Ehemaliger CIA-Analyst: Trumps Bombenangriffe auf den Jemen und Iran könnten seine Präsidentschaft versenken

Larry C. Johnson

Viele Wähler stimmten für Donald Trump in der Hoffnung, dass er sein Versprechen halten und Amerika nicht in einen weiteren sinnlosen Krieg verwickeln würde. Doch es sieht so aus, als würde Trump dieses Versprechen brechen – mit den heutigen Luftangriffen auf Jemen. Offiziell begründet er die Angriffe mit der „Freiheit der Schifffahrt im Roten Meer“, doch der wahre Grund ist, dass Trump unter dem Einfluss der zionistischen Lobby steht und die gescheiterte Politik Joe Bidens fortsetzt. Er glaubt fälschlicherweise, dass er den Jemen durch Bombardierungen zur Aufgabe zwingen und das Rote Meer für Schiffe sichern kann, die den Interessen Israels dienen.

Faktenlage

Als Israel und die Hamas im Januar unter US-Vermittlung einen Waffenstillstand vereinbarten, hörten die Houthis auf, israelische Schiffe oder Frachtschiffe mit Waren für Israel anzugreifen. Sie hielten sich daran – bis jetzt. Da Israel sich weigerte, die zweite Phase des Abkommens umzusetzen und weiterhin humanitäre Hilfe nach Gaza blockierte, haben die Houthis ihre Angriffe wieder aufgenommen.

Trump veröffentlichte dazu folgende Erklärung auf Truth Social:

Heute habe ich das US-Militär angewiesen, entschlossene und kraftvolle militärische Maßnahmen gegen die Houthi-Terroristen im Jemen einzuleiten. Sie haben eine unerbittliche Kampagne aus Piraterie, Gewalt und Terror gegen amerikanische sowie andere Schiffe, Flugzeuge und Drohnen geführt.

Joe Bidens Reaktion war jämmerlich schwach, sodass die ungehinderten Houthis einfach weitermachten. Seit über einem Jahr ist kein US-geflaggtes Handelsschiff mehr sicher durch den Suezkanal, das Rote Meer oder den Golf von Aden gesegelt. Das letzte amerikanische Kriegsschiff, das vor vier Monaten das Rote Meer durchquerte, wurde von den Houthis über ein Dutzend Mal angegriffen. Finanziert durch den Iran haben diese Houthi-Banden Raketen auf US-Flugzeuge abgefeuert und unsere Truppen sowie Verbündeten angegriffen. Diese unerbittlichen Attacken haben die US- und Weltwirtschaft Milliarden Dollar gekostet, während sie gleichzeitig unschuldige Leben gefährden.

Die Houthi-Angriffe auf amerikanische Schiffe werden nicht toleriert. Wir werden überwältigende tödliche Gewalt einsetzen, bis wir unser Ziel erreicht haben. Die Houthis haben eine der wichtigsten Handelsrouten der Welt blockiert und große Teile des globalen Handels zum Erliegen gebracht. Sie greifen damit das Kernprinzip der Freiheit der Schifffahrt an, auf dem der internationale Handel und das Wirtschaftssystem beruhen.

Unsere mutigen Kämpfer führen jetzt Luftangriffe auf die Basen, Anführer und Raketenabwehrsysteme der Terroristen durch, um amerikanische Schiffe, Luft- und Marineeinheiten zu schützen und die Freiheit der Navigation wiederherzustellen. Keine Terrororganisation wird amerikanische Handelsschiffe und Kriegsschiffe daran hindern, frei auf den Wasserwegen der Welt zu fahren.

An alle Houthi-Terroristen: EURE ZEIT IST ABGELAUFEN, UND EURE ANGRIFFE MÜSSEN AB SOFORT ENDEN. WENN NICHT, WIRD DIE HÖLLE ÜBER EUCH HEREINBRECHEN WIE NIE ZUVOR!

An den Iran: Die Unterstützung der Houthi-Terroristen muss sofort enden! Drohungen gegen das amerikanische Volk, ihren Präsidenten – der eines der größten Mandate der Präsidentschaftsgeschichte erhalten hat – oder gegen die weltweiten Handelsrouten werden nicht geduldet. Falls ihr es doch tut: Seid gewarnt! Amerika wird euch voll zur Rechenschaft ziehen – und wir werden dabei nicht nett sein!

Trump könnte seine Drohungen gegenüber den Houthis und dem Iran noch bereuen. Er behauptet, Biden hätte mit Operation Prosperity Guardian nicht entschlossen genug gehandelt und nur mehr Bomben wären nötig gewesen, um die Houthis zur Kapitulation zu zwingen. Diese Annahme ist falsch.

Nach Angaben der Houthis haben sie seit Oktober 2023, als der Israel-Hamas-Krieg begann, 13 MQ-9 Reaper-Drohnen abgeschossen. Eine einzelne Reaper-Drohne kostet mindestens 30 Millionen Dollar. Falls diese Zahl korrekt ist, hat das US-Militär bereits Drohnen im Wert von mindestens 390 Millionen Dollar verloren.

Operation Prosperity Guardian

Diese Militäroperation begann am 18. Dezember 2023 und sollte Houthi-Angriffe auf die Schifffahrt im Roten Meer eindämmen. Doch die Realität zeigt, dass sie ihr Ziel verfehlt hat.

Wichtige Punkte:

  • Koalition: Die Operation begann mit über 20 Mitgliedern, davon zehn anonym. Wichtige Verbündete wie Türkei, Deutschland, Ägypten, Südkorea und Japan wurden jedoch nicht als Teilnehmer genannt.
  • Militärische Aktionen:
    • Am 11. Januar 2024 führte die Koalition ihre ersten Luftangriffe gegen Houthi-Ziele im Jemen durch.
    • Modernste Kriegsschiffe wurden für längere Einsätze in der Region stationiert.
  • Probleme:
    • Bis März 2025 hat die Operation ihr Ziel nicht erreicht – die Houthis lassen sich militärisch nicht abschrecken. Vielmehr war es der ausgehandelte Waffenstillstand, der die Angriffe zunächst gestoppt hatte.
    • Wenig Unterstützung durch Verbündete: Länder wie Italien, Indien und Frankreich schicken lieber eigene Schiffe, als sich Trumps erneuter Militärkampagne anzuschließen. Die Spannungen zwischen den USA und Europa nehmen zu, weshalb eine größere Koalition unwahrscheinlich ist.

Auswirkungen auf den globalen Handel

Die Houthi-Angriffe haben den internationalen Schiffsverkehr erheblich beeinträchtigt:

  • 90 % Rückgang der Containerschifffahrt durch die Bab-el-Mandeb-Straße seit Oktober 2023.
  • Viele Reedereien umfahren das Kap der Guten Hoffnung, was Transitzeiten um bis zu 40 % verlängert und die Frachtkosten sowie Versicherungsprämien in die Höhe treibt.

Neueste Entwicklungen

Am 4. Februar 2025 übernahm Destroyer Squadron (DESRON) 50 die Leitung von Operation Prosperity Guardian von Combined Task Force (CTF) 153.

Und nun die Eskalation:

Am Samstag, wurde ein US-Luftangriff auf Jemen durchgeführt. Ein veröffentlichtes Foto zeigt Opfer des Angriffs – darunter ein totes Kind. Es ist kaum anzunehmen, dass dieses Kind Houthi-Raketen abgefeuert hat.

Trumps Krieg – sein größter Fehler?

Dieser Krieg gehört nun Donald Trump. Doch er wird schnell feststellen, dass keine Menge an Bomben oder Raketen die Houthis von Vergeltungsangriffen abhalten kann. Die USA haben keine militärische Lösung – außer den Einsatz einer Atombombe, was unwahrscheinlich ist.

Sollte es den Houthis gelingen, ein US-Kriegsschiff ernsthaft zu beschädigen oder gar zu versenken, könnte Trump sich gezwungen sehen, die Angriffe auszuweiten – möglicherweise sogar gegen den Iran. In diesem Fall würde Trump sein politisches Schicksal besiegeln.

Statt als Friedensstifter wird er als Präsident in die Geschichte eingehen, der die USA in einen weiteren unnötigen Krieg verwickelt hat.

Expertenrunde zur aktuellen Lage

Heute moderierte Danny Haiphong eine Diskussion mit mir, Ray McGovern und Glenn Diesen.

  • Zunächst sprachen wir über die neuesten Entwicklungen in Ukraine und Russland.
  • Anschließend analysierten wir die US-Angriffe auf Jemen und ihre geopolitischen Folgen.

Diese Situation könnte zum entscheidenden Wendepunkt für Trumps Präsidentschaft werden. Sein Schicksal hängt nun davon ab, ob er den eingeschlagenen Kriegskurs weiterverfolgt – oder die Notbremse zieht.

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