Nach der Überlieferung ließ Herodes, der von den Römern eingesetzte König von Judäa, alle männlichen Kinder in Bethlehem töten. Der Grund: Die Weisen aus dem Morgenland hatten ihm von einem neugeborenen König aus dem Geschlecht Davids berichtet. Herodes sah darin eine Bedrohung für seine Macht. Um seine Position zu sichern, befahl er die Tötung aller Jungen unter zwei Jahren. Man versetze sich in die Lage dieser machtlosen Mütter, die einen unvorstellbaren und irreparablen Verlust erlitten.
Attentäter haben Macht über uns wie einst Herodes
Diese Täter haben Macht über uns. Wir hingegen tragen die Ohnmacht in uns. Sie sind unberechenbar und schlagen plötzlich zu. Ihre Werkzeuge verwandeln alltägliche Orte in Schauplätze des Schreckens. Ihre Motive, geprägt von einer schrägen religiösen Überzeugung, zielen darauf ab, unsere Welt zu zerstören. Sie demonstrieren Macht mit Blut. Und ihre Strategie zeigt Wirkung: Wir werden vorsichtiger, meiden öffentliche Orte und das Vertrauen in Sicherheit und Politik schwindet noch mehr. Und wir fühlen unsere persönliche Ohnmacht gegenüber einem sonst so mächtigen „Vater Staat“.
Tatsache ist, dass diese Attentäter Macht über uns haben wie einst Herodes. Sie allein entscheiden, wann und wo sie wieder Kinder und Erwachsene töten. Sie leben mitten unter uns. Wie eine Besatzungsmacht bevölkern sie unsere Parks und Innenstädte und werden von Sozialämtern betreut. Diese Gemengelage gärt. Und wo etwas am Gären ist, da ist eine Explosion nicht weit. Man habe diese nicht kommen sehen, wird von Politikern dann mit Krokodilstränen in die Kameras gesprochen.
Gefangene im eigenen Land
Wer in dauernder Angst vor diesen potenziellen Machthabern leben muss, ist schon waidwund. Wer sich ständig umsieht, die Straßenseite wechselt oder öffentliche Verkehrsmittel meidet, hat bereits verloren. Diese Angst macht uns zu Gefangenen im eigenen Land. Ein Mann mit einem Messer in der Tasche hat körperliche Macht über uns. Der Frontverlauf unseres Überlebenskampfes ist heute nicht mehr hinter Schützengräben, sondern mitten auf Gehwegen, in Parks, Restaurants oder auf Weihnachtsmärkten.
Das „Fest der unschuldigen Kinder“, das alljährlich am 28. Dezember begangen wird, erinnert an die Mordtaten des grausamen Herodes. Es mahnt uns, wachsam zu bleiben und der Lähmung durch Angst nicht nachzugeben. Doch aber genau das passiert: Wir lassen uns lähmen, weil der nächste Mord, der nächste Anschlag erwartet werden kann. So gehen wir tippelnd um die Landminen. Wir haben den aufrechten Gang verlernt und sind wehrlos und ohne Macht, sprich ohnmächtig.
Von „Bethlehem bis Magdeburg“
Wer kann „Fröhliche Weihnachten“ feiern, wenn der Krieg bereits in unseren Städten und Dörfern angekommen ist? Von „Bethlehem bis Magdeburg“ zeigt die Spur, wie Angst und Gewalt lähmen, wie Trauer um sich greift, gefolgt von Wut und Hilflosigkeit. Die Schmerzensschreie der Eltern vor 2000 Jahren wie heute sind markerschütternd. Sie zeigen unsere Ohnmacht gegen das mächtige Böse.
Währenddessen organisieren Täterverharmloser Demonstrationen gegen Rechts. Das ist der Nährboden, der weitere potenzielle Täter ermutigt, denn sie wissen dadurch einen Teil der Bevölkerung hinter sich, der ihr Handeln immer wieder relativiert. Diese Verharmloser machen sich mitschuldig am nächsten Massaker.
Meinrad Müller (70), Unternehmer im Ruhestand, kommentiert mit einem zwinkernden Auge Themen der Innen-, Wirtschafts- und Außenpolitik für diverse Blogs in Deutschland. Der gebürtige Bayer greift vor allem Themen auf, die in der Mainstreampresse nicht erwähnt werden. Seine humorvollen und satirischen Taschenbücher sind auf Amazon zu finden. Müllers bisherige Beiträge auf UNSER MITTELEUROPA gibt es hier, seinen Ratgeber für Hobbyautoren hier.
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