Die neue Amtszeit von Donald Trump ist völlig anders als seine erste. Ein Überblick zur Eskalation bei Zöllen, Regierungsabbau und mehr.
Irgendwie befindet sich die Wirtschaftswelt in den USA, aber auch in anderen Ländern in einer Art Schockstarre. Natürlich wegen Donald Trump und einer Wirtschaftspolitik, die zwar angekündigt wurde, aber von der kaum einer erwartet hat, dass sie derart aggressiv umgesetzt werden sollte.
Die Rede ist von Zöllen, Donald Trumps Lieblingsvokabel, von der Entlassungswelle des DOGE-Teams um Elon Musk und von einer America first-Politik, die einem Epochenwechsel gleichkommt wie es ihn schon seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben hat.
Der neue und ehemalige US-Präsident zerstört gewachsene Strukturen, tritt aus internationalen Organisationen aus und setzt dabei selbst befreundete Staaten so unter Zugzwang, wie man es allenfalls in manchen Geschäftsbereichen machen kann, in denen man eindeutig die besseren Karten hat und unterlegenen Gegnern gegenübersteht.
Doch die Welt beginnt sich zu formieren, sich gegen den Hegemon USA zu verbünden. Damit steht nicht nur die Dominanz der USA im wirtschaftlichen Sinne auf dem Spiel, sondern auch der US-Dollar als uneingeschränkter Weltreservewährung und eines wird in diesen Wochen immer klarer:
Die USA schießen sich in gewisser Weise à la Longue selbst ins Knie. Niemand auf der Welt (zumindest nicht in Demokratien) ist eine Insel in einer globalisierten Wirtschaft. Nachfolgend ein paar Gedanken zu einem Politikwechsel, der nicht lange so wie in den vergangenen sieben Wochen fortgesetzt werden kann. Schließlich gilt der Spruch Ludwig Erhards auch für die USA: Wirtschaft ist zu 50 Prozent Psychologie. Wann also kommt ein Tippingpoint, an dem Donald Trump seine Politik wird verändern (müssen)?
Trump-Lieblingswort Zölle – oder wenn die Nachteile die Vorteile überwiegen
Ist es eine Ideologie oder schlichtweg ein falsches Verständnis von Wirtschaft, wenn ein US-Präsident glaubt mittels einer Zollpolitik aus dem 19. Jahrhundert das Leben der Amerikaner verbessern und ohne Einkommensteuer auskommen zu können? Wie zu Zeiten von Präsident William McKinley, die von protektionistischen Zöllen und territorialer Expansion geprägt war, strebt Trump grundsätzlich danach, die verlorengegangene, ausländische Produktion wieder in die USA zu holen.
Indem er eben sehr hohe Einfuhrzölle erhebt, um eine Fertigung im Hochland USA wieder ermöglichen zu können. Sicherlich gibt es in punkto Zölle Ungleichgewichte, aber ein Blick auf die Wirtschaftsdaten zeigt, dass man mit einem Ausgleich auf keinen Fall Amerika reich machen kann. Hierzu ein paar Zahlen:
Das US-Bruttoinlandsprodukt betrug im Jahre 2024 – 29,187 Billionen US-Dollar, ein Wachstum von 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Die Importe beliefen sich auf 4.111 Milliarden Dollar, ein Anstieg um 253,3 Milliarden Dollar gegenüber dem Jahr 2023.
Die Exporte betrugen hingegen „nur“ 3.191 Milliarden Dollar (plus 119 Mrd.$ gg. 2023).
Daraus ergibt sich im vergangenen Jahr ein Defizit bei Waren und Dienstleistungen von 918,4 Milliarden Dollar.
Dieses ist für den US-Präsidenten ein Dorn im Auge, er will dieses Ungleichgewicht zurückführen, weil sich nach seiner Lesart das Ausland an den USA bereichere. Hier die größten „Übeltäter“ im Handel, aufgeschlüsselt.
Aber aus diesen Kennziffern ergibt sich schon das ganze Dilemma bei dem Versuch Donald Trumps die USA mit Zöllen reich machen zu wollen. Es geht um nicht einmal 1000 Milliarden Dollar, der Anteil des produzierenden Gewerbes am US-BIP lag zuletzt bei 11 Prozent, der Dienstleistungssektor aber bei 70 Prozent.
Ebenso wie der Konsum, dessen Höhe schon an die 20 Billionen Dollar pro Jahr heranreichen dürfte. Sollte also der US-Präsident den so wesentlichen Konsum mit seinen Zöllen über einen Anstieg der Inflation tangieren, wären die Einnahmen aus den erhöhten Einnahmen in einzelnen Regionen fast Peanuts.
Das andere Problem ist die gewaltige Höhe des US-Aktienmarktes, der in seinem unvergleichlichen Anstieg seit 2009 von unter 10 Billionen auf 63 Billionen Dollar den ausländischen Märkten komplett entrückt ist. Wie bereits schon in mehreren Artikeln dargestellt, das Damoklesschwert, welches über allem schwebt. Von dieser Marktkapitalisierung waren bis zum letzten Freitag aber schon 10 Prozent verlustig gegangen.
Man kann es nicht oft genug wiederholen. Das Korrektiv in den USA für jeden Politiker ist neben dem Arbeitsmarkt der Aktienmarkt. Ein Einbruch von 20 Prozent und mehr provozierte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das eintretende Szenario einer Rezession. 62 Prozent der Amerikaner besitzen Aktien und ein Rückgang der Depots um 20 Prozent (auch für die Altersvorsorge 401K) muss den so essenziellen Konsum drosseln.
Auch wenn es manchem Kritiker nicht gefällt, in den USA gilt der Spruch mehr deren je: Kein Präsident regiert gegen die Interessen der Wall Street.
Wie im weekly Chart des SPY, dem maßgeblichen ETF auf den S&P 500, ersichtlich. Spätestens bei 5200 Punkten dürfte dem US-Präsidenten auch langsam mulmig werden.
Nicht die Höhe der Zölle sind das ökonomische Hauptproblem, es ist die Unsicherheit
Seit Donald Trump am 20. Januar das Amt des 47. Präsidenten übernommen hat, gibt es fast nur ein Thema an den Kapitalmärkten. Kommen Zölle, wie hoch fallen sie aus und werden sie vielleicht wieder verschoben? Was insgesamt betrachtet etwas nach ökonomischer Vernunft aussieht, beinhaltet ein großes Problem für die Akteure in der Wirtschaft – die Unternehmen. Denn diese Gesellschaften, die für das gesamte Steueraufkommen hauptsächlich verantwortlich sind, haben durch die aktuelle Politik ein grundsätzliches Problem.
Denn Unternehmen fällen mit ihren Investitionen vorauslaufende Entscheidungen, in denen sie antizipieren müssen was der Kunde wünscht und welche Anforderungen die Geldgeber an die Firma stellen werden.
Und oben drauf kommt jetzt noch die Überlegung, welche wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen in der nächsten Zeit vorherrschen werden. Ganz im Gegensatz zur US-Notenbank, die bei ihren Entscheidungen immer auf nachlaufende Indikatioren wie den Arbeitsmarkt und die Inflation blickt, so dass sich hier ein gewaltiger Graben auftut.
Denn Donald Trump schafft große Unsicherheiten mit seiner Zollpolitik, wenn er Zölle verkündet, aufschiebt, verdoppelt und vielleicht doch wieder fallen lässt. Wenn die Börse Unsicherheit hasst, dann tun dies Unternehmenchefs noch eine Stufe stärker. Und was machen diese Bosse in der aktuellen Lage in einem stetig zunehmenden Fall? Sie warten ab, verfallen in Attentismus, bis es klar wird, was die US-Regierung an Bedingungen für neue Investitionen bietet.
Der Aktienmarkt hat mit seiner 10 Prozent-Korrektur schon auf dieses Umfeld reagiert, die Unternehmen folgen und dies wird mit jeder Woche, die verstreicht, konjunkturfeindlicher werden. Falls also Donald Trump glaubt, er könne nach dem 2. April, der nächsten Deadline für die Inkraftsetzung von Einfuhrzöllen, so weitermachen mit seiner Strategie, so übersieht er nicht nur die Psychologie im Umfeld der Verbraucher, die eine höhere Inflation antizipieren, sondern er wird dadurch einen Wirtschaftsabschwung auslösen, ohne Fakten geschaffen zu haben.
Daher erwarte ich aus praktischen Erwägungen, dass sich das Zollthema in den nächsten Wochen beruhigen wird, falls Trump nicht völlig isoliert in einer (Ja-Sager) Blase lebend, die US Wirtschaft gegen die Wand fahren möchte.
Das Verfahren ist hoch komplex und würde sicherlich den Rahmen eines Artikels sprengen, würde man auch nur Ansatz versuchen all die Aspekte zu subsumieren, die sich unter dem Aspekt der Verschlankung der US-Verwaltung verbergen.
Es ist zwar ein berechtigtes Anliegen in den USA einen aufgeblähten Staatsapparat zu verkleinern, der sich per se von selbst nicht regulieren kann, aus verständlichen Gründen, aber kann dies mit der Brechstange geschehen, ohne schwerwiegende Nebenwirkungen zu verursachen?
Mit Methoden wie „Erklären Sie mal, was sie die letzte Woche gemacht haben, ansonsten sind sie entlassen“, so etwas geht in keinem demokratischen Land ohne Folgen. Es gibt nämlich sehr wesentliche Stellen im Bereich einer Administration, ohne die rasch Sand ins Getriebe der staatlichen Funktionsfähigkeit geschüttet würde, aber wie die verzichtbaren Dienstposten in wenigen Wochen herausfinden?
Eine „ubiquitäre“ Drohung eines Arbeitsplatzverlustes verursacht eine Lähmung eines ganzen Apparats, von (2,3) Millionen Angestellten, aber auch deren Familien, die in ständiger Angst leben. Über mögliche ökonomischen Folgen braucht man sich nicht zu wundern. Diese sind bereits erkennbar, ob auf dem Häusermarkt oder selbst bei Fluggesellschaften, die von Beamten genutzt werden.
Elon Musk hat bei der Übernahme von Twitter bewiesen, wie wenig Fingerspitzengefühl er in diesem Bereich besitzt, als er 60 bis 80 Prozent der Mitarbeiter entließ, um dann festzustellen, dass er Viele wiedereinstellen muss, weil die Firma hierdurch nicht mehr richtig funktionieren konnte.
Aber mit einem Rasenmäher durch die Ministerien ziehen, ohne genau zu wissen, was damit angerichtet wird? Bei staatlichen Dienstleistungen, ebenso wie bei wichtigen Überwachungsbehörden? Ergo: Es geht nicht um Maßnahmen, die nach einer Phase eines ausgeuferten Aufbaus unerlässlich erscheinen, sondern ganz einfach um die Art und Weise der Umsetzung.
De-Regulierung, Steuersenkungen, Beendigung der Schuldenorgie
All diese Schlagworte haben ihre ökonomische Berechtigung und würden dem auf längere Zeit über ein Schuldenwachstum prosperierenden US-Staat sicherlich helfen. Aber die Auflistung allein zeigt schon die Widersprüche, die sich dahinter verbergen und die Komplexität einer Wirtschaftspolitik, die nur mit Struktur und Augenmaß betrieben werden kann.
Es können nicht Steuern gesenkt werden, ohne zugleich kurzfristig die Schulden wieder nach oben zu treiben, um nur ein Beispiel zu nennen.
Aber das größte Problem und der Hauptunterschied zwischen Trump 1.0 versus Trump 2.0 ist doch folgender: Der US-Präsident hatte im Jahr 2017, zu Zeiten niedrigerer US-Schulden und ebenso niedrigerer US-Zinsen, die Unternehmenssteuern von 35 auf 21 Prozent gesenkt und damit einen veritablen Wirtschaftsaufschwung ausgelöst. Ein Effekt, der größer war als das aktuelle Außenhandelsdefizit in Dollar. Dann kamen die Zölle 2018 und das Ungemach an den Börsen.
Aktuell will Donald Trump das unfaire Ausland stark bezollen, in einem Umfeld mit hohen Staatsschulden und hoher Zinsbelastung, und anschließend die Steuern senken. Wenn ihm davor nicht eine Rezession umgangssprachlich in die Suppe spuckt.
Fazit
Menschen fällen Entscheidungen grundsätzlich im Stadium der Unsicherheit, heißt es. Dies gilt auch für Unternehmen, aber was ist, wenn eine frühere Berechenbarkeit durch einen erratisch agierenden Machthaber verloren geht? Wird man in einem Umfeld nicht eine abwartende Haltung einnehmen, eine vorherige Aufbruchstimmung sich dann nicht verflüchtigen, und könnte dies nicht weitere, internationale Reaktionen nach sich ziehen?
Im vergangenen Jahr wurde in Deutschland stark von einer De-Industrialisierung gesprochen. Aufgrund hiesiger, höherer Energiekosten und man sprach häufig von Expansionsplänen in die USA.
Aber welcher Unternehmenslenker wird aktuell seine Expansionsgedanken nicht eine zeitlang hinausschieben? Wenn er nicht weiß, welche wirtschaftlichen Bedingungen er in den Vereinigten Staaten vorfindet, schließlich muss nahezu jedes Unternehmen auch noch Waren aus dem Ausland einführen, manche sogar die Hälfte davon und was nützen dann niedrigere Energiekosten, wenn sich die Importpreise drastisch erhöhen?
Donald Trump liegt mit seiner Zollthematik sicherlich nicht komplett falsch – Stichwort reziproke Zölle -, aber wenn er auf Gegenzölle mit 200 Prozent Revanche-Aufschlägen reagiert, schadet er im Endeffekt zunächst den USA selbst: den eigenen Unternehmen, den eigenen Konsumenten, die einer Inflationswelle ausgesetzt ist und zuletzt auch seinem eigenen Vorhaben: MAGA, Make America Great Again, oder dem Startschuss in eine goldene Ära.
It’s psychology, stupid!
…
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