Mitarbeiter des russischen Sicherheitsdienstes FSB haben einen Jugendlichen im Gebiet Kirow wegen des Verdachts auf versuchte Sabotage gegen die Transsibirische Eisenbahn festgenommen. Laut einer offiziellen Erklärung habe der 16-Jährige auf Anweisung eines Vertreters der ukrainischen Geheimdienste beabsichtigt, in den Abendstunden zwei Schaltschränke für die Signalgebung und automatische Sperrung der Hauptgleise des Kirow-Abschnitts in Brand zu setzen. Hätte der Festgenommene den Auftrag erfolgreich durchgeführt, wäre mit einem Zugunglück zu rechnen gewesen, und zwar mit einem Zusammenstoß oder einer Entgleisung, so der FSB.
Der Jugendliche sei auf frischer Tat ertappt worden. In vom FSB veröffentlichten Videoaufnahmen ist zu sehen, wie der Verdächtige sich den Schaltschränken nähert und wenigen Sekunden danach zu rennen beginnt. Kurz darauf wird er von Männern in Tarnuniformen gefasst.
Wie es heißt, habe der Festgenommene Gegenstände für den Bau improvisierter Brandsätze bei sich getragen sowie Kommunikationsmittel, mit denen er auf Telegram mit ukrainischen Kontaktleuten kommuniziert habe. Nach der Festnahme habe der Jugendliche das Verbrechen gestanden. In dem Video erklärt er:
"Ich bin gekommen, um diese zwei Kästen auf Anweisung eines Mannes auf Telegram in Brand zu setzen. Ich bekenne meine Schuld und bin mir der kriminellen Handlung bewusst."
Laut eigenen Angaben sollte der Festgenommene gegen materielle Entlohnung mehrere Aufträge erfüllen. Für den misslungenen Sabotageakt sei ihm eine Belohnung von 25.000 Rubel, umgerechnet knapp 240 Euro, versprochen worden. Nun befindet sich der junge Mann in Untersuchungshaft, ihn erwartet eine Anklage wegen Sabotage. Der entsprechende Artikel des russischen Strafgesetzbuches sieht eine Freiheitsstrafe von 12 bis 20 Jahren vor.
Im Frühjahr 2024 wurden zwei Männer im Alter von 16 und 18 Jahren in einem ähnlichen Fall verurteilt. Im September 2023 hatten die beiden ebenfalls im Gebiet Kirow einen Relaisschrank an der Gorkier Eisenbahn in Brand gesteckt. Gemäß dem Gerichtsurteil verbüßen die beiden jungen Männer Haftstrafen von sechs Jahren beziehungsweise sechs Jahren und drei Monaten.
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