Schnell haben sich die europäischen Repräsentanten der „westlichen Wertegemeinschaft“ der neuen Realität angepasst. Nach dem Trump-Sieg will man die Fehler der Vergangenheit, sich moralisch über Donald Trump zu stellen, nicht mehr wiederholen. Als Trump-Nachäffer will man künftige Wahlschlappen verhindern.
Von REDAKTION | Wollte man vor kurzem noch Gesetze erlassen, die im Falle eines Trump-Sieges „Trump-proof“ sind, so will man jetzt „gemeinsam“ mit dem Wiedergewählten US-Präsidenten die Probleme, äh, Herausforderungen lösen. (Probleme gibt es bekanntlich nicht mehr, man spricht neuerdings nur mehr von „Herausforderungen“.)
Von Ursula von der Leyen abwärts kriecht man dem amerikanischen Heilsbringer förmlich in den A…. , geradeso, als ob sein „Amerika First“ auch uns bereichern werde. VdL dazu wörtlich im Zuge ihrer Gratulation zum Trump-Sieg:
„Wir sind mehr als nur Verbündete“, sagte sie. „Uns verbindet eine echte Partnerschaft zwischen unseren Völkern, die 800 Millionen Bürger vereint. Lassen Sie uns also gemeinsam an einer starken transatlantischen Agenda arbeiten.“
Zurück von der großen Welt ins kleine Österreich, wo die Wahlverlierer ÖVP und SPÖ gerade mit Hilfe des Bundespräsidenten, den Wahlsieger Herbert Kickl mit seiner FPÖ ins Abseits drängen wollen. Da kommt der Trump-Sieg gerade recht, denn jetzt gilt es alle Ressentiments gegen den US-Rabauken abzulegen und „gemeinsam“ unsere „Herausforderungen“ in SAchen Migration zu lösen.
In der (durch enorme Geldzuwendungen) auf Regierungskurs gebrachte Kronezeitung führt man uns bereits vor, wie Bundeskanzler Karl Nehammer den Schwung des Trump-Sieges aufnehmen soll, um – natürlich nicht „populistisch“ – zu punkten. Die Schlagzeile eines Artikels auf krone.at liest sich wie folgt:
Auch das Story-Bild hat es in sich: Es handelt sich dabei um eine Montage, die suggerieren soll, der angeschlagenen Kanzler stehe neben Trump und fordere „gemeinsam“ Vernünftiges und da legt man den Schalter von gutmenschlicher Milde und „Humanität“ auf knallhart um. Das soll gut ankommen, gerade bei den Kickl-Wählern und überhaupt, jetzt gehen eben die Uhren anderes – da ist man eben flexibel – da wird man zu dem, was noch vor wenigen Wochen verpönt war: ein Law and Order-Zampano der Extraklasse, ein Trump-Fan eben.
Der Schönheitsfehler dabei: Den „Kampf gegen die illegale Migration“ hätte er auch ohne Trump-Assistenz in Österreich aufnehmen können, nämlich mit der FPÖ. Ob der Neo-Knallharte diese „populistische Ausländerfeindlichkeit“ auch seinem Wunschpartner, dem SPÖ-Marxisten Babler wird vermitteln können? Und auch eine Frage erhebt sich: Wo will man „gemeinsam“ mit den USA gegen Migratnen vorgehen? Im Burgenland oder vor der mexikanischen Grenze?
Leder wird dabei vergessen, dass die „Herausforderungen“ die es jetzt „gemeinsam“ mit Trump zu bewältigen gilt, rein US-amerikanischen völkerrechtswidrigen Angriffskriegen zu verdanken sind. Von wo kommen denn die vielen Flüchtlinge her? Aus den Ländern, wo die Amerikaner mit ihren europäischen Vasallen einmarschierten bzw. diese Länder zerbombten. Und von wo legen die Migrantenboote nach Europa ab? Aus Libyen, dem vormals reichsten Land Afrikas – jetzt ein islamistischer Trümmerhaufen.
Warten wir ab, ob Trump tatsächlich in der Lage sein wird, den Ukraine-Krieg in 24 Stunden zu beenden, und wenn nicht, ob dann die Europäer auch ohne US-Deckung im Hintergrund ganz alleine die „bösen Russen“ niederwerfen wollen. Friede mit Russland ist für die europäischen Kriegstreiber ja vollkommen ausgeschlossen. Noch wollen sie das erreichen, was Hitler nicht gelang: Russland zu besiegen – da wird auch der Einsatz ihrer verbündeten ukrainischen Nazis nicht zum erhofften Endsieg führen.
Nehammer wäre deshalb gut beraten zur österreichischen Neutralität zu stehen, statt jetzt im Windschatten des Trump den „starken Mann“ spielen zu wollen. Eine Gemeinsamkeit mit den USA und Österreich in Sachen Kraftmeierei erinnert den Autor an einen der „Maus- und Elefantenwitze“ aus seiner Jugendzeit:
Eine Maus und ein Elefant gehen gemeinsam über eine Hängebrücke, die daraufhin ins Schwanken gerät. Darauf die Maus zum Elefanten: „Schau wie wir trampeln“.
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