisen wird. Kellogg plant, im Anschluss nicht weiter nach Moskau zu reisen, zeige sich laut einem Bericht von Bloomberg vom Mittwoch jedoch "für diese Idee offen".

Kellogg, der zuvor ein entschiedener Befürworter einer verstärkten Militärhilfe für Kiew war, wurde letzten Monat zu Trumps Sondergesandtem für die Ukraine und Russland ernannt. In einer Ankündigung auf seiner Plattform Truh Social versprach der neue Präsident, dass Kellogg dabei helfen werde, "Frieden durch Stärke" zu erzielen, um "Amerika und die Welt wieder sicher zu machen".

Kellog hatte zuvor im Juni gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters erklärt, er habe Trump persönlich geraten, Militärhilfe als Druckmittel einzusetzen, um Moskau und Kiew zu Friedensgesprächen zu zwingen.

"Wir sagen den Ukrainern: 'Ihr müsst an den Verhandlungstisch kommen, und wenn ihr nicht an den Verhandlungstisch kommt, wird die Unterstützung durch die Vereinigten Staaten versiegen'", so Reuters zitierend. Weiter gab Kellogg wörtlich zu Protokoll:

"Den Russen werden wir hingegen sagen: Entweder setzt ihr euch an den Tisch, oder wir geben den Ukrainern Waffen, die euch auf dem Schlachtfeld töten werden."

Trump hatte wiederholt im US-Wahlkampf angekündigt, den Ukraine-Konflikt "innerhalb eines Tages" nach seinem Amtsantritt zu beenden, ohne dabei Andeutungen zu einem detaillierten Plan vorzulegen, wie er dieses Ziel umsetzen oder erreichen will.

Kellogg erklärte dazu im Fox-Interview:

"Präsident Trump wird also entscheiden, was er tun will. Er ist der Präsident der Vereinigten Staaten. Wir sind es nicht. Er ist der Präsident, und wir sind im Grunde seine Abgesandten, die sicherstellen, dass wir das tun, was er für das amerikanische Volk tun will."

Moskau vertritt weiterhin die Auffassung, dass jede Lösung damit beginnen muss, dass die Ukraine ihre Militäroperationen einstellt und vordergründig die "territoriale Realität" anerkennt, dass Kiew die Kontrolle über die Regionen Donezk, Lugansk, Cherson und Saporoschje sowie die Krim nie wieder erlangen wird.

Darüber hinaus besteht der Kreml darauf, dass die Ziele seiner Militäroperation, unter anderem Neutralität, Entmilitarisierung und Entnazifizierung der Ukraine, final umgesetzt und erreicht werden.

Mehr zum Thema - Generalstabschef Gerassimow: Russlands Streitkräfte erfüllten alle Aufgaben für 2024

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